Mindestens 120 Kinder in Mosambik von Islamisten entführt

Durch islamistische Gruppe:Mindestens 120 Kinder in Mosambik entführt

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In einer seit Jahren umkämpften Provinz Mosambiks sind mindestens 120 Kinder von islamistischen Extremisten entführt worden. Ihnen drohen Zwangsarbeit und Zwangsheirat.

Eine Mutter mit ihren Töchtern in der Gemeinde Saul in der Region Metuge in der Provinz Cabo Delgado in Mosambik
Eine Mutter mit ihren Töchtern in der Gemeinde Saul in der Region Metuge in der Provinz Cabo Delgado in Mosambik. In der Provinz wurden in den vergangenen Tagen mindestens 120 Kinder entführt.
Quelle: AFP

Islamische Extremisten haben im Norden von Mosambik mindestens 120 Kinder verschleppt. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch teilte am Dienstag mit, die Kinder seien in den vergangenen Tagen in der Provinz Cabo Delgado entführt worden, und warnte vor weiteren Taten dieser Art. Dahinter steckt laut Human Rights Watch die Gruppe Al-Shabab, die Verbindungen zum Islamischen Staat (IS) haben soll.
Die Kinder sollen von den Extremisten dafür eingesetzt werden, geplünderte Waren zu transportieren und Zwangsarbeit zu leisten. Manche sollen auch als Kindersoldaten dienen oder zwangsverheiratet werden.

Seit 2017 islamistischer Aufstand in Mosambik

Mosambik kämpft seit 2017 gegen den islamistischen Aufstand in Cabo Delgado. Im Jahr 2020 verübten die Aufständischen eine Welle von Anschlägen, bei denen sie Dutzende Menschen, darunter auch Kinder, enthaupteten. Zeugenaussagen zufolge wurden verschleppte Kinder bei späteren Angriffen als Kämpfer eingesetzt.
Human Rights Watch erklärte, in den vergangenen zwei Monaten sei es erneut zu Angriffen und Entführungen von Kindern gekommen. Die Organisation forderte die Regierung auf, mehr zu tun, um die Kinder zu finden und weitere Entführungen zu verhindern.

Flüchtlingsrat: "Vernachlässigte Krise"

Der Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrats, Jan Egeland, besuchte kürzlich Cabo Delgado und bezeichnete die Lage im Norden Mosambiks als eine vernachlässigte Krise.

Klimaschocks, zunehmende Gewalt und eine sich immer weiter ausbreitende Hungersnot haben schreckliche Auswirkungen auf die Bevölkerung.

Jan Egeland, Norwegischer Flüchtlingsrat

Sebastian Perez Pezzani sitzt mit einem ehemaligen Wilderer im Schatten von einem Baum. Er sitzt links und trägt ein schwarzes, kurzärmliges Hemd und eine schwarze Baseballkappe. Er hat kurze, graumelierte Haare und einen Dreitagebart. Der Mann rechts trägt einen roten Kapuzenpulli mit weißer Aufschrift auf der Brust. Sein Gesicht ist unter einem beigefarbenen Schal verborgen. Er trägt eine kurze khakifarbene Hose. Dahinter zeichnet sich die Graslandschaft der Savanne ab sowie ein strahlend blauer Himmel.
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Quelle: AP
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