Besonders bei Reisen in tropische Länder können Impfungen anfallen, die zum Teil aus mehreren zeitversetzten Injektionen bestehen. Etwa sechs Wochen vor Reiseantritt sollte man sich also um den notwendigen Impfschutz kümmern.
Reiseschutzimpfung
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Eine individuelle Beratung beim Hausarzt, bei einem reisemedizinischen Dienst oder Tropeninstitut gibt Aufschluss darüber, welche Impfungen für das Urlaubsland erforderlich oder empfehlenswert sind. Neben der Zielregion spielen auch Reisezeit, Reisedauer und die Urlaubsform, etwa ein Hotelaufenthalt oder eine Rucksackreise, eine Rolle.
Grundsätzlich sollten vor jeder Reise bei Erwachsenen und Kindern die Standardimpfungen überprüft werden. Ratsam ist es, Tetanus, Diphterie und Kinderlähmung (Poliomyelitis) alle zehn Jahre aufzufrischen. Die Kosten für diese Standardimpfungen werden von den Krankenkassen übernommen.
Kostenübernahme bei Reiseimpfungen
Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen auch die Kosten für Reiseschutzimpfungen, wenn sie vom Auswärtigen Amt und der STIKO (Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts) für das jeweilige Reiseland empfohlen werden. Es ist jedoch ratsam, sich vorher bei der eigenen Krankenkasse zu informieren.
Generell werden Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A bei Reisen in Länder mit einem niedrigen hygienischen Standard empfohlen. Darüber hinaus kann ein Schutz gegen Hepatitis B sinnvoll sein. Bei der Hepatitis A, einer entzündlichen Lebererkrankung, die durch Viren im Essen oder Trinkwasser übertragen wird, ist das Infektionsrisiko auch in europäischen Ländern nicht zu unterschätzen.
Für einige Länder ist die Impfung gegen Gelbfieber Pflicht. Sie muss zehn Tage vor der Abreise erfolgen und durch eine Eintragung in den Impfpass bescheinigt werden. Risikogebiete für Gelbfieberinfektionen sind bestimmte Gebiete in Afrika und Südamerika.
Eine Impfung gegen Tollwut ist auch für Reisen in südeuropäische Länder empfehlenswert, besonders für Rucksackreisende. Generell gilt: Herrenlose Tiere nie anfassen oder streicheln. Wer in ländliche Gebiete Asiens reist, sollte zudem gegen die Japanische Enzephalitis geimpft sein. Diese Impfung muss drei Wochen vor der Reise erfolgen.
Gegen Malaria existiert kein Impfstoff. Man kann nur vor der Reise durch eine Malaria-Prophylaxe vorbeugen. Allerdings haben die Medikamente, die dabei eingenommen werden müssen, zum Teil starke Nebenwirkungen. Auf jeden Fall sollte man sich durch Mückenabwehrmittel und Moskitonetze schützen. Außerdem sollte die Kleidung möglichst viel Haut bedecken. Der Überträger, die Anopheles-Mücke, ist besonders in der Dämmerung und nachts aktiv.
Impfschutz für Last-Minute-Reisende
Noch am Abreisetag können sich Kurzentschlossene zum Beispiel am Flughafen impfen lassen. Falls erforderlich wird eine Auffrischung der Standardimpfungen und gegebenenfalls eine Impfung gegen Hepatitis A, Typhus und Meningokokken-Meningitis empfohlen.
Impfungen für Auslandsreisen sind freiwillig. Allerdings verlangen einzelne Staaten bei der Einreise eventuell eine Gelbfieber-Impfbescheinigung. Falls diese nicht vorliegt, kann man nicht einreisen oder muss sich an der Grenze nachimpfen lassen, was nicht zu empfehlen ist.
Reiseapotheke nicht vergessen
In einigen Ländern sind Arzneimittel zwar günstiger als in Deutschland, dafür aber nicht identisch oder qualitativ minderwertig. In eine Reiseapotheke gehören: Medikamente gegen Allergien, Pilzinfektionen, Lippenherpes sowie Wunddesinfektionsmittel, Verbandsmaterial, ein Fieberthermometer und Schmerz- und Fiebermittel. Außerdem Medikamente gegen Übelkeit, Durchfall sowie Verstopfung und Medikamente zur Behandlung von Prellungen und Zerrungen. Fertige Reiseapotheken gibt es auch zu kaufen. Eine bestehende Reiseapotheke sollte vor Reiseantritt überprüft werden.