Antiviren-Software im Test

Schutz gegen Hacker und Trojaner

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Stiftung Warentest hat 17 Antiviren-Programme für Rechner mit dem Microsoft-Betriebssystem geprüft. Zwei Drittel davon schützen gut. Darunter befinden sich auch einige Gratis-Virenprogramme. Marcus Pitsch von Stiftung Warentest erläutert die Details.

Das Internet möchte heutzutage so gut wie niemand missen: Während es der normale User als Informationsquelle, zur Unterhaltung oder für praktische Anwendungen nutzt, sehen Betrüger darin eine leichte Möglichkeit für kriminelle Aktivitäten. 
Hacker haben es vor allem auf die Daten der Nutzer abgesehen: Über Schadsoftware verschaffen sie sich Zugang zum Computer, können Daten auslesen sowie Rechner und Internet lahmlegen. Mit Zugangsdaten zu E-Mail-Konten, Online-Banking oder Shoppingportalen gehen sie dann auf Beutetour.
Die Hauptziele von Hackern gegenüber privaten Nutzern




Kostenlos oder kostenpflichtig?

Die kostenpflichtigen Programme sind laut Stiftung Warentest einen Tick besser. „Wer mehr Komfort und alles aus einer Hand will, sollte ein kostenpflichtiges Programm wählen“, so Marcus Pitsch.
Die Programme kosten zwischen 17 und 60 Euro, pro Jahr und pro Rechner. „Teuer heißt dabei nicht unbedingt gut“, so der Experte. Der Testsieger von Norton kostet 23 Euro, mit dem einzigen sehr gut bewerteten Wächter. Auch die kostenfreien Programme AVG Antivirus Free und Avira Free Antivirus können mithalten. „AVG hat nur 66 Viren, Würmer und Trojaner weniger erkannt als Norton. Die Defizite der kostenlosen Antiviren-Programme bestehen eher beim Phishing-Schutz. Da sind sie deutlich weniger wirksam als kostenpflichtige Programme. Die Gratis-Programme gehen zudem auf Kosten der Geschwindigkeit“, erklärt Marcus Pitsch.

Abofallen und Vertragsbedingungen

„Abofallen können lauern, wenn man im Netz den Vertrag abschließt. Deshalb raten wir auch zum Kauf im Handel. Das ist zudem meist günstiger“, rät Marcus Pitsch. Zudem muss meist einer Endbenutzer-Lizenzvereinbarung zugestimmt werden. Die Rechtsexperten von Stiftung Warentest haben in zehn Verträgen Verstöße gegen geltendes Recht gefunden, wie Vereinbarungen in Englisch. „Da gibt es Verbesserungsbedarf“, so der Experte. „GData glänzt als einziger Anbieter mit mängelfreien Geschäftsbedingungen und Datenschutzrichtlinien. Der Anbieter Norton zum Beispiel kündigt in seiner Datenschutzrichtlinie an, dass er Kundendaten auswertet“, ergänzt er.

Tipps für mehr Sicherheit

Als zusätzlichen Schutz rät der Experte dazu, immer auf einem externen Speicher Backups von der Festplatte und wichtigen Dateien zu machen. Der Speicher (etwa eine Festplatte) sollte nur für den Backup-Vorgang angeschlossen und ansonsten stromlos in der Schublade aufbewahrt werden. „Man macht darauf dann ein sogenanntes System-Update“, erklärt Pitsch.
Man sollte nie auf Links in Mails mit unbekanntem Absender klicken. Bei jeder Bewegung im Internet gilt: Ein gesundes Misstrauen haben. Die Alarmglocken sollten schrillen, wenn man zum Beispiel eine Rechnung erhält, ohne etwas bestellt zu haben. Den gesunden Menschenverstand sollte man nicht ausschalten. Marcus Pitsch: „Spielen Sie auf Ihre Systeme immer die neueste Version auf. Schadware braucht immer einen Fehler im System, um angreifen zu können. Sind solche Fehler bekannt, dann gibt es früher oder später auch Schadware. Die Systemupdates wirken dem entgegen.“ 

Man erkennt es gut, wenn der Rechner langsam wird. Fenster poppen auf, man muss sich als Administrator anmelden und es werden zum Beispiel Passwörter abgefragt. „Man kann dann versuchen, das alte ‚Image‘ des Systems, bei dem noch alles funktioniert hat, wieder aufzuspielen. Schadware hat allerdings oft die Eigenschaft, dass sie sich in die allerletzten Winkel der Festplatte zurückzieht. Dann sollte ein Fachmann her.“