Teuer oder Billig – Pfefferminztee: Marken & Discounter im Check

Muss guter Pfefferminztee teuer sein?

von Lorraine McIlvenny
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WISO checkt Pfefferminztee vom Discounter- und Marken

Ein schöner Pfefferminztee am Abend – aber welcher darf es sein? WISO macht den Check. Können günstige Discounter-Tees mit teuren Marken-Produkten mithalten? Und ist Bio besser?

Ein leicht scharfer, würziger Geschmack, der die Sinne belebt! Pfefferminztee ist ein Klassiker unter den Kräutertees. Aber sind Markentees eigentlich per se besser als günstige Discounter-Varianten? Verbergen sich Schadstoffe im Tee? Und ist teuer nachhaltiger als billig?

Tee aus einer Zutat: Schmeckt man den Preis heraus?

Ein hoher Anteil an Menthol, einem ätherischen Öl in der Pfefferminzpflanze, verleiht dem Tee seine aromatische Note. Weil der Geschmack der Pfefferminze je nach Erntezeitpunkt und Anbauregion variieren kann, werden im klassischen Teebeutel oft verschiedene Chargen gemischt.
Für WISO testet sich Teehersteller Thorsten Schäfer aus Ostfriesland durch günstige Eigenmarken von Lidl, Rewe und Netto und teurere Produkte von Traditionsmarken wie Meßmer, Teekanne und der Bio-Marke Lebensbaum. Auch die genussbewussten Besucher der Food & Life-Messe in München probieren die sechs Tees – ebenfalls in der Blindverkostung. Welcher Tee kann überzeugen?

PAs & Pestizide: Sind Pfefferminztees unbedenklich?

Immer mal wieder werden in verschiedenen Tee-Sorten gesundheitsbedenkliche Schadstoffe gefunden. Gilt das auch für die sechs Pfefferminztees im WISO-Check? Ein unabhängiges Labor testet alle Produkte auf Pestizide, die beim Anbau von Pfefferminze häufig zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.
Ab bestimmten Dosen können einige Pestizide toxisch auf den menschlichen Organismus wirken und stehen wie etwa Glyphosat in Verdacht, Krebs zu fördern. Getestet werden die Tees außerdem auf Pyrrolizidinalkaloide. Bei der Ernte der Teeblätter könnten versehentlich kleine Wildkräuter mitgeerntet werden, die diese giftigen Pflanzenstoffe enthalten. Sie sollen laut Studien teilweise leberschädigend und krebserregend sein.

Drücken billige Preise die Nachhaltigkeit?

Tee, der auf Kosten von Umwelt, Klima und Arbeiter geht, hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Das wissen auch die Marken und Supermärkte, die ihre Tees auf verschiedenste Weise als nachhaltig zertifizieren. Bio-Siegel, Rainforest Alliance-Zertifikate, We Care-Siegel: Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe hilft den Verbrauchern, den Durchblick zu wahren.
Gerade bei Markenprodukte wie Meßmer und Teekanne, aber auch beim recht preisgünstiger Bio-Tee von Netto, ist jeder Teebeutel nochmal einzeln verpackt. Wie erklären die Hersteller den Zusatz-Müll?
Laboruntersuchung: Getestet wurden die Tees auf Pestizide und Pyrrolizidinalkaloide. Bei letzteren handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die potentiell schädlich für den Menschen sind.