Syrien:Rebellen rücken Richtung Homs vor
Die Rebellen in Syrien rücken weiter vor. Sie sind wohl nur noch wenige Kilometer von der wichtigen Stadt Homs entfernt. Erst am Donnerstag hatten sie Hama erobert.
Nach der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Hama ist die Allianz islamistischen Rebellen Richtung Homs vorgerückt. Die syrischen Regierungstruppen haben sich zurückgezogen.
06.12.2024 | 1:54 minNach der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Hama sind die Aufständischen in Syrien weiter in Richtung Homs vorgerückt. Am Freitag erreichten sie die zentral gelegenen Städte Rastan und Talbisse, wie die in Großbritannien ansässige und oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sowie staatsnahe syrische Medien übereinstimmend berichteten.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle befanden sich die Aufständischen somit nur noch wenige Kilometer von Homs entfernt. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
In Syrien haben Rebellen die Stadt Hama eingenommen. Vor wenigen Tagen hatten sie bereits die Kontrolle über Aleppo gewonnen. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht.
06.12.2024 | 0:18 minDer regierungsfreundliche Sender Scham FM erklärte, die Rebellen seien bei ihrer Ankunft in Rastan und Talbisse nicht auf Widerstand gestoßen. Es lagen zunächst keine Angaben dazu vor, ob sich die syrische Armee aus dem Gebiet zurückgezogen hat.
Bereits nach dem Fall von Hama meldeten oppositionelle Aktivisten die Flucht von Tausenden Einwohnern aus Homs.
Präsident Putin gebe die "Schutzmacht" für Assad, um sich Einfluss zu sichern, so ZDF-Korrespondent Coerper. Erdogan wolle die Kurdenmiliz YPG zurückdrängen, so Phoebe Gaa.
03.12.2024 | 5:30 minHoms und Damaskus wichtig für Präsident Assad
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana zitierte am Freitag einen nicht namentlich genannten Militärvertreter damit, dass die syrische und die russische Luftwaffe Aufständische in der Provinz Hama attackierten und Dutzende Kämpfer getötet hätten.
Die Aufständischen werden von sunnitischen Extremisten der Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) angeführt. Sie haben angekündigt, in Homs und Damaskus einzumarschieren, dem Machtzentrum von Präsident Baschar al-Assad.
In Syrien sind die Kämpfe nach mehreren Jahren wieder heftig aufgeflammt. "Die Islamisten wollen Assad stürzen", so Nahost-Expertin Kristin Helberg.
03.12.2024 | 4:04 minSollten die Islamisten auch Homs einnehmen, würde das die Assad-Regierung in Damaskus von der Verbindung zur Mittelmeerküste abschneiden. An der Küste liegen zahlreiche Hochburgen der Assad-Familie.
Syrische Armee hat sich teilweise zurückgezogen
Am vergangenen Wochenende hatten die Rebellen das antike Geschäftszentrum Aleppo eingenommen und waren am Donnerstag in der viertgrößten Stadt Hama einmarschiert. Die syrische Armee erklärte, sie habe sich zurückgezogen.
Seit 2011 herrscht in Syrien Bürgerkrieg. Sowohl Rebellen als auch Assad werden aus dem Ausland unterstützt, die Stadt Aleppo wurde dabei immer wieder Schauplatz der Gewalt.
02.12.2024 | 1:15 minTeile der Stadt Homs wurden bereits bis 2014 von Aufständischen kontrolliert. Sie ist ein wichtiger Knotenpunkt zwischen der Hauptstadt Damaskus und den Küstenprovinzen Latakia und Tartus, in denen Assad breiten Rückhalt genießt. Die Provinz Homs ist die größte des Landes, die Stadt Homs nach Damaskus und Aleppo die drittgrößte. Sie grenzt an den Libanon, den Irak und Jordanien. Durch die jüngsten Kämpfe wurden nach Angaben der Vereinten Nationen 280.000 Menschen in die Flucht getrieben.
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