Ist die Moral im Ukraine-Krieg auf der Seite der Geschädigten?
Philosoph und ZDF-Moderator Richard David Precht und die Politikwissenschaftlerin Liana Fix im Schlagabtausch bei Maybrit Illner.
In einem kontroversen Austausch bei Maybrit Illner über den Krieg in der Ukraine prallten zwei unterschiedliche Sichtweisen aufeinander: die moralisch-humanitäre Perspektive des Philosophen Richard David Precht und die sicherheitspolitische Analyse der Politikwissenschaftlerin Liana Fix.
Richard David Precht, Schriftsteller, Philosoph und ZDF-Moderator, stellte klar: „Die Moral ist auf der Seite, Menschenleben zu retten, und nicht auf der Seite von Prinzipien.“ Für ihn wiegt das Ende des Mordens in der Ukraine schwerer als das Festhalten an moralischen Grundsätzen, etwa dem Prinzip, mit Wladimir Putin nicht zu verhandeln.
Liana Fix, Historikerin und Senior Fellow beim Council on Foreign Relations in Washington D.C., warnte hingegen vor den sicherheitspolitischen Folgen. „Die Frage, ob die Ukraine einen akzeptablen Deal bekommt oder einen schlechten Deal, hat unmittelbare Auswirkungen auf unsere eigene Sicherheit.“ Sie betonte, dass Europa 2025 nicht mehr sicher auf die USA zählen könne und dass Putin Schwäche ausnutze: „Er wird weitermachen, weil für ihn ist es eine goldene Gelegenheit.“
Ausschnitt aus: "maybrit illner" mit dem Thema "Land verlieren, Partner behalten - welche Wahl hat die Ukraine noch?" vom 18. Dezember 2025 im ZDF.