Kräuter sind nicht nur ein Genuss in der Küche, sondern auch ein echter Hingucker auf Balkon oder Terrasse. So hat man die schmackhaften und gesunden Pflanzen griffbereit und vor allem die tollen Düfte direkt vor der Nase.
Sie sind einfach in der Pflege, aromatisch in der Küche und ihre Blüten sind nicht nur attraktiv, sondern auch eine tolle Bienenweide. Aber nicht nur die Küchenkräuter, auch die Wildkräuter haben besondere Vorzüge.
Knoblauchsrauke
Die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) ist eine in Europa weit verbreitete Pflanzenart. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und hat einen angenehmen Knoblauchduft, der sich beim Schneiden oder Zerreiben der Blätter entfaltet. Sie ist zwei- bis mehrjährig und wird zwischen 20 Zentimetern und einem Meter hoch. Ihre kleinen weißen Blüten erscheinen ab April bis in den Juli hinein. Die Gewürzpflanze ist ein Stickstoffzeiger und eine Halbschattenpflanze und gedeiht besonders gut in Gebüschen und Hecken sowie an Mauern und Wegrainen, in Gärten und auf Schuttplätzen. Dort befindet sie sich häufig in der Gesellschaft von Brennnesseln, denn sie bevorzugt ebenfalls frische, stickstoffreiche Lehmböden.
Die Nutzung als Gewürzpflanze geriet in Vergessenheit – aber ähnlich wie beim Bärlauch entdeckt die moderne Kräuterküche auch die Knoblauchsrauke in zunehmendem Maße wieder. Da die Geschmacksstoffe der Knoblauchsrauke eher flüchtig sind, sollte man sie am besten frisch verwenden. Ideal schmeckt sie zum Beispiel auf einem Tomatenbrot, denn die Fruchtigkeit der Tomaten passt prima zum leichten Knoblauchgeschmack der Blätter.
Sauerampfer
Der Sauerampfer ist ein wildwachsendes Kraut, das zu den Knöterichgewächsen gehört und in Europa seine Wurzeln hat. Charakteristisch sind die langen, pfeilförmigen Blätter, die an Spinat erinnern. Er gehört zu den klassischen Frühlingskräutern und zählt ebenso zum Blattgemüse wie Löwenzahn und Blattspinat. Die krautige Pflanze bevorzugt nähr- und stickstoffreiche, lehmige Böden sowie sonnige als auch schattige Plätze. Während der Blütezeit von Mai bis August, blühen an den hohen, blattlosen Stängeln, die sich im oberen Teil verzweigen, zahlreiche Blüten in roten Rispen. Die Erntezeit beginnt bereits im April. Das säuerliche Aroma des Sauerampfers entsteht durch den Gehalt an Oxalsäure. Als Stichtag des letzten Erntetages gilt – wie bei Rhabarber – der 24. Juni. Ab diesem Datum nimmt die Konzentration der Oxalsäure, die dem Sauerampfer den bitterlichen Geschmack verleiht, zu und macht das Wildkraut unangenehm im Geschmack. Anhand der Blätterfärbung lässt sich der Oxalsäuregehalt abschätzen: Sind die Blätter durchgängig grün, ist der Gehalt nicht so hoch wie bei rot verfärbten Blättern.
Die Pflanzen findet man auf feuchten Wiesen, Weiden, an Wegrändern oder Bachufern. „Besser nicht auf überdüngten Wiesen oder neben viel befahrenen Straßen ernten“, rät Pflanzenexpertin Anja Koenzen. Wer das Wildkraut im eigenen Garten kultivieren möchte, kann im Frühjahr aussäen oder vorgezogene Pflanzen kaufen. Da Sauerampfer dazu neigt, sich unkontrolliert zu verbreiten, ist es besser, die Pflanze im heimischen Garten in Kübeln zu halten.
Wegen seines säuerlichen Geschmacks ist feingehackter Sauerampfer eine feine Würze für Quark und Butter, für gemischte Salate und Suppen. Auch zu Linsen, Tomaten und Gurken ist er eine prima Begleitung. Außerdem passt der Sauerampfer auch sehr gut zu Fisch, Eiern, Omelett, Kalb- und Schweinefleisch. Der Sauerampfer enthält viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe (Vitamin C, Eisen, Kalium, Magnesium), allerdings sollte er durch den hohen Gehalt an Oxalsäure in Maßen gegessen werden. Zum Trocknen eignet sich das Wildkraut nicht, denn so würde es sein Aroma verlieren.
Giersch
Der unverwüstliche Giersch (Aegopodium podagraria) kann zwar so manchen Gärtner zur Verzweiflung bringen, allerdings kann dieses Wildkraut vor allem auch als Nahrungsmittel und Heilkraut verwendet werden.Wenn das Kraut im Garten überhandnimmt, kann ihm ein Zaun aus Buschbohnen gezogen werden, dadurch wird der Giersch überwachsen und wird zwar nicht komplett eliminiert, jedoch klein gehalten.
Giersch
Quelle: imago/ Gottfried Czepluch
Giersch gehört zur Familie der Gemüse- und Würzpflanzen und ist sehr gesund. Er enthält Kalium, Vitamin C, Karotin und vor allem Eisen. Besonders lecker sind die jungen Blätter, die sehr angenehm nach Möhre schmecken. In Salaten oder in Suppen, aber auch in Wildkräuter-Aufstrichen, finden die milden Giersch-Blätter Verwendung. Für eine Heilwirkung wird neben dem Verzehr des frischen Krauts auch ein Tee aus den Blättern getrunken. Gierschtee hilft bei Blasenentzündung und Schnupfen, außerdem besitzt er die Fähigkeit, schädliche Stoffe aus dem Körper auszuschwemmen.
Themen-Kräutertöpfe pflanzen
Die Möglichkeiten, vielfältige Kräuter zu pflanzen, sind fast unbegrenzt – solange man sich daran hält, nur Kräuter mit ähnlichen Pflegeansprüchen in einem Gefäß zu kombinieren.
Die Kombination von mediterranen Kräutern wie Salbei, Rosmarin und Thymian ist perfekt für die Grill-Saison.
Salatkräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Estragon und auch der weiß-bunte Zimmerknoblauch haben die gleichen Standortansprüche und lassen sich somit gut in einem Topf kombinieren. Alle mögen frische feuchte Erde. Der Zimmerknoblauch kommt aus Südafrika und wird dort noch als Heilpflanze bei Fieber, Husten und Verdauungsbeschwerden verwendet. Wie der Name bereits verrät, hat dieses Kräuter ein knoblauchartiges Aroma.
Honigmelonensalbei oder Ananassalbei ist nicht nur ausnehmend dekorativ, sondern schmeckt auch herrlich im Tee. Im Topf kann man solche Pflanzen gut mit anderen Teekräutern wie Ananasminze und Zitronenverbene kombinieren, die gerade im Sommer mit ihrem fruchtigen Geschmack im Tee eine erfrischende Wirkung haben. Tipp: Wenn man beim Honigmelonensalbei immer das Verblühte raus schneidet, regt man die Knospe an und sie blüht später nach.