Kreml: Zu früh für Friedensabkommen
Der Kreml hält es für verfrüht, über ein baldiges Friedensabkommen für die Ukraine zu sprechen. Dies meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Kämpfe dauern an. Alle Entwicklungen und Ukraine-News im Liveticker.
Der Kreml hält es für verfrüht, über ein baldiges Friedensabkommen für die Ukraine zu sprechen. Dies meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Moskau hat Medienberichte über Gespräche in Abu Dhabi über eine mögliche Friedenslösung im Ukraine-Krieg zurückgewiesen. "In Abu Dhabi wurde der Friedensplan nicht besprochen", sagte der außenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin, Juri Uschakow, dem kremlnahen Korrespondenten des Staatsfernsehens, Pawel Sarubin, in Bischkek. Putin ist derzeit zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in der Hauptstadt Kirgistans.
Außenminister Johann Wadephul erwartet bei den laufenden Friedensbemühungen erste Basisübereinkünfte zwischen Russland und der Ukraine "frühestens in der nächsten Woche". Dies sei Stufe eins in den Verhandlungen, sagte der CDU-Politiker nach einer Sitzung des Auswärtigen Ausschusses in Berlin. Er informierte dort zuvor Abgeordnete hinter verschlossenen Türen über den Sachstand.
Die Bundesregierung lege Wert auf einen strukturierten Prozess, "dass die Ukraine souverän verhandeln kann, welche Konzessionen sie gegebenenfalls bereit ist zu machen". Das könne das Land nur aus einer Position der relativen Stärke machen und habe dafür die Unterstützung Europas und auch Deutschlands.
Der außenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin, Juri Uschakow, hat sich zu einem brisanten Bericht über ein Telefonat mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff im Ringen um ein Ende des Kriegs in der Ukraine geäußert. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte eine Abschrift des Telefonats veröffentlicht, die den Eindruck vermittelt, dass Trumps Chef-Unterhändler in dem Konflikt Uschakow Tipps gab, wie Moskau eine gute Gesprächsgrundlage schaffen könnte, um US-Präsident Donald Trump die Bedingungen des Kremls für eine Beendigung des Krieges darzulegen.
Von russischen Staatsmedien zu dem Bericht befragt, stellte Uschakow die Authentizität der Abschrift nicht in Frage, erklärte aber, dass die Gesprächsinhalte nicht von Moskau durchgestochen worden seien. Das Ziel der Weitergabe der Äußerungen sei mutmaßlich, die Beziehungen zwischen den USA und Russland zu beeinträchtigen. Er habe "ziemlich oft" mit Witkoff telefoniert, sagte Uschakow, lehnte es aber ab, sich konkret zu den Details des fraglichen Gesprächs zu äußern. "Die Essenz dieser Gespräche ist, dass sie vertraulich sind", sagte er. "Ich werde das nicht kommentieren. Niemand sollte das kommentieren."
Bundeskanzler Friedrich Merz fordert eine stärkere Beteiligung der Regierung in Kiew und der Europäer an den Verhandlungen über ein Ende des Kriegs in der Ukraine. "Europa ist kein Spielball, sondern souveräner Akteur für seine eigenen Interessen und Werte", sagte der CDU-Chef in der Generaldebatte im Bundestag. Er begrüße das amerikanische Engagement bei der Lösung des Kriegs - über europäische Angelegenheiten könne aber nur im Einvernehmen mit Europa entschieden werden.
"Ja, wir wollen, dass dieser Krieg so schnell wie möglich endet", betonte Merz. "Doch ein zwischen Großmächten verhandeltes Abkommen ohne die Zustimmung der Ukraine und ohne die Zustimmung der Europäer wird keine Grundlage sein für einen echten tragfähigen Frieden in der Ukraine."
Das Außenministerium der Slowakei erklärt, dass das EU-Mitglied den "Friedensplan" von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine unterstützt. Es ruft seine europäischen Partner dazu auf, in dem Prozess zusammenzuarbeiten. Das Außenministerium veröffentlicht seinen Aufruf kurz vor einer geplanten Schalte der EU-Außenminister.
Präsident Wladimir Putin fordert von den russischen Behörden, die Zahl der Menschen zu erhöhen, die sich in den seit 2022 annektierten Teilen der Ukraine als Russen identifizieren und Russisch sprechen. Dies geht aus einem von Putin unterzeichneten Dekret hervor. Darin wird das Ziel ausgegeben, dass sich bis 2036 95 Prozent der Bevölkerung als Russen identifizieren sollen.
In der Haushaltsdebatte fordert AfD-Co-Chefin Alice Weidel, dass Deutschland Erdgas und Öl wieder in Russland kaufen sollte. Dort sei es am günstigsten, weshalb der Kauf im "nationalen Interesse" liege. Auch die USA wollten dies, sagt Weidel. Die EU will die bereits sehr stark reduzierten Importe von russischem Gas und Öl wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine möglichst ganz einstellen. Deutschland importiert seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 verstärkt LNG-Gas aus den USA.

US-Präsident Trump gibt sich in den Ukraine-Verhandlungen optimistisch. Nato-Generalsekretär Rutte warnt dagegen vor zu hohen Erwartungen. Man sei "noch längst nicht am Ziel".
Russland hat einen Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau bestätigt. Es sei eine "vorläufige Vereinbarung" darüber erreicht worden, dass Witkoff nächste Woche nach Moskau komme, sagte Kremlchef Wladimir Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow dem kremlnahen Korrespondenten des Staatsfernsehens, Pawel Sarubin. Dieser veröffentlichte den Ausschnitt des Interviews auf seinem Telegram-Kanal. Demnach kommen Witkoff und eine Reihe weiterer Vertreter der US-Administration, die mit "ukrainischen Angelegenheiten" zu tun haben.
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat einem Medienbericht zufolge einem Kreml-Berater Ratschläge gegeben, wie der russische Staatschef Wladimir Putin US-Präsident Donald Trump ein Ukraine-Abkommen vorschlagen sollte. Dies geht laut einem Bloomberg-Bericht vom Dienstag aus einem Transkript eines Telefonats zwischen Witkoff und dem Kreml-Berater Juri Uschakow vom 14. Oktober hervor.
Das Telefonat scheint auf den Ursprung eines von US-Präsident Trump unterstützten 28-Punkte-Plans hinzudeuten, der weithin als für Moskau vorteilhaft eingestuft wurde. Der Plan forderte von der Ukraine bedeutende territoriale Zugeständnisse und die Zusage, nicht der Nato beizutreten. Laut dem Transkript, über das Bloomberg berichtet, sagte Witkoff während des Gesprächs, er glaube, dass Russland - das im Februar 2022 den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte - "immer einen Friedensdeal gewollt" habe. Witkoff äußerte demnach zudem "den tiefsten Respekt für Präsident Putin". Der US-Gesandte riet Uschakow, Putin solle Trump in einem Telefonat für die erzielte Waffenruhe im Gazastreifen loben. Dieses Telefonat sollte vor einem für den 17. Oktober vorgesehenen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus stattfinden, habe Witkoff empfohlen.

Roderich Kiesewetter (CDU) warnt bei "Lanz" vor einem "Kapitulationsplan": Der Plan der USA für die Ukraine stößt in Europa auf Skepsis und große sicherheitspolitische Sorgen.
Russland erzielt nach den Worten von Nato-Generalsekretär Mark Rutte trotz enormer personeller Verluste an der Front in der Ukraine keine wesentlichen Fortschritte. "Russland verliert jeden Monat rund 20.000 Soldaten. Können Sie sich das vorstellen: 20.000 Menschenleben, jeden Monat? Das sind Väter und Söhne, die sterben, ohne nennenswerte Gebietsgewinne zu erzielen", sagte Rutte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland und "El País" vom Mittwoch. "Bislang sind etwa eine Million Russen getötet oder schwer verwundet worden", fuhr Rutte fort.
Im Ringen um eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg gibt sich US-Präsident Donald Trump weiter zuversichtlich. Während eines Flugs nach Florida verteidigte der Republikaner den ursprünglich 28 Punkte umfassenden Friedensplan der USA, den er nur mehr als "Konzept" verstanden haben will - und wies den Vorwurf zurück, die Ukraine werde zu inakzeptablen territorialen Zugeständnissen gedrängt.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte warnt in der Debatte über den US-Friedensplan für ein Kriegsende in der Ukraine vor zu hohen Erwartungen. "Er enthält einige starke, aber auch einige schwierige Elemente, die noch mehr Arbeit und Verhandlungen erfordern", sagt Rutte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und der spanischen Zeitung "El Pais". "Auf dem Weg zum Frieden sind wir noch längst nicht am Ziel." Der Friedensplan bilde die Grundlage für die Gespräche zwischen der Ukraine und den USA.
Die westlichen Unterstützer der Ukraine wollen die Ausgestaltung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu beschleunigen. Das erklärten die Vorsitzenden der sogenannten Koalition der Willigen nach einem virtuellen Treffen, wie die Bundesregierung am Abend mitteilte.
Die Staats- und Regierungschefs seien mit US-Außenminister Marco Rubio übereingekommen, "die gemeinsame Arbeit mit den Vereinigten Staaten zu beschleunigen, um die Ausgestaltung der Sicherheitsgarantien voranzutreiben". Ein dauerhafter Frieden müsse durch robuste und glaubwürdige Sicherheitsgarantien untermauert werden, damit künftige Aggressionen verhindert werden können.
Frankreich, Großbritannien und Deutschland haben nach dem Treffen der Koalition der Willigen ihre Unterstützung für die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Krieges in der Ukraine erklärt. Jede Lösung müsse jedoch die Ukraine uneingeschränkt mit einbeziehen. Der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und Bundeskanzler Friedrich Merz erklärten, sie seien sich im Grundsatz einig, dass Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürften. "Dies bleibt eines der grundlegenden Prinzipien für die Wahrung von Stabilität und Frieden in Europa und darüber hinaus", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.
Die Ukraine hat Strafmaßnahmen gegen mehr als 50 Schiffe verhängt, mit denen Russland Getreide aus den besetzten Gebieten exportieren lässt. Das teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache mit. "Dies ist eine neue Richtung unserer Sanktionen, und ein Teil dieser Schiffe wurde bereits von unseren Partnern sanktioniert, aber nicht alle, und wir werden diesen Druck weiter verstärken", sagte er in Kiew. Die Ukraine hat bereits internationale Sanktionen gegen Tanker, die russisches Öl transportieren, um eigene Maßnahmen ergänzt.
US-Präsident Donald Trump hat zwei zeitgleiche Treffen von US-Vertretern mit Russland und der Ukraine angekündigt, um über letzte strittige Punkte zum Friedensplan zu verhandeln. Es gebe nur noch wenige solcher Punkte, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social. In der Hoffnung, dass das Ganze finalisiert wird, habe er die zwei Treffen angewiesen. Einen konkreten Zeitpunkt für die Gespräche nannte Trump nicht.
Der US-Präsident schrieb, den Sondergesandten der US-Regierung, Steve Witkoff, habe er damit beauftragt, sich mit Kremlchef Wladimir Putin in Moskau zu treffen. Zur selben Zeit werde der Unterhändler und Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium, Daniel Driscoll, mit den Ukrainern zusammenkommen. Mit wem konkret sich dieser treffen soll, ging aus dem Post Trumps nicht hervor.
Er selbst werde über Fortschritte auf dem Laufenden gehalten - ebenso wie US-Vizepräsident JD Vance, Außenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth und Trumps Stabschefin Susie Wiles, schrieb Trump weiter. Er freue sich darauf, hoffentlich bald mit Selenskyj und Putin zusammenzukommen - "aber NUR, wenn der Deal zur Beendigung dieses Krieges FINAL ist oder sich auf der Zielgeraden befindet". Ob sich Trump mit ihnen jeweils in Zweier- oder in einer Dreierkonstellation treffen will, ging aus seinen Angaben nicht hervor.