Spaßpark heißt jetzt Plopsaland:Holiday Park: Abschied von einem Stück Kindheit
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Der Holiday Park in Haßloch ist Geschichte - der Park heißt jetzt Plopsaland. Für den Betreiber war der richtige Zeitpunkt für den neuen Namen da. Viele Besucher sehen das anders.
"Wikinger-Schiffe" treiben im Freizeitpark Plopsaland vor einer Achterbahn im Wasser.
Quelle: dpa
Von außen betrachtet ist es nur ein neuer Name. Doch wer Holiday Park sagt, meint oft auch die eigene Kindheit. Das traditionsreiche Vergnügungsareal in Haßloch (Rheinland-Pfalz) hat nach 53 Jahren eine neue Bezeichnung: Plopsaland Deutschland. Damit zog der Park am Wochenende auch namentlich in den belgischen Marken-Kanon ein.
Die Umbenennung sei kein Selbstzweck, sondern mache "die langfristige Ausrichtung auch nach außen besser sichtbar", heißt es von der Plopsa-Gruppe, die das Areal seit 2010 betreibt.
Das ist das Ergebnis eines langen, sorgfältigen Prozesses und einer umfangreichen Marktforschung.
Plopsa-Gruppe, Freizeitparkbetreiber
Acht Parks in Europa gehören dem Unternehmen, jährlich kommen insgesamt rund 3,5 Millionen Besucher. Im pfälzischen Haßloch unweit der Grenze zu Baden-Württemberg sieht die Gruppe "eine hohe regionale Strahlkraft" und "enormes Wachstumspotenzial".
Plopsaland-Betreiber will 100 Millionen Euro investieren
50 Millionen Euro seien seit 2010 unter anderem in neue Attraktionen geflossen, heißt es vom Betreiber. Weitere 100 Millionen Euro sollen in den kommenden drei Jahren folgen.
"Das Ziel ist klar", sagt ein Sprecher der Gruppe, Plopsaland Deutschland solle "eines der führenden Premium-Freizeitresorts" in Europa werden. Auch aus dem benachbarten Saarland und dem nahen Frankreich kamen bisher Besucher nach Haßloch.
Mehr als Kettenkarussell und Pommesbude
In einer immer schnelllebigeren Gesellschaft gelten Vergnügungsareale als enorm populär. Quality Time lautet das Schlagwort, das bedeutet in etwa: bewusste gemeinsame Zeit. Eltern wollen Momente mit ihren Kindern teilen, weg vom Bildschirm, rein ins Abenteuer.
Längst geht es nicht mehr nur um Fahrgeschäft und Zuckerwatte, sondern um Erlebnisse, die Generationen verbinden. Hinzu kommt ein Urlaubstrend: lieber öfter, dafür kürzer. Der Freizeitpark wird zum Wochenendziel, zur Mini-Auszeit vom Alltag. Das funktioniert, solange Angebot und Anspruch stimmen.
Europa-Park in Rust: Wie eine kleine Stadt
Das ist im Europa-Park im badischen Rust nicht anders, Deutschlands größtem Freizeitpark. Dorthin kamen allein im vergangenen Jahr mehr als sechs Millionen Gäste.
Neben Familien, Freundesgruppen und Schulklassen begrüßen wir zunehmend internationale Besucher.
Sprecher des Europaparks
Mit rund 5.000 Mitarbeitern ist der Europa-Park nördlich von Freiburg vergleichbar mit einer kleinen Stadt. Am 12. Juli wird der Park des Mutterunternehmens Mack Rides 50 Jahre alt.
Virtual Reality und Hollywood-Dramatik
Der Park setze auf Innovation, etwa durch Einsatz von Virtual Reality, der traditionelle Fahrgeschäfte wie den "Alpenexpress Enzian" neu inszeniere und aufwerte. Oder mit Mega-Projekten wie der Achterbahn "Voltron Nevera".
Auch in Haßloch haben sich die Attraktionen längst gewandelt. Der frühere "Donnerfluss" - eine Stromschnellenfahrt - wurde zum "DinoSplash". Man rauscht zwischen prähistorischen Kreaturen hindurch, vorbei an Wasserfällen und künstlichen Felsen, fast so dramatisch wie in einem Hollywood-Streifen von Steven Spielberg. Ab Herbst soll die 760 Meter lange Achterbahn "100% Wolf" in Betrieb gehen, angelehnt an den gleichnamigen Animationsfilm.
Ein Name, viele Gefühle
Doch Besucherinnen und Besuchern fällt der Abschied vom bisherigen Namen alles andere als leicht, wie in Internetforen zu lesen ist. Für viele Ausflügler gehört der Holiday Park zu Rheinland-Pfalz fast wie die Loreley oder die Porta Nigra. Die Marke ist über Jahrzehnte gewachsen, ein emotionaler Fixpunkt für Generationen.
Von "einem der spannendsten Transformationsprojekte der Freizeitparkbranche" spricht Plopsa. Als "Signal für noch mehr Unterhaltung" in Haßloch, meint die Gruppe, sei für den Markenwechsel "der ideale Zeitpunkt".
Quelle: dpa
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