Abrego Garcia in El Salvador besucht:US-Senator trifft Abgeschobenen - Trump spottet
US-Senator Van Hollen hat in El Salvador den laut Gerichten unrechtmäßig abgeschobenen Kilmar Abrego Garcia getroffen. Trump und der salvadorianische Präsident Bukele reagierten.
Wegen der willkürlichen Abschiebung des Einwanderers Garcia fordert eine US-Richterin nun Aufklärung. Trotz gerichtlicher Anordnung verweigert die Trump-Regierung die Rückführung des Einwanderers.
16.04.2025 | 1:41 minUS-Senator Chris Van Hollen hat sich in El Salvador mit einem von den USA trotz gewährten Schutzes abgeschobenen Migranten getroffen. Der Demokrat veröffentlichte ein Foto des Treffens mit Kilmar Abrego Garcia auf der Plattform X.
Van Hollen war persönlich in das autoritär regierte El Salvador gereist, um sich für die Rückkehr Garcias in die USA einzusetzen. Der Senator schrieb:
Mein Hauptziel dieser Reise war es, Kilmar zu treffen. Heute Abend hatte ich die Gelegenheit dazu.
Chris Van Hollen, demokratischer US-Senator
X-Post von Van Hollen
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Das Treffen fand offenbar in einem Restaurant statt. Auf dem Tisch sind Tassen und Wassergläser zu sehen. Der Salvadorianer trägt keine Häftlingsuniform, sondern zivile Kleidung. Ins Gefängnis selbst durfte US-Demokrat Van Hollen nicht - er schrieb weiter, er habe Garcias Frau angerufen, um eine Nachricht auszurichten.
Der demokratische US-Senator Chris Van Hollen konnte sich mit dem abgeschobenen Kilmar Abrego Garcia in El Salvador treffen.
Quelle: ddp/ Nayib Bukele/ UPIVan Hollen: Garcia ist von Cecot traumatisiert
Wieder zurück in den USA berichtete Van Hollen am Freitagmittag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz, dass Garcia in einer Zelle mit etwa 25 Personen untergebracht sei. Vor den anderen Gefangenen in seiner Zelle habe er keine Angst, zitierte Van Hollen Garcia.
Aber er sei "durch den Aufenthalt im Cecot traumatisiert" und habe "Angst vor vielen der Gefangenen in anderen Zellen, die ihm zugerufen und ihn auf verschiedene Weise verspottet hatten", berichtete der Senator.
Van Hollen sagte weiter, er habe nicht den Eindruck, dass Garcia missbraucht worden sei. "Man kann nie wissen, aber ich habe ihn gefragt, ob es ihm gut geht. Und er sagte, er habe so etwas wie ein Blutdruckproblem, er sei beim Arzt gewesen", fügte der Demokrat hinzu und merkte an, dass dieses Gespräch vor einer Menge Kameras stattfand.
Der 29-jährige sei aber zumindest aus dem berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis CECOT in eine andere bessere Haftanstalt in El Salvador verlegt worden, berichtete der Senator.
Trump nennt Van Hollen "Trottel" und "Wichtigtuer"
US-Präsident Donald Trump bezeichnete Van Hollen nach dem Treffen als "Trottel" und "Wichtigtuer", der in El Salvador um die Aufmerksamkeit der "Fake News" habe "betteln" wollen.
Trumps Regierung gerät zurzeit zunehmend in Bedrängnis, weil Gerichte die Abschiebung des Mannes für rechtswidrig halten. Eine Bundesrichterin ordnete an, dass die Regierung Trump den Mann zurückholen müsse.
Der Fall landete zwischenzeitlich vor dem Obersten Gerichtshof der USA - seither wird juristisch weiter darum gerungen. Kritiker wie Van Hollen werfen der Regierung vor, sich über richterliche Anordnungen hinwegzusetzen.
Trotz eines Gerichtsurteils verweigert Trump die Rückkehr eines US-Einwanderers, der in El Salvador einsitzt. Was das für die Rechtsstaatlichkeit bedeutet, ordnet Claudia Bates ein.
16.04.2025 | 1:13 minBukele reagiert spöttisch auf Garcia-Treffen
El Salvadors Präsident Nayib Bukele kommentierte das Treffen unterdessen ironisch auf X:
Kilmar Abrego Garcia, auf wundersame Weise aus 'Todeslagern' und 'Folter' auferstanden, schlürft jetzt Margaritas mit Senator Van Hollen im tropischen Paradies El Salvador!
Nayib Bukele, Präsident von El Salvador
In einem anderen Post fügte er hinzu: "Nachdem bestätigt wurde, dass er gesund ist, wird er die Ehre haben, in der Obhut von El Salvador zu bleiben." Bukele veröffentlichte drei weitere Fotos von dem Treffen.
X-Post von Nayib Bukele
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US-Senator kritisiert gestelltes Foto
Van Hollen hat sich nach seiner Rückkehr in die USA über ein gestelltes Foto beschwert:
Niemand hat Margaritas oder Zuckerwasser oder was auch immer getrunken
Chris Van Hollen, US-Senator
Das Foto sowie Äußerungen von El Salvadors Präsident Nayib Bukele über die angeblich servierten Cocktails seien ein Beispiel dafür, "wie weit Präsident Bukele zu gehen bereit ist, um die Menschen zu täuschen".
Van Hollen erklärte, er habe mit Abrego Garcia nur Wasser getrunken. Ein Mitarbeiter Bukeles habe die Cocktailgläser auf den Tisch gestellt, um den Eindruck zu vermitteln, Abrego Garcia werde unter luxuriösen Bedingungen festgehalten. Bukeles Mitarbeiter hätten sogar darauf gedrängt, das Treffen am Pool des Hotels abzuhalten, "um den Anschein zu erwecken, als sei das Leben für Kilmar einfach wunderbar".
USA schoben Garcia aus US-Bundesstaat Maryland ab
Seit der Abschiebung des Mannes hatte sich seine Familie nicht mit ihm in Verbindung setzen können. Der 29-Jährige stammt ursprünglich aus El Salvador und war laut US-Medien etwa um 2011 herum auf der Flucht vor Bandengewalt in die USA eingereist. Obwohl sein Asylantrag 2019 abgelehnt wurde, erhielt er Abschiebeschutz - mit Verweis auf drohende politische Verfolgung.
Wegen des Vorwurfs der Bandenkriminalität hat die US-Regierung einen Einwanderer nach El Salvador überstellen lassen. Der Supreme Court fordert aufgrund fehlender Beweise seine Rückkehr, Nein, sagt der US-Präsident.
16.04.2025 | 1:41 minDennoch wurde Abrego Garcia Mitte März im Bundesstaat Maryland, den Van Hollen im Senat vertritt, festgenommen und abgeschoben. Die US-Regierung sprach zunächst von einem "administrativen Fehler", bekräftigte jedoch gleichzeitig den Vorwurf, er sei Mitglied der berüchtigten Bande MS-13. Abrego Garcia und seine Anwälte bestreiten das.
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