Nach 66 Jahren:Antarktis: Überreste von Forscher entdeckt
Ein schmelzender Gletscher in der Antarktis gibt Anfang des Jahres menschliche Überreste frei. Ein DNA-Test zeigt nun: Es handelt sich um den Meteorologen Dennis Bell.
66 Jahre nach einer tödlichen Antarktis-Expedition sind die sterblichen Überreste eines britischen Forschers gefunden worden. (Symbolbild))
Quelle: dpaNach 66 Jahren sind die Überreste eines britischen Meteorologen in einem schmelzenden Gletscher in der Antarktis gefunden worden.
Ein Team polnischer Forscher habe die Überreste des damals 25-jährigen Dennis "Tink" Bell im Januar zwischen Steinen, die durch das Schmelzen des Gletschers freigelegt wurden, entdeckt, teilte das Polarforschungsinstitut British Antarctic Survey (BAS) mit. Die Knochenfragmente seien daraufhin nach London gebracht worden.
Überreste in Antarktis gefunden: Bell stürzte in Gletscherspalte
Ein DNA-Test am King's College in London habe gezeigt, dass die gefundenen Fragmente mit Proben von Bells Bruder und seiner Schwester übereinstimmten. Der Meteorologe stürzte den Angaben zufolge im Juli 1959 in eine Gletscherspalte auf King George Island, als er mit drei Kollegen einen Gletscher besteigen und geologische Arbeiten vornehmen wollte.
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11.07.2024 | 3:40 minDie Direktorin des britischen Instituts für Antarktisforschung (BAS), Jane Francis, sprach von einem "ergreifenden und bedeutsamen" Moment.
Dieser Fund bringt Klarheit in ein jahrzehntelanges Rätsel und erinnert uns an die menschlichen Geschichten, die in der Geschichte der Antarktisforschung verborgen sind.
Jane Francis, britische Institut für Antarktisforschung (BAS)
Bell sei "einer der vielen Mutigen" gewesen, "die zur frühen Erforschung der Antarktis unter außergewöhnlich harschen Bedingungen beigetragen haben", fügte sie hinzu.
Im Februar 1990 haben die Abenteurer Arved Fuchs und Reinhold Messner die Antarktis zu Fuß durchquert - 92 Tage Kälte, Schneestürme und im Schlepptau einen schweren Schlitten.
12.02.2025 | 9:12 minBells Bruder: "Geschockt und erstaunt"
Bells Bruder David, der heute in Australien lebt, zeigte sich "geschockt und erstaunt" angesichts der Entdeckung.
Dennis war der Älteste von drei Geschwistern und mein Held, weil er scheinbar alles meistern konnte.
David, Bruder von Dennis Bell
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