Rock am Ring und Rock im Park: Festival-Jubiläum: 100 Acts und Überraschungen

Rock am Ring und Rock im Park:Festival-Jubiläum: 100 Acts und Überraschungen

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Manch eingefleischter Fan kommt mit seinen erwachsenen Kindern zu Rock am Ring oder Rock im Park - so lange gibt es die Festivals schon. Doch auch die Evergreens haben zu kämpfen.

40 Jahre "Rock am Ring"-Festival
Viele großen Namen der Rock- und Metal-Branche sind hier aufgetreten. Das "Rock am Ring"-Festival ist ein Zuhause für Rock-Fans - mit einer Geschichte voller Höhen und Tiefen. 26.05.2025 | 9:42 min
Zum Jubiläum gibt es extra viele Bands und einige Überraschungen auf den Bühnen: Seit 40 Jahren pilgern Zehntausende Musikfans zu Rock am Ring, 30 Jahre sind es bei Rock im Park. Auf erstmals vier Bühnen werden vom 6. bis 8. Juni bei Rock am Ring und Rock im Park 100 Bands auftreten. Headliner sind in diesem Jahr unter anderem die US-Metal-Bands Korn und Slipknot, die deutsche Rap-Formation K.I.Z. und die britische Band The Prodigy.
Am Nürburgring wird das Festival von Überraschungsacts eröffnet. In Nürnberg stehen am Sonntag drei "very special guests" auf dem Programm. Kurz vor dem Start wurde bekannt, dass die Band Knocked Loose auftreten wird. Mit rund 80.000 Besucherinnen und Besuchern bei Rock im Park und rund 90.000 bei Rock am Ring sind beide Festivals nach Angaben der Veranstalter ausverkauft.
Drohnenaufnahme vom Infield mit Besuchern von Rock am Ring
Gut 70.000 Besucher, 70 Bands, 1.000 Rettungskräfte und unzählige Hektoliter Bier – Rock am Ring ist ein Festival der Superlative und seit 1985 eine Institution in der Musikszene.11.06.2023 | 30:02 min

"Wegbereiter für moderne Festivalkultur"

Als Rock am Ring 1985 startete, feierten rund 70.000 Musikfans vor nicht mal 20 Bands. Zehn Jahre später entstand das Zwillingsfestival Rock im Park, auf dem zeitversetzt die gleichen Bands spielen. Die ersten zwei Jahre rockten die Musikfans noch das Münchner Olympiastadion, 1997 zog das Festival auf das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg um - und ist laut Veranstalter heute das größte innerstädtische Festival Europas.
"Rock am Ring und Rock im Park waren und sind zentrale Wegbereiter der modernen deutschen Festivalkultur", heißt es vom Bundesverband der Musikclubs und Festivals, Livekomm.
"Trendsetter sind heute zunehmend jüngere, progressivere Festivals, die unter finanziell widrigen Umständen Nachwuchsmusikerinnen und -musikern eine Bühne bieten." Die Strahlkraft der Großveranstaltungen bleibe aber unbestritten.
Reporterin Sabrina Zimmermann, im Hintergrund Taylor Swift mit Logo von Eventim
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Hohe Gagen und Produktionskosten

Die treuen Fans, die mit den Festivals altern, sind aus Sicht des Branchenexperten Robert Stolt auch ein Grund dafür, dass die großen Festivals weiter wachsen, während die mittleren teils zu kämpfen haben. Im vergangenen Jahr seien in Deutschland etwa 50 Festivals verschoben oder gleich abgesagt worden, sagt Stolt, der das Branchentreffen "Future of Festivals" leitet. Diese litten unter stark gestiegenen Produktions- und Personalkosten, die sie aber nur teilweise ans Publikum weitergeben könnten.
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Davon hatte auch "Rock am Ring"- und "Rock im Park"-Veranstalter Matt Schwarz berichtet. Aber auch die finanziellen Interessen der Bands hätten sich geändert. "Als ich angefangen habe, war das Gagenvolumen ein Viertel von dem, was es heute ist", sagte er. Die Ticketeinnahmen allein reichten nicht einmal zur Deckung der Kosten. "Dafür braucht man die anderen Einnahmen vor Ort."

Knapp 1.800 Musikfestivals in Deutschland

Knapp 1.800 Musikfestivals gibt es der Bundesstiftung Livekultur zufolge in Deutschland. "Die Festivalpreise sind im Vergleich zur allgemeinen Teuerung überproportional gestiegen", berichtet Vorstand Karsten Schölermann.
Früher seien die jungen Leute von Festival zu Festival gefahren, erzählt Stolt. Bei Ticketpreisen von 200 bis 300 Euro für das Wochenende sei das aber nicht mehr möglich. Für jüngere Leute seien deshalb kleinere Festivals attraktiver - oder gleich welche in Kroatien, Albanien und anderen Ländern, wo es günstiger sei.
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Quelle: dpa
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