Nahost: Kanzler Merz im Interview über Trump, Nahost und Ukraine

Wegen der weiterhin angespannten internationalen Lage hat US-Präsident Trump das Gipfeltreffen der G7 in Kanada frühzeitig verlassen. Er wolle sich in Washington um "wichtige Angelegenheiten kümmern", so seine Sprecherin Leavitt. Die überraschende Abreise hinterlässt einen Raum offener Fragen. Spekulationen über ein militärisches Eingreifen der USA in den Nahostkonflikt werden angeheizt. Zuvor hatte Trump, die Menschen in Teheran dazu aufgefordert, die iranische Hauptstadt zu verlassen.  

Unterdessen greifen sich Israel und Iran weiter gegenseitig an. In einer gemeinsamen Erklärung haben die sieben Industriestaaten der G7 Iran als "Hauptquelle regionaler Instabilität und des Terrors" bezeichnet. Israel habe das Recht zur Selbstverteidigung.  

Im Interview spricht Bundeskanzler Merz mit Hauptstadt-Korrespondentin Diana Zimmermann über die vorläufigen Ergebnisse des G7-Gipfels und die bestehenden sowie künftigen Herausforderungen der Weltpolitik. Was denkt der Kanzler: Gelingt es den G7, sich handlungsfähig und einig zu präsentieren? 

Welche Bedeutung hat Trumps Politik für den Nahost-Konflikt? Wird der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zum Nebenschauplatz? Darüber spricht Philip Wortmann bei ZDFheute live mit den ZDF-Korrespondenten Elmar Theveßen und Phoebe Gaa.

Die G7 ist ein Zusammenschluss einiger der bedeutendsten demokratischen Industriestaaten, die einmal jährlich zu einem Gipfel zusammenkommen. Neben dem diesjährigen Gastgeber Kanada, gehören Deutschland, die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan zu der Gruppe. 

Neben der Eskalation in Nahost waren diesmal der Krieg in der Ukraine und die weltweit wirtschaftliche Lage die bestimmenden Themen des Gipfels.  

Während Merz die "weitgehende" Einigkeit der anwesenden Staaten im Vorfeld des Gipfels betonte, entfachte Trump mit seiner Abreise Unmut und Spekulationen. Frankreichs Präsident Macron erklärte der Presse, dass Trump sich um eine Waffenruhe zwischen Israel und Iran bemühen wolle. Der US-Präsident entgegnete auf seiner Online-Plattform Truth Social: "Emmanuel versteht es immer falsch" und fügte hinzu, es handele sich um etwas weitaus Größeres als nur eine Waffenruhe.