Ungewöhnlicher Gast:Elch im Schwarzwald gesichtet
Im Kinzigtal im Schwarzwald wurde ein Elch gesichtet. Immer wieder werden Elche außerhalb ihrer natürlichen Umgebung gesichtet. Zuletzt Elch Emil in Österreich.
Woher der Elch stammt, ist noch unklar.
Quelle: privatUngewöhnliche Aufnahme aus dem Schwarzwald: Im Kinzigtal wurde ein Elch gesichtet. Spuren des Tieres gab es laut Angaben des verantwortlichen Landratsamtes in Offenburg in den Gemeinden Oberharmersbach, Oberwolfach und im Ortenaukreis. Die Herkunft des Tieres ist noch unklar. Immer wieder kommt es zu Elchwanderungen an den deutschen Grenzen zu Polen oder Tschechien. Die Sichtung in Baden-Württemberg ist eine Seltenheit.
Elch wahrscheinlich aus menschlicher Haltung
Dass, der Elch bis in den Schwarzwald gewandert ist, gilt als unwahrscheinlich. Der Elchbulle stamme wahrscheinlich aus menschlicher Haltung, berichtete der Wildtierbeauftragte des Kreises, Maximilian Lang. Elche werden ihm zufolge aber nur in wenigen Wildparks gehalten. Ein Tier aus einem Zoo oder Wildgehege der Region werde aktuell nicht vermisst – deshalb sei unklar, woher das Tier stamme.
Der Elch hier gesichtet in Oberwolfach
Quelle: privatUrsprünglich waren Elche auch in Mitteleuropa angesiedelt. Ab dem 17. Jahrhundert wurden sie aber durch die Jagd nach und nach ausgerottet.
Landratsamt rät zu Distanz
Das Landratsamt rät, bei einer Begegnung mit dem Elch Distanz zu wahren und ihn nicht zu beunruhigen.
"Der Elch ist mit einer Schulterhöhe von über zwei Metern und bis zu 500 Kilogramm Gewicht die größte Hirschart der Welt – grundsätzlich aber friedlich“
Amtsleiter für Waldwirtschaft, Hans-Georg Pfüller
Dennoch solle Stress für das Tier vermieden werden, so Pfüller weiter. Weitere Sichtungen und Fotos sollen nach Möglichkeit an das Landratsamt gemeldet werden.
Wildtierstiftung rechnet mit mehr Elchsichtungen
Weil der Elchbestand in Europa zu nehme, würden auch hierzulande Sichtungen immer wahrscheinlicher, erklärte Wildtierbiologe Klaus Hackländer am Donnerstag in Hamburg. "Junge Elchbullen machen sich nun verstärkt auf die Suche nach neuen Revieren- und wandern auch gen Westen." Experten zufolge könnten bereits bis zu 20 Tiere in Deutschland sein.
Die größte Gefahr für die langbeinigen Tiere sei der Straßenverkehr. Denn die Tiere blieben "wie angewurzelt auf der Straße stehen, um den vermeintlichen Feind zu beobachten".
"Das dichte Straßennetz ist einer der Hauptgründe dafür, dass der Elch sich noch nicht bei uns etablieren konnte"
Klaus Hackländer, Wildtierbiologe
In Schweden, wo es rund 400.000 freilebende Elche gibt, kämen deshalb jedes Jahr etwa 5.000 Tiere bei Kollisionen mit Fahrzeugen ums Leben. Auch in Deutschland habe es bereits Unfälle mit Vertretern Europas größter Hirschart gegeben.
Aufregung um Elch Emil in Österreich
Zuletzt wurde in Österreich ein Elch gesichtet, der wohl aus Polen stammte. Nachdem der Jungbulle namens Emil zunehmend in dicht besiedelten Gebieten und sogar auf Straßen unterwegs war, wurde er nun betäubt und ins deutsch-tschechische Grenzgebiet umgesiedelt. Eine Reise die mit Strapazen verbunden war. Blutproben zeigten ein erhöhtes Stresslevel bei Emil an.
Mehrwöchige Wanderschaft beendet:Elch Emil in Österreich betäubt und umgesiedelt
In Schweden werden Elchwanderungen im Frühjahr mittlerweile im Fernsehen gestreamt. Mehrere Stunden verfolgten Millionen von Schweden ihre heimischen Mitbewohner vor den Geräten. Im Landratsamt Offenburg versucht man weiterhin die Herkunft des Schwarzwald-Elches herauszufinden.