Schulkinder im Straßenverkehr
|
Helikopter-Eltern wollen ihre Kinder vor den Gefahren des Alltags schützen - auch auf dem Schulweg. Doch oft wäre weniger mehr.
Zu den Helikopter-Eltern gehören auch die Eltern, die den Nachwuchs zur Schule chauffieren – und zwar nicht auf einen eventuell vorhandenen Parkplatz oder bis zur letzten Kreuzung vor der Schule, sondern direkt vors Schultor.
Laut einer Studie im Auftrag des ADAC machen sich nur noch rund 50 Prozent der Schüler eigenständig auf den Weg zur Schule. Vor 40 Jahren waren es noch über 90 Prozent.
„Ich habe Angst um die Sicherheit meines Kindes“
Fragt man nach Gründen für die Fahrten im Dienste des Nachwuchses, hört man von den Eltern oft: „Ich habe Angst um die Sicherheit meines Kindes.“ Spricht man hingegen mit Polizeibeamten, verweisen die auf die extrem niedrige Anzahl von Unfällen mit Kindern, die zu Fuß zur Schule unterwegs sind. Viel problematischer seien jedoch Situationen, die durch den elterlichen Bringdienst verursacht würden.
Schulen liegen oft in verkehrsberuhigten Zonen, aus denen der Verkehr eigentlich herausgehalten werden soll. Vor dem Unterrichtsbeginn sowie unmittelbar danach ist das Umfeld der Schulen drastisch von Autos überfüllt, die je nach Größe beim Wenden jede Menge Platz brauchen. Dann sind es auch noch raumgreifende Geländefahrzeuge, selten Kleinwagen. In Stuttgart fuhr eine Helikopter-Mutter vor kurzem sogar einen Schulweghelfer an.
Was kann man dagegen tun?
Der Einfluss der Schulen auf diese Helikopter-Eltern ist begrenzt – was außerhalb der Schulmauern passiert, kann ein Rektor nicht beeinflussen. Vor manchen Schulen kann vor Schulbeginn die Straße gesperrt werden, damit die Eltern nicht bis direkt vor die Schule fahren können, aber diese Maßnahme ist an den wenigsten Schulen möglich. Sie liegen oft an Straßen, die zu anderen Gebäuden führen.
Polizei, ADAC und Schulleitungen appellieren durch Flyer, Elternabende und besondere Aktionen an die Eltern, die Kinder mehr laufen zu lassen und das Verkehrschaos vor den Schulen somit einzustellen.
Die polizeilichen Verkehrserzieher bemerken die Folgen elterlicher Fahrdienste spätestens bei Viertklässlern. Dann machen die Kinder den Fahrradführerschein. Die Zahl der Kinder, die motorisch nicht oder kaum in der Lage sind, ein Fahrrad zu lenken, nimmt zu. Und Kinder, die schon allein genug damit zu tun haben, sich auf dem Rad zu halten, sind überfordert damit, Verkehrszeichen wahrzunehmen. So werden sie zu einer Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer.
Lehrer klagen über Aufmerksamkeitsdefizite gerade bei überbehüteten Kindern; Ärzte wiederum warnen vor Bewegungsmangel mit all seinen Folgen: Übergewicht, Diabetes, Lethargie.
Lehrer klagen über Aufmerksamkeitsdefizite gerade bei überbehüteten Kindern; Ärzte wiederum warnen vor Bewegungsmangel mit all seinen Folgen: Übergewicht, Diabetes, Lethargie.
Aktionstage
Ein bundesweites Aktionsbündnis „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“, gibt Schulen die Möglichkeit, Kinder und Eltern noch einmal eindringlich auf die Probleme hinzuweisen.
Der Erfolg aller Bemühungen ist begrenzt – und mit dem Beginn eines jeden Schuljahres beginnt die Arbeit von vorne. Denn neue, junge Schüler bedeuten neue Eltern, deren Bewusstsein für die Problematik sich erst entwickeln muss. Das Schuldezernat der Stadt Frankfurt hat aus diesem Grund ein Video produziert, das das Problem der Helikopter-Eltern und der Elterntaxis auf den Punkt bringt – es zeigt einen Vater, der sein Kind mit dem Helikopter direkt auf dem Schulhof abliefert und ihm noch den Ranzen und das Pausenbrot reicht.
Weitere Themen
Gesellschaft | Volle Kanne :Mögliche Lösungen für Blutspendemangel
5:10 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Mehr Grünflächen auf Schulhöfen
4:33 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Hackfleisch-Bacon-Schnecke
8:07 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Moralische Zwickmühlen zur Reisezeit
8:00 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Studieren im Ruhestand
5:08 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Tabuthema Hämorrhoiden
4:53 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Tipps zur Rosenpflege
7:30 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Studieren mit über 65
3:20 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Medfluencer auf Social Media
6:52 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Aufzuchtstation für gefährdete Moorfrösche
6:24 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Spinat-Burger Florentine
5:24 min
Gesellschaft | Volle Kanne :KI als Freundin – ein Selbstversuch
3:37 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Sport mit künstlichem Kniegelenk
5:11 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Semifreddo-Himbeer-Sandwiches
8:16 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Risiken emotionaler Nähe zu Chatbots
7:57 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Deutschlandticket: Städtetrip nach Luxemburg
5:48 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Knöpfle-Salat mit Pesto-Knöpfle
5:27 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Antrittsbesuch von Friedrich Merz in den USA
5:06 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Was passiert mit deutschem Plastikmüll?
3:31 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Plastikmüll vermeiden: Was getan werden muss
7:23 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Kliniken und Klima: Lösungen im Betrieb
5:00 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Hunde im Büro: Chancen und Regeln
4:47 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Streaming-Tipps im Juni
10:05 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Crème brûlée mit Ziegenfrischkäse
4:18 min
Gesellschaft | Volle Kanne :Statine: Wichtige Hinweise zur Einnahme
5:08 min