Das Gute zum Wochenende: Sober im Oktober - Prost ohne Prozente

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Das Gute zum Wochenende:Sober im Oktober: Prost ohne Prozente

Sina Schwerdt
von Sina Schwerdt
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ZDFheute Good News


Guten Morgen,

das Feierabendbier, das Glas Sekt zum Anstoßen oder der Verdauungsschnaps - Gelegenheiten, Alkohol zu trinken, gibt es immer und überall. Und hierzulande nutzen wir sie auch ausgiebig. In Deutschland werden durchschnittlich mehr als zwölf Liter reiner Alkohol pro Kopf und Jahr getrunken - das ist mehr als doppelt so viel wie der weltweite Durchschnitt von fünfeinhalb Litern. Da kommt der Trend zum "Sober October" wie gerufen - ein nüchterner Monat, ganz ohne Alkohol.

Denn der Genuss von Alkoholika kann schnell zur Gewohnheit mit Risiken werden. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind groß: Alkohol schadet allen Organen des Körpers und kann süchtig machen. Auch schon kleine Mengen können die Zellen angreifen und sogar das Krebsrisiko erhöhen.

Eine echte Abstinenzphase kann also sinnvoll sein, dachte sich die britische Organisation Macmillan Cancer Support, als sie vor einigen Jahren die Kampagne "Go Sober for October" startete. Dabei verzichten Teilnehmende auf Alkohol, um Spenden für Krebskranke und deren Familien zu sammeln. Durch die Verbreitung über soziale Netzwerke wurde der Begriff zunehmend verbreitet und sorgt mittlerweile überall auf der Welt dafür, dass sich Menschen mit ihrem Alkoholkonsum auseinandersetzen.

Doch wie reagiert der Körper, wenn mal länger Schluss ist mit dem geliebten Glas Wein am Abend? Erstaunlich schnell, denn schon nach wenigen Wochen verbessern sich Schlaf, Hautbild und Energielevel deutlich. Die Leber wird entlastet, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sinkt. Auch Konzentration, Gedächtnisleistung und psychisches Wohlbefinden nehmen spürbar zu. Und nicht zuletzt stärkt der bewusste Verzicht das Selbstbewusstsein - als Zeichen für Selbstfürsorge und neue gesunde Routinen.

Drei Fußballer stellen sich der Challenge und verzichten einen Monat auf Alkohol:

Eine Hand mit einem Bierglas und eine andere Hand mit einem Cocktailglas prosten sich zu

05.10.2025 | 43:31 min

Dass ein alkoholfreier Monat das Trinkverhalten nachhaltig verändern kann, hat eine Studie der University of Sussex gezeigt: Die Teilnehmenden tranken auch Monate später seltener und weniger Alkohol und waren deutlich seltener betrunken. Viele reflektierten ihr Konsumverhalten, gewannen mehr Kontrolle über ihr Trinken und erkannten, dass Alkohol für Genuss oder Geselligkeit nicht zwingend nötig ist.

Eine Erkenntnis, die in unseren Nachbarländern auch schon auf politischer Ebene Nachhall findet. Irland hat trotz seiner weltberühmten Stout-Biere und Whiskeys eine Reihe von Initiativen gestartet, um Schäden durch übermäßigen Alkoholkonsum einzudämmen: So ist beispielsweise ab diesem Jahr Alkoholwerbung im Fernsehen erst nach 21 Uhr gestattet und Plakatwerbung für alkoholische Getränke in der Nähe von Schulen gänzlich verboten. Ab Mai nächsten Jahres muss sich auf allen alkoholischen Getränken ein aufgedruckter Warnhinweis befinden, der auf Gefahren wie Lebererkrankungen oder Krebs aufmerksam macht. Die irische Regierung erhofft sich hier eine ähnlich abschreckende Wirkung wie bei den Hinweisen auf Tabakwaren und damit einen deutlichen Rückgang im Alkoholkonsum.

Am Ende entscheidet jeder selbst, ob das Glas Wein zum Abendessen oder der Cocktail auf der Party verzichtbar sind. Nach all den Biergartenabenden und Weinfestbesuchen im Sommer könnte der Oktober aber der perfekte Monat sein, um den eigenen Alkoholkonsum zu hinterfragen. Und wer weiß: Vielleicht fühlt sich ein Monat ohne Alkohol viel leichter an als gedacht.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen klaren Kopf und eine gute Zeit,

Sina Schwerdt, Stellvertretende Redaktionsleitung plan b

Was noch gut war diese Woche

Alternativer Nobelpreis: Ihr Einsatz für Klimagerechtigkeit wird mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet: Die Studentenorganisation "Pacific Islands Students Fighting Climate Change" aus Ozeanien hatte vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag geklagt - und Recht bekommen. Staaten sind seither völkerrechtlich zum Klimaschutz verpflichtet.

Werbeverbot für Junk Food: Seit 1. Oktober ist Schluss. Im Vereinigten Königreich wird im Internet nicht mehr für Chips, Pommes, Schokolade und Limonade geworben, im TV erst ab 21 Uhr. Damit kommt die Industrie einem Verbot zuvor, das Anfang 2026 in Kraft treten und dabei helfen soll, Fettleibigkeit bei Kindern zurückzudrängen.

Mehr Startups in Deutschland: Dank Trump wird die Bundesrepublik bei Unternehmensgründerinnen und -gründern immer beliebter. Laut einer internationalen Umfrage ist Deutschland für etwa 40 Prozent ein attraktiverer Standort als die USA - ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

Irren ist menschlich, doch Fehler werden oft getadelt. Dabei brauchen wir sie für Entwicklung und Fortschritt. Wir Deutschen tun uns besonders schwer im Umgang mit dem Scheitern. Ein Blick nach Skandinavien beweist: Es geht auch anders. Was lässt sich aus Fehltritten lernen und wie können wir besser mit ihnen umgehen? Die Doku "plan b: Fehler erwünscht" zeigt: Fehler können eine Chance sein - wir müssen sie nur nutzen.

Scrabble-Brett mit dem Wort "Feler"

22.05.2025 | 29:49 min

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