Das Gute zum Wochenende: Ozeane - Wer will sie retten?

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Das Gute zum Wochenende:Ozeane - Wer will sie retten?

Christian Dezer
von Christian Dezer
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ZDFheute Good News

Guten Morgen,

"Wenn wir das Meer retten, retten wir unsere Welt" - das ist die einfache, aber auch deutliche Botschaft von David Attenborough. Das neueste Werk des 99-jährigen Naturforschers und Filmemachers feierte diese Woche, in Anwesenheit von König Charles, in London Weltpremiere.
König Charles III besuchte die Premiere von "Ocean" mit David Attenborough" in London und unterhält sich mit Attenborough.
Quelle: action press

Attenboroughs Film "Ocean", der auch in Deutschland im Kino zu sehen ist, ist eine Liebeserklärung an die faszinierende Schönheit unserer Weltmeere. Der spektakuläre Dokumentarfilm ist aber zugleich eine ernste Warnung vor der weiteren Zerstörung des wichtigsten Biotops unseres Heimatplaneten. Und so liefert der britische Naturfilmer auch hoffnungsvolle Ansätze und zeigt, wie der Mensch nachhaltig mit den Meeren umgehen kann.
Passend dazu ging es in den letzten Tagen auch im südkoreanischen Busan und in Berlin um das Meer. In Südkorea hieß die Konferenz "Our Ocean", in der deutschen Hauptstadt trug die erste Nationale Meereskonferenz den Namen "Lebendige Meere". Ähnlich wie Attenboroughs Film hatten beide Gipfel ein Ziel: auf die Bedeutung und Verletzlichkeit der Meere hinzuweisen.
Wie schaffen wir es, Meeresschutz und eine nachhaltige, naturverträgliche Nutzung der Ozeane zusammenzubringen?
Taucher
14.12.2023 | 29:31 min
Angesichts der gigantischen Bedrohung durch Überfischung, Erwärmung, Korallenbleiche, Schleppnetzfischerei und der Unzahl giftiger Einleitungen kommen die Meere immer mehr ans Limit.
Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Zwar helfen die 300 Millionen Euro von der Europäischen Union, die jetzt beim Südkorea-Gipfel für den internationalen Meeresschutz bereitgestellt wurden. Und auch der neue "Aktionsplan Ostsee 2030", der eine Ausweitung von Schutzgebieten vor der deutschen Ostseeküste um acht Prozent vorsieht, weist in die richtige Richtung. Doch Meeresforscher mahnen schon lange, dass unsere Ozeane nur mit drastischen Maßnahmen gerettet werden können - noch ist es nicht zu spät, aber die Zeit wird knapp.
Im kommenden Monat folgt in Frankreich bereits die nächste Ozeankonferenz. Da sollen die UN-Mitgliedsstaaten das Abkommen "zum Schutz der Biodiversität in der hohen See" ratifizieren. Darauf hatte sich die internationale Gemeinschaft 2023 geeinigt. In Nizza müssen mindestens 60 Staaten unterzeichnen, 42 Länder fehlen noch. Attenborough hat auch deshalb seinen Film jetzt veröffentlicht - als Denkanstoß und Warnung. Wird das Abkommen ratifiziert, dann würden unter anderem bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der Meeresgebiete unter Schutz gestellt. Attenborough sagte bei der Film-Premiere:

Ich habe Hoffnung, dass die Meere dann wieder zum Leben erwachen.

David Attenborough

David Attenborough am Great Barrier Reef sitzend
Quelle: dpa

Er ist nicht der Einzige, der für das Überleben der Meere und ihrer Fauna und Flora kämpft. Das zeigt die plan b-Dokumentation "Hilfe für die Wale":
Eine Blauwalkuh mit Jungtier im Meer aus der Vogelperspektive
07.03.2024 | 29:40 min
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und ein schönes Wochenende.
Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b

Was noch gut war diese Woche

Neubauten mit Solarmodulen in Großbritannien: In Großbritannien sollen fast alle neuen Häuser ab 2027 verpflichtend Solartechnik installieren. Das kündigte jetzt die britische Regierung an, die damit die Klimabilanz verbessern und das Stromnetz dekarbonisieren will. Die Labour-Regierung plant die Maßnahmen mit Darlehen und Zuschüssen zu unterstützen. Photovoltaik ist die am schnellsten wachsende Stromerzeugungstechnologie in Europa und inzwischen stärker als die Kohlekraft.
Klimagebühren für Touristen: Der Tourismus ist für viele Länder nicht nur Segen, sondern Fluch zugleich. Deshalb führen immer mehr Länder, Regionen und Städte Umweltabgaben und Klimasteuern ein. Griechenland hat 2024 die Bettensteuer durch eine Klimasteuer ersetzt. Touristen, die nach Venedig wollen, müssen inzwischen eine Tagespauschale von 10 Euro bezahlen. Jetzt hat auch Hawaii eine Klimasteuer für Urlauber beschlossen. Ab 2026 wird die Übernachtungssteuer auf Hotels und Ferienwohnungen erhöht. Das zusätzliche Geld fließt in Maßnahmen zum Schutz der Umwelt.
Bodyscanner ohne Röntgenstrahlen: In der Regel wird geröntgt, wenn man den menschlichen Körper von innen sehen will. Forschende der Universität Würzburg haben ein neues Verfahren entwickelt, das Körpergewebe ohne schädliche Röntgenstrahlen zuverlässig abbilden kann. In einem menschengroßen Scanner wird der Körper mittels Magnetfeldern untersucht. Dafür werden dem Patienten winzig kleine Eisenoxid-Partikel injiziert, die sich genau verfolgen lassen. Bei Tests mit eingefrorenen Beinen von Spendern konnten klare und zuverlässige Aufnahmen geliefert werden.

Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

Für viele Menschen ist der Garten pures Glück und das Gärtnern eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Doch ob Blumenerde, Samenauswahl oder Wassereinsatz, viele Faktoren belasten Klima und Umwelt. Die plan-Dokumentation "Genial Gärtnern" begleitet Menschen, die nachhaltig im Garten unterwegs sind.
Eine Hand hält eine Anzuchtpflanze
15.05.2025 | 29:43 min
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