Trump wütet wegen Werbespot - Kanada zieht ihn zurück

Handelsgespräche von Trump gestoppt:Kanada will kontroversen Werbespot absetzen

|

Ein Werbespot aus Kanada hat den US-Präsidenten Donald Trump so aufgeregt, dass er die Handelsgespräche stoppte. Nun wurde angekündigt, der Spot werde bald nicht mehr gezeigt.

 US-Präsident Donald Trump (l) empfängt den kanadischen Premierminister Mark Carney vor ihrem Treffen im Weißen Haus.

Die USA haben ihre Handelsgespräche mit Kanada abgebrochen. Als Grund warf Präsident Trump Kanada vor, in einer Kampagne gegen Zölle den Ex-Präsidenten Reagan falsch zitiert zu haben.

24.10.2025 | 0:23 min

Der Regierungschef der kanadischen Provinz Ontario will den Werbespot zurückziehen lassen, der US-Präsident Donald Trump zu einem Stopp der Handelsgespräche mit Kanada veranlasst hatte. Nach einer Unterredung mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney habe er entschieden, die Werbekampagne ab Montag auszusetzen, damit die Verhandlungen mit Washington fortgesetzt werden könnten, gab Ontarios Regierungschef Doug Ford bekannt.

Doug Ford auf X

Ein Klick für den Datenschutz

Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

"Unsere Absicht war es von Anfang an, eine Unterhaltung in Gang zu bringen über die Art von Wirtschaft, die Amerikaner aufbauen wollen, und über die Auswirkungen von Zöllen auf Arbeiter und Unternehmen", betonte er. "Wir haben unser Ziel erreicht, indem wir das US-Publikum auf den höchsten Ebenen erreicht haben."

Reagan-Werbespot aus Kanada verärgerte Trump

Die Regierung von Ontario hatte einen Werbespot veröffentlicht, in dem der frühere US-Präsident Ronald Reagan mit kritischen Äußerungen über Zölle zu hören ist. Dies erregte Trumps Zorn. Er erklärte die Handelsgespräche mit dem Nachbarland kurzerhand für beendet.

Die US-Organisation Ronald Reagan Foundation & Institute beklagte, dass bestimmte Aussagen aus Reagans Rede im Jahr 1987 über "freien und fairen Handel" aus dem Zusammenhang gerissen worden seien, um die Position des damaligen US-Präsidenten falsch darzustellen.

Protestzug in Brasilien, ein Mann hält ein Plakat in die Luft, auf dem Trump mit Teufelshörnern abgebildet ist.

Die Strafzölle der USA auf brasilianische Importe bereiten einer Fischfilet-Fabrik im Süden große Sorgen. Dabei geht es Trump nicht um die Wirtschaft, sondern um politische Interessen.

13.08.2025 | 5:55 min

Trump wütet auf Truth Social

Trump verschärfte am Freitag den Ton gegenüber dem Nachbarland. "Kanada hat betrogen und ist erwischt worden!!!", schrieb er auf seiner Online-Plattform Truth Social in den für ihn typischen Großbuchstaben. Kanada habe in arglistiger Absicht eine groß angelegte Werbekampagne gestartet. Dabei habe er (Reagan) "Zölle für unser Land und seine nationale Sicherheit geliebt". Trump warf Kanada zudem vor, mit der Aktion Einfluss auf ein bevorstehendes Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA zur globalen Zollpolitik der US-Regierung nehmen zu wollen.

Ontarios Regierungschef Doug Ford hatte sich in einer ersten Reaktion auf Trumps Maßnahme noch trotzig gezeigt. Kanada und die USA seien Freunde, Nachbarn und Verbündete. "Reagan wusste, dass beide zusammen stärker sind", schrieb er in einem Post, dem er einen Link zu einer Rede Reagans beifügte, in der der 2004 gestorbene Republikaner sich gegen Zölle aussprach.

Präsident Donald Trump und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen geben sich die Hand, nachdem sie am Sonntag auf dem Trump Turnberry Golfplatz in Turnberry, Schottland, ein Handelsabkommen geschlossen haben.

"We have a Deal": Präsident Trump und EU-Chefin von der Leyen haben sich in Schottland auf ein Handelsabkommen geeinigt – mit einem Zollsatz von 15 Prozent für die EU.

27.07.2025 | 2:45 min

US-Zölle treffen kanadische Autobranche

Trump hat hohe US-Zölle auf viele kanadische Güter erhoben. Die Regierung in Ottawa hat mit Zöllen auf mehrere US-Waren reagiert - jedoch mit Ausnahmen für einige Automobilhersteller, um eine bestimmte Anzahl von Fahrzeugen ins Land zu bringen. Trumps Zölle haben besonders Kanadas Automobilsektor getroffen, von dem ein Großteil in Ontario angesiedelt ist. Zuletzt teilte der kanadische Premierminister Mark Carney mit, er wolle die Exporte seines Landes in Länder außerhalb der USA verdoppeln - wegen der wirtschaftlichen Bedrohung, die von Trumps Zöllen ausgehe.

Quelle: AP

Mehr zur Handelsdebatte der USA und Kanadas

  1. Präsident Donald Trump spricht bei seinem Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte im Oval Office des Weißen Hauses am 22.10.2025, in Washington.
    Faktencheck

    Handelsgespräche plötzlich abgebrochen:Fake-Video-Vorwurf: Darum regt sich Trump über Kanada auf

    von Oliver Klein
    mit Video

  2. FILES-US-CANADA-DIPLOMACY-ECONOMY-CARNEY-TRUMP-TRADE

  3. Premierminister Mark Carney unterhält sich mit US-Präsidenten Donald Trump während des G7-Gipfels in Kananaskis, Alta, am 16.06.2025.

    Digitalsteuer wird aufgehoben:Kanada und USA: Gespräche wieder aufgenommen

    mit Video