Für das Jahr 2018 rechnen Experten mit circa 5700 männlichen und circa 1700 weiblichen Neuerkrankten. Dabei kann Speiseröhrenkrebs die verschiedensten Ursachen haben. Wir zeigen Entstehung, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten auf.
Speiseröhrenkrebs kann überall in der Speiseröhre entstehen. Auch Karzinome, die am Übergang von der Speiseröhre in den Magen auftreten, werden als Speiseröhrenkrebs bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine bösartige Tumorerkrankung der Speiseröhrenschleimhaut. Speiseröhrenkrebs ist in Deutschland eher selten. Verlässliche Zahlen gibt es aus dem Jahr 2014. Damals wurde bei 5.370 Männern und 1.560 Frauen ein bösartiger Tumor der Speiseröhre entdeckt. Für das Jahr 2018 gehen Experten von einem leichten Anstieg aus.
Faktoren, die die Entstehung eines Speiseröhrenkarzinoms begünstigen
Speiseröhrenkrebs ist eine typische Zivilisationserkrankung der westlichen Welt. Wer im Laufe seines Lebens an Speiseröhrenkrebs erkrankt, lässt sich natürlich nicht vorhersagen. Aber: Es gibt Faktoren, die – statistisch gesehen – das Risiko einer Erkrankung steigern. Insgesamt kann man sagen: Alles, was die Speiseröhren-Schleimhaut über einen längeren Zeitraum schädigt, kann Krebs fördern.
Rauchen und Alkohol: Studien haben gezeigt, dass Rauchen und der Konsum von Alkohol die Entstehung von Speiseröhrenkrebs fördern. Kommen diese beiden Risikofaktoren zusammen, wird der Effekt noch verstärkt.
Reflux, Magensäure und Aufstoßen: Anhaltender Rückfluss von Magensäure in den unteren Teil der Speiseröhre begünstigt die Entstehung von Krebs. Natürlich haben viele Menschen ab und zu Sodbrennen, wenn aber die Beschwerden häufiger auftreten oder chronisch werden, dann können sie längerfristig dazu führen, dass sich die Schleimhautzellen der Speiseröhre am Übergang zum Magen entzünden und auch verändern.
Gewicht und Energieverbrauch: Auch ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und Speiseröhrenkrebs ist zu beobachten. Mit zunehmendem Body-Mass-Index steigt statistisch gesehen das Risiko, an einem Tumor in der Speiseröhre zu erkranken.
Angeborene Speiseröhrenprobleme: "Achalasie" ist eine Funktionsstörung der Speiseröhre, die Tumorbildung begünstigen kann. Sie geht einher mit einer Veränderung des Übergangs zwischen Speiseröhre und Magen. Diese Störung ist angeboren oder entsteht nach einer Tumorerkrankung. Eine chronische Entzündung der Schleimhaut lässt hier die Entstehung eines Tumors zu.
Häufige Beschwerden sind: Länger anhaltende Schmerzen beim Schlucken, Appetitlosigkeit gepaart mit Gewichtsverlust, Erbrechen ohne erkennbaren Grund, Erbrechen von Blut oder Blut im Stuhl.
Für die Abklärung von Symptomen ist die Magenspiegelung, bei der auch die Speiseröhre untersucht wird, die erste Untersuchung, die durchgeführt werden sollte. Nur wenn sich der Verdacht auf ein Karzinom erhärtet, gibt es weitere Tests. Diese werden dann individuell mit dem Facharzt besprochen.
Behandlung
Wird der Krebs ganz früh entdeckt, kann man ihn unter Umständen durch eine endoskopische Abtragung entfernen, das heißt, es ist gar keine Operation notwendig. In einem fortgeschrittenen Stadium ist eine Operation nötig.
Ist der Krebs noch weiter fortgeschritten, sodass die Ärzte die Befürchtung haben, dass die Lymphknoten betroffen sind, dann ist eine Chemotherapie oder Radio-Chemotherapie nötig - vor einer Operation und/oder nach einer Operation.
In der Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz als eines der wenigen spezialisierten Zentren wird diese Operation mittlerweile standardmäßig total-minimalinvasiv durchgeführt. Im Jahr 2017 ist die Abteilung zum ersten Referenzzentrum für Magen und Speiseröhrenchirurgie in Deutschland zertifiziert worden.