Booker Prize für indische Autorin Banu Mushtaq

Booker Prize für Banu Mushtaq:Vergnügte Blicke auf Frauenleben in Indien

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Ihre Geschichten sind "schön, lebhaft und lebensbejahend", befand die Jury: Die indische Autorin Banu Mushtaq und Übersetzerin Deepa Bhasti sind mit dem Booker Prize geehrt worden.

Autorin Banu Mushtaq
Autorin Banu Mushtaq schreibt in Kannada - eine Sprache, die etwa 65 Millionen Menschen sprechen.
Quelle: ddp | AA

Die indische Autorin Banu Mushtaq ist mit dem International Booker Prize ausgezeichnet worden. Die 77-jährige Frauenrechtsaktivistin gewann die britische Auszeichnung gemeinsam mit ihrer Übersetzerin Deepa Bhasti für die Kurzgeschichtensammlung "Heart Lamp", wie die Organisatoren mitteilten.

Geschichten über das Leben als Frau in Südindien

Die beiden teilen sich ein Preisgeld von 50.000 Pfund (umgerechnet rund 59.000 Euro). Die Erzählungen wurden aus der Sprache Kannada übersetzt, die von rund 65 Millionen Menschen gesprochen wird.
Die zwölf Geschichten, die über 30 Jahre von 1990 bis 2023 hinweg geschrieben wurden, schildern das Leben von Frauen in patriarchalischen Gesellschaften in Südindien.
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Mushtaq ist die zweite indische Autorin, die mit dem renommierten Preis ausgezeichnet wird. Zum ersten Mal gewinnt eine Kurzgeschichtensammlung. Die Auszeichnung wurde am Dienstagabend in der Tate Modern Gallery in London übergeben.

Jury: Buch ist lebensbejahend und schön

Der Vorsitzende der Jury, Max Porter, sagte, das Buch sei etwas wirklich Neues für englische Leser.

Eine radikale Übersetzung von schönen, lebhaften, lebensbejahenden Geschichten.

Max Porter, Booker-Prize-Jury

Mushtaq wurde eigenen Angaben zufolge von Menschen zum Schreiben der Geschichten inspiriert, die sich hilfesuchend an sie gewendet hätten. "Der Schmerz, das Leiden und das hilflose Leben dieser Frauen haben in mir eine tiefe emotionale Reaktion ausgelöst, die mich zum Schreiben zwang", sagte sie.
Der International Booker Prize gilt als weltweit einflussreichster Preis für übersetzte Belletristik. Im vergangenen Jahr war Jenny Erpenbeck damit als erste Deutsche ausgezeichnet worden.
Quelle: dpa
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