Laschet: Europäer sollten Ideen zur Ukraine „selbst verkünden“

Laschet: Europäer sollten Ideen zur Ukraine „selbst verkünden“

|
Armin Laschet bei Maybrit Illner 18. Dezember 2025

Europa sollte seinen Friedensplan für die Ukraine nach Ansicht des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Armin Laschet (CDU), eigenständig in Moskau vortragen

Europa sollte seinen Friedensplan für die Ukraine nach Ansicht des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Armin Laschet (CDU), eigenständig in Moskau vortragen. Die Europäer hätten am vergangenen Wochenende in Berlin mit „viel Mühe und großer diplomatischer Leistung“ einen Plan für ein Ende des Krieges erarbeitet, zu dem die Amerikaner „am Ende irgendwie auch ja gesagt haben“, sagte Laschet am Donnerstag in der ZDF-Sendung „maybrit illner“ und fügte hinzu: „Aber was fehlt ist, dass wir das jetzt gegenüber Russland erklären.“ Stattdessen täten dies die beiden amerikanischen Unterhändler Jared Kushner und Steve Witkoff. Auch vor dem Hintergrund der neuen amerikanischen Sicherheitsstrategie müssten „wir Europäer so selbstbewusst sein, unsere Ideen selbst zu verkünden“, betonte der CDU-Politiker.

Zur Diskussion um die mögliche Verwendung eingefrorenen russischen Staatsvermögens zur Unterstützung der Ukraine räumte Laschet ein, dass ein solcher Schritt Konsequenzen haben und möglicherweise Turbulenzen an den Finanzmärkten auslösen könnte. „Gehst Du das Risiko ein und setzt Du das dann auch durch?“ sei die Frage, vor der Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) stehe. Wenn es beim Europäischen Rat in Brüssel gelänge, „heute Nacht zu sagen, die Ukraine ist die nächsten zwei Jahre finanziert“, werde das den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Ende schon beeindrucken. Merz habe den Weg über die Vermögenswerte „für den effektivsten und vermittelbarsten gehalten“. Er glaube, „am Ende wird‘s auch so kommen“, so Laschet. Entscheidend sei aber nicht, „welcher Weg gewählt wird, sondern ob Europa in dieser kritischen Phase sowohl Russland als auch der Ukraine“ signalisiere, dass es stark genug sei, der Ukraine „auch in den nächsten zwei schwierigen Jahren“ zur Seite zu stehen.

Ausschnitt aus: "maybrit illner" mit dem Thema "Land verlieren, Partner behalten - welche Wahl hat die Ukraine noch?" vom 18. Dezember 2025 im ZDF.