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Literaturpreis:Ursula Krechel ist Büchner-Preisträgerin
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Ursula Krechel bekommt den Georg-Büchner-Preis 2025. Die Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt zeichnet damit herausragende Schriftsteller aus.
Ursula Krechel wird mit einer der wichtigsten Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum geehrt, dem Georg-Büchner-Preis. Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung mit. Krechel verfasst Gedichte, Theaterstücke, Hörspiele, Romane und Essays.
"Mit ihr zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung eine Autorin aus, die in ihren Gedichten, Theaterstücken, Hörspielen, Romanen und Essays den Verheerungen der deutschen Geschichte und Verhärtungen der Gegenwart die Kraft ihrer Literatur entgegensetzt", begründet die Akademie ihr Urteil. Beherrschende Themen in dem Werk der 77-jährigen, in Berlin lebenden Autorin, seien seit Beginn Flucht, Exil, Gewalt, Feminismus.
Krechel sieht sich als "chronische Spurwechslerin"
Ursula Krechel wurde am 4. Dezember 1947 in Trier geboren. Sie studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Köln. 1971 promovierte sie mit einer Arbeit über den Theaterkritiker Herbert Ihering. Danach arbeitete sie als Dramaturgin an den Städtischen Bühnen Dortmund und engagierte sich ehrenamtlich in der Theaterarbeit mit jugendlichen Untersuchungshäftlingen.
- Ihr Debüt gab sie 1974 mit dem Theaterstück "Erika"
- 1977 folgte mit "Nach Mainz!" der erste Gedichtband und
- 1981 ihr erster Roman "Zweite Natur".
1985 trat sie als Regisseurin eines ersten Hörspiels hervor. Sie nennt sich selbst eine "chronische Spurwechslerin" in den literarischen Gattungen Lyrik, Epik und Essayistik. Dieses Jahr erschienen der Roman "Sehr geehrte Frau Ministerin" (2025) - in seinem Mittelpunkt stehen vier Frauen in Antike und Gegenwart, deren Leben von erlittener und ausgeübter Gewalt geprägt ist - sowie der Band "Vom Herzasthma des Exils" (2025).
Georg-Büchner-Preis wird am 1. November verliehen
Der Georg-Büchner-Preis wird am 1. November im Staatstheater Darmstadt verliehen und ist mit 50.000 Euro dotiert. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht seit 1951 den Georg-Büchner-Preis an herausragende Schriftstellerinnen und Schriftsteller.
Der Preis wird finanziert von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und der Stadt Darmstadt.
Klangvolle Namen bei den Preisträgern
Zu den bisherigen Preisträgern gehören Max Frisch (1958), Günter Grass (1965) und Heinrich Böll (1967) sowie zuletzt Terézia Mora, Lukas Bärfuss, Elke Erb, Clemens J. Setz und Oswald Egger. Namensgeber ist der Dramatiker und Revolutionär Georg Büchner ("Woyzeck", "Dantons Tod", "Leonce und Lena" ). Er wurde 1813 im Großherzogtum Hessen geboren und starb schon 1837 in Zürich.
Mit Material der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und dpa.
Quelle: ZDF
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