Erster Schritt zum Frieden?

Verhandlungen in Riad :Erster Schritt zum Frieden?

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Lawrow und Rubio vor Ukraine Karte

US-Außenminister Rubio und sein russischer Amtskollege Lawrow trafen sich zu ersten Gesprächen in Saudi-Arabien. ZDFheute live analysiert, was das Treffen für die Ukraine bedeutet.

Ukraine-Gespräche: Was das Treffen zwischen den USA und Russland für Kiew bedeutet | ZDFheute live

Delegationen der US-Regierung und des Kremls haben sich in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad getroffen, um über ein mögliches Ende des Angriffskrieges gegen die Ukraine zu sprechen. Laut seiner Behörde beschlossen US-Außenminister Rubio und sein russischer Amtskollege Lawrow, hochrangige Teams zu ernennen, "um so schnell wie möglich mit der Arbeit an einer Lösung des Konflikts in der Ukraine" zu beginnen. Vertreter der Ukraine und Europa wurden nicht zu dem Treffen eingeladen. In Bezug auf die Europäer sagte Lawrow gestern: "Ich weiß nicht, was sie am Verhandlungstisch zu suchen haben".
Es war das erste bilaterale Treffen zwischen den USA und Russland seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine. Der ukrainische Präsident Selenskyj sagte gestern, dass er die Absprachen zwischen den USA und Russland zum Krieg nicht anerkennen wolle.
Wie Europa mit der neuen US-Ukrainestrategie umgehen will, darüber haben gestern ein Teil der Staats- und Regierungschefs in Paris beraten, jedoch ohne konkretes Ergebnis.
Was wurde in Riad in Bezug auf die Ukraine besprochen? Ist das ein erster Schritt Richtung Frieden? Wie kann Europa eine Rolle bei den Verhandlungen spielen? ZDFheute live spricht mit den ZDF-Korrespondenten Golineh Atai in Riad, Armin Coerper in Moskau, Elmar Theveßen in Washington und Konflikt- und Friedensforscherin Prof. Nicole Deitelhoff.

Wie reagiert Europa auf den Kurswechsel der USA?

US-Präsident Trump hatte vergangene Woche auf ein erstes persönliches Treffen mit Kreml-Chef Putin hingewiesen – nach separaten Gesprächen mit dem russischen und dem ukrainischen Präsidenten. Kritiker warfen den USA darauf hin vor, Washington lasse die Ukraine im Stich. Bei Verhandlungen müssten sowohl Kiew als auch europäische Vertreter mit am Tisch sitzen.
Als Reaktion darauf hatte der französische Präsident Macron zu einem Europa-Sondergipfel nach Paris geladen. Bei dem Treffen sollten europäische Sicherheitsinteressen und - fragen im Mittelpunkt stehen. Vor Ort waren Bundeskanzler Olaf Scholz, die Staats- und Regierungschefs von Großbritannien, Italien, Polen, Spanien, den Niederlanden und Dänemark. Außerdem beteiligten sich EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, Nato-Generalsekretär Rutte und UN-Ratspräsident Costa.  
Uneinigkeit herrschte bei der Frage, ob europäische Friedenstruppen in die Ukraine entsendet werden sollten im Falle eines Waffenstillstandes. Frankreichs Präsident Macron als auch der britische Premier Starmer sprach sich dafür aus. Scholz erklärte, es sei zu früh, entsprechende Entscheidungen zu treffen.
Vor allem mit Blick auf die Verteidigungsausgaben nahm US-Verteidigungsminister Hegseth die Europäer noch einmal stärker in die Pflicht. Es sei die Verantwortung Europas, sich der "russischen Kriegsmaschinerie entgegenzustellen" und einen möglichen Frieden in der Ukraine abzusichern.
Mit Material von ZDF, AFP, dpa & Reuters

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