Entschärfung in Spandau nötig:Nach Bombenfund: Evakuierung abgeschlossen
Die in der Spree entdeckte Brandbombe stellt keine Gefahr dar. In Berlin-Spandau dagegen müssen rund 12.400 Menschen ihre Wohnungen wegen eines Blindgängers verlassen.
In Berlin-Mitte ist ein Blindgänger in der Spree gefunden worden. Für die Entschärfung müssen tausende Menschen vorübergehend ihre Wohnungen verlassen.
19.09.2025 | 0:16 minIn Berlin sollten am Freitag eigentlich gleich zwei Weltkriegsbomben entschärft werden. Doch für den Fund in Mitte gab es am Morgen Entwarnung: Die in der Spree nahe der Fischerinsel entdeckte Bombe wird als nicht gefährlich eingestuft. "Wir können Entwarnung geben", sagte ein Sprecher der Berliner Polizei der Deutschen Presse-Agentur.
Es besteht keine Gefahr mehr. Die Bombe muss nicht entschärft werden.
Sprecher der Berliner Polizei
Taucher hatten den Blindgänger am frühen Morgen in Augenschein genommen. Es handelte sich um eine Brandbombe, die nun aus dem Wasser geborgen und anschließend fachgerecht entsorgt werden soll.
Tausende Menschen in der Nacht evakuiert
Zuvor war der Bereich um den Fundort abgesperrt worden. Mehrere tausend Menschen mussten in der Nacht ihre Wohnungen verlassen. Nach der Aufhebung des Sperrkreises haben die U-Bahnen auf den Strecken der U2 und U5 ihren Betrieb wieder vollständig aufgenommen.
Der Blindgänger war bei Bauarbeiten an der Mühlendammschleuse entdeckt worden. Der Schiffsverkehr auf der Spree wurde daraufhin unterbrochen. Schlick im Wasser dürfte die Bergungsarbeiten erschweren.
Spannende Hintergründe zu Blindgängern und Entschärfungen hat Sprengmeister Markus Hein bei ZDFheute live bei einer Entschärfung in Köln erzählt:
Noch immer liegen zahlreiche Weltkriegsbomben in Deutschland begraben. An ihnen nagt der Zahn der Zeit, manche könnten jederzeit explodieren, berichtet Sprengmeister Markus Hein.
04.06.2025 | 27:17 minEntschärfung in Spandau läuft
Anders sieht es in Spandau aus: Dort soll im Laufe des Tages eine 100-Kilo-Weltkriegsbombe entschärft werden. Seit dem frühen Morgen ist ein Sperrkreis eingerichtet, rund 12.400 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. "Die Evakuierung ist hier in Spandau komplett abgeschlossen", sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Unsere Experten vom Kampfmittelräumdienst werden in Kürze mit den Arbeiten an der Bombe beginnen, den Zünder aus dem Sprengkörper entfernen und den dann vor Ort kontrolliert sprengen.
Sprecher der Berliner Polizei
So könne die Bombe unschädlich gemacht werden., erklärt der Polizeisprecher. Zuvor war die Polizei im vorher eingerichteten Sperrkreis um den Fundort im Ortsteil Hakenfelde von Haustür zu Haustür gegangen, um sicherzustellen, dass dort tatsächlich keine Menschen mehr waren.
Auch ein Teil der Havel wurde gesperrt. In einer Turnhalle des Kant-Gymnasiums steht eine Notunterkunft für Betroffene bereit.
Im Sperrkreis befinden sich unter anderem ein Krankenhaus, eine Pflegeeinrichtung, eine Grundschule und zwei Kitas. Nach Angaben des Krankenhauskonzerns Vivantes wird das Klinikum jedoch nicht evakuiert. Die Patientenversorgung gehe uneingeschränkt weiter, allerdings könne die Rettungsstelle in der Zeit nicht angefahren werden, und Patienten könnten keine Besucher empfangen.
Blindgänger wurde bereits am Mittwoch gefunden
Der russische Blindgänger in Spandau war bereits am Mittwochmorgen bei Bauarbeiten entdeckt worden. Da von ihm keine unmittelbare Gefahr ausging, wurde die Entschärfung für Freitag angesetzt. Die Polizei bewachte den Fundort rund um die Uhr.
Die Evakuierung in Spandau gehört zu den größten in der Hauptstadt wegen einer Bombenentschärfung. Zuletzt mussten im Juli 2023 in Marzahn etwa 15.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, im Dezember 2021 waren es in Gesundbrunnen ähnlich viele.
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