Hallervorden wehrt sich gegen Rassismus-Vorwürfe nach Sketch
Sketch bei ARD-Show:Hallervorden weist Rassismus-Vorwürfe von sich
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Komiker Dieter Hallervorden sorgte in einer ARD-Show mit dem Gebrauch des "N-Wortes" und "Z-Wortes" für Kritik. Nun wehrt er sich gegen die Rassismus-Vorwürfe.
Dieter Hallervorden steht in der Kritik. In einer ARD-Show verwendete der Komiker in einem Sketch Begriffe, die heute als diskriminierend gelten.
Quelle: dpa
Dieter Hallervorden hatte am Samstagabend in einer ARD-Jubiläums-Show seinen legendären "Palim, Palim!"-Sketch vorgeführt - allerdings in einer leicht abgewandelten Version, worin er das "N-Wort" und das "Z-Wort" verwendete. Dadurch löste der 89-Jährige eine teils erregte Debatte vor allem in den Sozialen Medien aus.
Hallervorden: Fehlt an Mut, Missstände anzuprangern
Der Schauspieler und Komiker wehrt sich jetzt gegen Rassismus-Vorwürfe, die nach der umstrittenen Neuauflage seines berühmtesten Sketches aufkamen.
Hallervorden sagte der dpa: "In Ermangelung von Mut, sich über die wirklichen Missstände zu erregen, weil diese anzuprangern grade nicht in Mode ist, ereifert man sich über einen Komiker, der auf einem Knastbett sitzt und einen berühmten Sketch mit neuem Text beginnt."
ARD verteidigt Komiker nach "N-Wort"-Debatte
Die ARD nahm ebenfalls Stellung zu Hallervordens Auftritt und erklärte: "In seiner Rolle als Häftling thematisierte er überspitzt den Wandel der Sprache und verwendete dabei Begriffe, die heute aus guten Gründen nicht mehr zeitgemäß sind - in diesem satirischen Kontext jedoch bewusst als Provokation gesetzt wurden."
Die ARD spreche sich gegen jede Form von Rassismus aus und stehe für Vielfalt und Kunstfreiheit, betonte der Sender.
Nach dem aktuellen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor erleben 54 Prozent der Menschen in Deutschland, die sich Minderheiten zugehörig fühlen, mindestens einmal im Monat Rassismus.20.03.2025 | 1:35 min
Mit dem Begriff "N-Wort" wird heute eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Das "Z-Wort" steht für eine ebenfalls früher in Deutschland gebräuchliche Bezeichnung für Sinti und Roma.
Hallervorden: Viele verstehen Satire nicht mehr
In der von Kai Pflaume präsentierten Sendung "75 Jahre ARD - Die große Jubiläumsshow" führte Hallervorden den Sketch mit seinem Schauspielpartner Harald Effenberg in einer Bühnenversion einer Gefängniszelle auf. Im Etagenbett sitzend, erzählt Hallervordens Figur dem anderen Insassen, warum er einsitzt: weil er die heute nicht mehr verwendeten Bezeichnungen für Schokokuss und Schnitzel ungarischer Art nutzte.
Dabei spricht Hallervorden vor dem Fernsehpublikum jene Wörter aus, die heute als rassistisch oder diskriminierend gelten. "Wenn ich das gewusst hätte, dass man das nicht mehr sagt...", lässt Hallervorden seine Figur sagen und spricht unmittelbar danach die beiden Wörter aus.
Dieter Hallervorden zur Kritik an Sketch
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Die Verwendung der beiden Wörter sorgte für eine erregte Debatte in den Sozialen Medien. Einige Nutzer warfen Hallervorden Rassismus vor, andere lobten ihn für den ihrer Meinung nach mutigen Auftritt. Hallervorden verteidigt seinen Auftritt als Satire:
Woke Menschen von heute versuchen ängstlich, nicht aus der Reihe zu tanzen, befolgen akribisch alle Social-Media-Gebote, um keine Likes aufs Spiel zu setzen und verstehen keine Satire mehr, weil Satire aus Angst vor Missverständnissen nicht mehr vorkommt.
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