Kohlenmonoxid – die tödliche Gefahr
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Jedes Jahr sterben mehrere hundert Menschen in Deutschland an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Besonders tragisch der aktuelle Vorfall in Arnstein, wo sechs Teenager durch austretendes Kohlenmonoxid in einer Gartenlaube ums Leben gekommen sind.
Kohlenmonoxid blockiert den Transport von Sauerstoff im Blut. Bei einer Vergiftung reagiert der Körper mit Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit und verlangsamten Bewegungen. Wenig später stirbt man an Erstickung. Im Schlaf hat man kaum eine Chance, die Symptome mitzubekommen. Bei einer hohen Kohlenmonoxidkonzentration kann der Tod innerhalb von 10 Minuten eintreten.
Verbrennen organische Stoffe wie Holz, Öl, Erdgas oder Kohle, reagiert der enthaltene Kohlenstoff (C) mit dem Sauerstoff (O2) aus der Luft und bildet das Gas Kohlenstoffdioxid (CO2). Normalerweise ist das in normalen Konzentrationen kein Problem. Kohlendioxid entsteht schließlich auch bei der menschlichen und tierischen Atmung. Gefährlich wird es, wenn nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist, wie zum Beispiel in nicht gut durchlüfteten Geräten wie Gasöfen oder Kaminen. Dann bildet sich das Atemgift Kohlenmonoxid.
Mögliche Gefahrenquellen
Kohlenmonoxid (CO) ist sehr tückisch. Es ist giftig und brennbar, aber farb-, geschmack- und geruchlos. Die Gefahrenquellen für das Entweichen von Kohlenmonoxid sind insbesondere:
- defekte Heizanlagen,
- defekte Gastherme,
- verstopfte Schornsteine (zum Beispiel durch Vogelnester),
- Lagerung von Holzpellets,
- unsachgemäß betriebene oder angeschlossene Kaminöfen,
- unsachgemäße Einstellung der Drosselklappe im Kamin,
- die Inbetriebnahme von Geräten, die nicht für Innenräume gedacht sind,
- das Abstellen eines Gartengrills mit noch glimmender Grillkohle.
Gefährlich ist Kohlenmonoxid auch deshalb, weil die Moleküle so klein sind, dass sie Wände durchdringen können. Damit muss sich die Quelle des Kohlenmonoxids nicht unbedingt im selben Raum befinden.
Schutzmaßnahmen
Die wenigsten Rauchmelder sind mit einem CO-Warner ausgestattet. Deshalb ist es sinnvoll, in geschlossenen Räumen CO-Melder anzubringen (20 bis 40 Euro).
Grundsätzlich ist es wichtig, regelmäßige Wartungen, wie zum Beispiel an Gasthermen oder Heizanlagen, durchführen zu lassen. Schornsteine müssen regelmäßig gereinigt und auf Dohlennester oder Verstopfungen untersucht werden. Zudem muss darauf geachtet werden, ob Geräte überhaupt in Innenräumen betrieben werden dürfen. Pellet-Lagerräume müssen immer gut belüftet sein.
Da Kohlenmonoxid immer nach oben steigt, sollte man bei einem Brand den Raum möglichst auf allen Vieren kriechend verlassen. Schon bei geringen Anzeichen der Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung sollte man einen Arzt aufsuchen und Räume direkt lüften.