Challenge bei TikTok:"Maui-Wowie": Jugendliche baumeln an Straßenschildern
von Luise Sophie Reinke
Ein Trend bei TikTok sorgt derzeit für Ärger: Jugendliche filmen sich dabei, wie sie sich an Straßenschilder hängen. Was ist für sie der Reiz daran und was können Eltern tun?
Junge Menschen baumeln an Straßenschildern: der TikTok-Trend "Maui Wowie" geht aktuell viral. Besonders ein Schild in Hamburg ist beliebt für diese Challenge – die auch Risiken birgt.
30.10.2025 | 2:58 minEine neue Challenge bei TikTok verbreitet sich in Deutschland: Bei der sogenannten "Maui-Wowie-Challenge" hängen sich vor allem Jugendliche an Verkehrs- oder Straßenschilder. Im Hintergrund der Videos läuft der gleichnamige Song des US-Rappers Kid Cudi. Der Trend stammt aus den USA und wird inzwischen auch hierzulande vielfach nachgehahmt.
TikTok-Trend führt zu Ärger in Hamburg
Beliebter Drehort für die TikTok-Videos ist der Hamburger Jungfernstieg mit den beleuchteten Alsterhäusern. Dort gab es bereits Beschädigungen und die Stadt reagiert:
Das betroffene Schild wurde zunächst einmal höher gehängt, um das Rankommen zu erschweren.
Bezirksamt Hamburg-Mitte
Zwischenzeitlich stand das neue Schild sogar unter Polizeischutz.
Die Wissenschaftsakademie Leopoldina warnt vor Social-Media-Risiken und empfiehlt: Unter 13 gar nicht, 13-15 nur mit Eltern, personalisierte Inhalte erst ab 18 Jahren.
13.08.2025 | 1:39 minWarum machen Jugendliche mit?
Challenges auf Social Media sind kein neues Phänomen. Sie reichen von harmlosen Tanzaktionen über Spendenaktionen wie die Ice-Bucket-Challenge bis zu gefährlichen Mutproben, bei denen Jugendliche vor laufender Kamera extrem scharfe Chili-Chips essen oder Waschmittelkapseln im Mund auflösen.
Lara Kobilke hat sich aus medienwissenschaftlicher Sicht damit beschäftigt:
Ursprünglich kennen wir das alle aus der Vergangenheit von Aufgaben, die wir auf dem Schulhof bekommen, als kleine Mutprobe, die sich Schüler und Schülerinnen geben.
Dr. Lara Kobilke, Medienwissenschaftlerin
Jugendliche wollten dazugehören, sich beweisen und Stärke zeigen, erklärt die Medienwissenschaftlerin. Algorithmische Belohnungssysteme verstärkten diese Dynamik zusätzlich.
Australien verbietet soziale Medien für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Viele in Deutschland halten das für sinnvoll. Auch Jugendliche selbst sehen Risiken in TikTok & Co..
03.12.2024 | 1:39 minWie Plattformen damit umgehen
Social Media Challenges sprächen psychologische Grundbedürfnisse an, erklärt Kobilke. Sie fordert auch deshalb mehr Schutz für die meist jungen Nutzer.
Plattformen wie TikTok versuchen nach Angaben von Forschenden derzeit, gefährliche Inhalte schneller zu erkennen und zu löschen. Erste Erfolge seien sichtbar.
Wie Eltern ihre Kinder schützen können
Eltern sollten sich nicht allein auf Plattform-Regelungen verlassen, meint Kobilke. Wer sich sorge, welche Inhalte die Kinder sehen könne Accounts miteinander verbinden.
Im begleiteten Modus haben Eltern die Möglichkeit einzustellen, welche Inhalte den Kindern und Jugendlichen angezeigt werden.
Lara Kobilke, Medienwissenschaftlerin
So könnten Eltern Jugendlichen andere Anreize setzen und sie sicherer beim Umgang mit sozialen Medien begleiten.
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