Keine Sondergenehmigung :Stadt Limburg gibt Pläne zum Taubentöten auf
Seit Jahren wird um das Schicksal der Stadttauben in Limburg gestritten. Zuletzt erteilte die Naturschutzbehörde keine Genehmigung zur Tötung von 200 Tieren. Nun gibt die Stadt auf.
Tauben in der Stadt: In Limburg eskaliert seit Jahren die Situation auf dem Domplatz. Deswegen war geplant, 200 Tiere zu töten - Taubenschützer waren dagegen.
21.03.2025 | 4:43 minLimburg in Hessen gibt das Vorhaben auf, 200 Stadttauben fangen und töten zu lassen. Vor gut zwei Monaten hatte die Stadt eine Niederlage einstecken müssen - die Naturschutzbehörde des Landkreises Limburg-Weilburg erteilte damals keine Sondergenehmigung.
Die Stadt werde keinen Widerspruch einlegen, weil sie keine Erfolgsaussicht sehe, sagte eine Sprecherin der Stadt am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst. Von privater Seite gebe es zwei Widersprüche.
Stadt: Stadttauben sind an Hotspots Schädlinge
"Die Stadt bleibt bei ihrer Einschätzung, wonach es sich bei den Stadttauben an einigen Hotspots der Innenstadt um Schädlinge handelt", erklärte die Stadtverwaltung. Gleichzeitig glaube man, dass ein Widerspruch nicht zu einer Genehmigung führe. Die Gesetzes- und Verordnungslage sowie deren Auslegung durch das Land Hessen bedeuten letztlich, dass der Zustand hingenommen werden müsse.
Die Stadt sehe vor dem Hintergrund des bindenden Bürgerentscheids und der Auslegung des Artenschutzes "keine Handlungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum", hieß es weiter. Die Gesetzes- und Verordnungslage sowie deren Auslegung durch das Land Hessen bedeuten letztlich, dass der Zustand hingenommen werden müsse.
Die Initiative "Stoppt das Taubentöten" hatte den Bürgerentscheid 2024 angestrengt.
05.03.2024 | 3:06 minStadtrat und Bürgerentscheid stimmten für die Pläne
Damit ist vorläufig der Schlusspunkt hinter einem fast zwei Jahre lang ausgetragenen öffentlichen und oft emotional geführten Streit über den Umgang mit den Stadttauben der Domstadt gesetzt. Die Stadt hatte vor rund zwei Jahren festgestellt, dass es an einigen Stellen der Innenstadt "einen nachgewiesenen Schädlingsbefall durch Stadttauben" gebe, der die betroffenen Anwohner und Geschäftsleute stark beeinträchtige. Die Zahl der Tauben wurde 2023 auf 500 bis 700 geschätzt, eine Zählung im September 2024 ergab 470 Tauben.
Für die Tötung eines Teils des Bestands stimmte sowohl die Stadtverordnetenversammlung Ende 2023 als auch ein Bürgerentscheid im Juni 2024. Die Beschlüsse führten zu einem Aufruhr von Tierschützern. Stadtverordnete wurden nach Angaben der Stadt massiv beschimpft, bedroht und beleidigt.
Kurz vor dem geplanten Taubentöten hob das hessische Umweltministerium im vergangenen März den Erlass auf, dass Stadttauben keine Wildtiere seien. Nun gelten Stadttauben wieder als wild lebende Tiere der geschützten Arten. Um sie zu töten, braucht man eine Sondergenehmigung der Naturschutzbehörde. Diese wurde der Stadt Limburg versagt.
Tauben gurren laut und machen Dreck. Aber sie sind schlauer, als man denkt. Manche möchten sie gerne loswerden, andere wollen sie schützen. An Tauben scheiden sich die Geister.
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