Karneval: Band Brings spielt "Indianerland" nicht mehr

Musik im Karneval:Band Brings spielt "Indianerland" nicht mehr

|

In der Debatte um diskriminierende Sprache hat die Kölner Band "Brings" angekündigt, den Song "Indianerland" nicht mehr zu spielen. Aber sie verteidigt Lindenbergs "Oberindianer".

die musiker stefan (r) und peter brings (l), aufgenommen am 20.05.2016 in koeln (nordrhein-westfalen) bei einem interview zum 25-jaehrigen bestehen ihrer band «brings».
Musiker Stefan (r) und Peter Brings (l) von Brings wollen ihren Song "Indianerland" nicht mehr spielen.
Quelle: pa/dpa-Bildfunk/kaiser, henning

Die Kölner Karnevalsband Brings spielt ihren Song "Indianerland" nicht mehr. Das Lied könne zu Missverständnissen führen, sagte Bandleader Peter Brings der "Rheinischen Post" kurz vor Beginn der Karnevalszeit, die am Montag startet.
Mit Blick auf die Diskussion um das Wort "Oberindianer" in einem Stück von Udo Lindenberg sagte Brings:

Allerdings habe ich die Aufregung um den Oberindianer im Lied von Udo Lindenberg nicht verstanden. Er meinte ja eher damit, dass Erich Honecker nicht demokratisch gewählt wurde. Lindenberg verarscht sich selbst auch als Jodeltalent. Das darf man alles nicht zu ernst nehmen.

Peter Brings, Bandleader

Musiker Udo Lindenberg
Beim Auftritt mehrerer Chöre im Berliner Humboldt Forum soll beim "Sonderzug nach Pankow", von Udo Lindenberg, der Text angepasst und das Wort "Oberindianer" gestrichen werden.30.10.2024 | 0:51 min

Streichung von "Oberindianer" löst Debatte aus

Die "Oberindianer"-Debatte war Ende Oktober aufgekommen: Die Berliner Stiftung Humboldt Forum entschied, das Wort bei einem geplanten Chorkonzert im Lied von Lindenberg wegzulassen, weil es als diskriminierend wahrgenommen werden könnte. Diese Entscheidung wurde in der Folge kontrovers diskutiert.
Das Wort "Oberindianer" stammt aus Lindenbergs Lied "Sonderzug nach Pankow"; er wandte sich damit vor rund 40 Jahren an die Menschen und die Staatsregierung der DDR, um Auftrittsmöglichkeiten im sozialistischen Ostdeutschland zu erreichen.
Salwa Houmsi mit den Gästen: Alice Hasters, Maurice Conrad, Susanne Beyer, Caroline Bosbach, Hasnain Kazim, Christoph Ploß.
Macht "Woke-Sein" uns einfühlsamer und aufmerksamer? Oder sorgt es für mehr Differenzen und Verunsicherung? Eine Diskussion über einen politischen Kampfbegriff.04.10.2023 | 42:04 min

Heidenreich kritisiert sprachliche Eingriffe

Schriftstellerin Elke Heidenreich (81) wandt sich gegen sprachliche Eingriffe in der Literatur. Das Streichen von Begriffen wie "Oberindianer" aus dem Song von Udo Lindenberg, wie es kürzlich das Humboldt Forum vorgeschrieben habe, "macht mich nicht nur unglücklich, sondern empört", sagte sie der Katholischen Nachrichten-Agentur beim Literaturwochenende auf der Insel Sylt.

Ich finde, das ist Schwachsinn. So wie man die Musik von Wagner nicht ändert, hat man auch nicht in Literatur herumzupfuschen.

Elke Heidenreich zum Verbot von Lindenbergs "Oberindianer"

Zudem kritiserte Heidenreich das Gendern. Sie wolle sich "durch *innen" nicht auf das "Mädchen in mir reduzieren lassen", sagte Heidenreich.

Icon von whatsapp
Quelle: dpa

Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

Quelle: KNA, AFP

Mehr zu Sprache und Diskriminierung