Damit es Oma wieder schmeckt!
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Der Speiseplan vieler alter Menschen ist oft einseitig und nährstoffarm – die Gründe dafür sind vielfältig. Die Folge: Mangelernährung.
Fehl- und Mangelernährung sind zu einer der häufigsten und am wenigsten beachteten Krankheiten im Alter geworden. Nach Schätzung des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) leiden in Deutschland 1,6 Millionen der über 60-Jährigen unter chronischer Mangelernährung. Davon leben 1,3 Millionen zu Hause. Doch wie erkennt man, ob man selbst oder jemand anderes mangelernährt ist?
Woher kommt die Mangelernährung?
Dazu Brigitte Bäuerlein, Ökotrophologin und Ernährungsberaterin: „Anzeichen einer Mangelernährung könnten wiederkehrende Infekte, trockene Haut, entzündete Mundschleimhaut oder starker Gewichtsverlust sein.“ Auch müde, antriebslose, geschwächt wirkende, alte Menschen könnten unterernährt sein, so Bäuerlein weiter.
Die Gründe sind vielfältig. Der Hunger ist bei vielen Menschen im Alter nicht mehr so deutlich spürbar. Zu wenig Bewegung und frische Luft tragen zusätzlich dazu bei, dass Appetit und Hungergefühl schwinden. Außerdem können akute Erkrankungen, Schmerzen, eine Schwächung der Kaumuskeln, ein Nachlassen des Schluckreflexes, Folgeerscheinungen eines Schlaganfalls oder der Parkinsonerkrankung, ein Mangel an Speichel, aber auch soziale Faktoren wie Trauer und Einsamkeit zumindest vorübergehend für einen Appetitverlust verantwortlich sein.
Die Gründe sind vielfältig. Der Hunger ist bei vielen Menschen im Alter nicht mehr so deutlich spürbar. Zu wenig Bewegung und frische Luft tragen zusätzlich dazu bei, dass Appetit und Hungergefühl schwinden. Außerdem können akute Erkrankungen, Schmerzen, eine Schwächung der Kaumuskeln, ein Nachlassen des Schluckreflexes, Folgeerscheinungen eines Schlaganfalls oder der Parkinsonerkrankung, ein Mangel an Speichel, aber auch soziale Faktoren wie Trauer und Einsamkeit zumindest vorübergehend für einen Appetitverlust verantwortlich sein.
Um dem entgegenzuwirken, rät Brigitte Bäuerlein, viele frische Mahlzeiten zuzubereiten, frische Kräuter zu verwenden und das Essen appetitlich anzurichten. Aber auch mittels Sprudelwasser, das mit Zitrusfrüchten, frischer Pfefferminze oder einem Stück Ingwer versetzt ist, kann dies gelingen.
Um Schwierigkeiten beim Kauen zu vermeiden, sollten vorhandene Zahnprothesen gut sitzen – und auch sonst keine Probleme im Zahn-/Kiefer-Bereich bestehen.
Veränderten Bedarf ausreichend decken!
Wie verändert sich denn der Nährstoffbedarf im Alter? Was ist unbedingt notwendig und wie kann eine Grundversorgung sichergestellt werden? Dazu erklärt „Volle Kanne“-Expertin Bäuerlein: „Im Alter verändert sich die Körperzusammensetzung, der Körperfettanteil nimmt zu. Wassergehalt, Knochenmasse und Muskelmasse nehmen ab. Der Stoffwechsel verlangsamt sich und die Bewegung wird auch weniger. Das bedeutet, der gesamte Energiebedarf wird geringer.“
Die Energie, die dem Körper zugeführt wird, sollte deswegen besonders reich an Nährstoffen sein (Vitamine, Mineralstoffe und Pflanzenstoffe). Dazu empfiehlt Brigitte Bäuerlein eine pflanzenlastige (reichlich Obst und leicht gedünstetes Gemüse – zu jeder Mahlzeit) und ballaststoffbetonte Ernährung (vollwertige Kohlenhydrate, Kleie, Saaten), sowie hochwertige Eiweiße (mageres Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte). „Gute Öle wie Rapsöl und Leinöl sollten täglich verzehrt werden“, so Bäuerlein weiter. Auch Gemüsesäfte, Milchprodukte mit Obstpüree, Obstkompott, Getreidebreie oder Flockenbreie, verteilt über mehrere kleine Mahlzeiten am Tag, seien sinnvoll.
Wenn Appetitlosigkeit dazu führt, dass das Körpergewicht stetig sinkt, kann Zusatznahrung (eiweißhaltige Nahrung) gut sein. Allerdings sollte man mit Nahrungsergänzungen aufpassen, damit keine Wechselwirkungen mit Medikamenten entstehen. Calcium, Vitamin D oder Eisen sowie B-Vitamine regen den Appetit an und steigern die Fitness. Um sicher zu gehen, dass eine Einnahme angeraten ist, kann vorher untersucht werden, ob tatsächlich ein Vitaminmangel besteht.
Zu geringe Flüssigkeitszufuhr
Ähnlich dem Hungerempfinden verändert sich auch das Durstempfinden im Alter. Durch die anhaltende Inaktivität gibt der Körper keine Signale. Zudem ist es vielen älteren Menschen unangenehm, so oft zur Toilette zu gehen. Deshalb trinken sie wenig. Das Problem: Flüssigkeitsmangel kann schnell bedrohlich werden: Trockene Haut, Schwindel, Verstopfung, häufige Harnwegsinfekte, Bluteindickung und Nierenversagen bis hin zum Tod können die Folgen sein. Deswegen sollten zwei Flaschen Mineralwasser (je 750 Milliliter) täglich getrunken werden, damit die ausreichende Wasserzufuhr über das Trinken gewährleistet wird.
Verschlucken entsteht auch durch zu hohe Fließgeschwindigkeiten von Getränken, deshalb lehnen ältere Menschen Getränke auch oft ab. Brigitte Bäuerlein empfiehlt deswegen, Getränke anzudicken. Alternativ könnten Trinkhilfen eingesetzt werden.