heute journal - der Podcast:Hilfe für Afghanistan: Bricht Deutschland sein Versprechen?
In dieser Woche schauen wir auf Afghanistan. Anfang der Woche hat es ein verheerendes Erdbeben gegeben, was die humanitäre Lage im Land noch verschärft. Außerdem sind Afghaninnen und Afghanen, die besonders durch die Taliban gefährdet sind, mit dem Bundesaufnahmeprogramm nach Deutschland gekommen. Obwohl sie seit langem eine Zusage hatten, dass Deutschland sie aufnimmt, mussten sie erst klagen, bevor sie einreisen durften. Wie kann das sein? Helene Reiner und Marietta Slomka sprechen darüber mit Muriel Schockenhoff, Afghanistan-Referentin der Caritas, und Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour von den Grünen.
Im Oktober 2022 hat die Bundesregierung das Bundesaufnahmeprogramm für Menschen aus Afghanistan gestartet und etwa 45 000 Menschen in Aussicht gestellt, sie aufzunehmen. Afghanen und Afghaninnen, die nach der Machtübernahme der Terrororganisation Taliban besonders gefährdet sind, sollten damit nach Deutschland kommen können.
Das sind zum Beispiel Menschen, die sich für Menschenrechte oder Demokratie eingesetzt haben und deshalb von den Taliban verfolgt werden. Oder etwa Personen, die wegen ihrer Arbeit in der Justiz, den Medien oder der Wissenschaft in Gefahr sind. Berechtigt sind auch Menschen, die Gewalt oder Verfolgung erleben aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Religion.
Seit 2001 war die deutsche Bundeswehr 20 Jahre lang in Afghanistan im Einsatz. Während dieser Zeit haben Afghaninnen und Afghanen als sogenannte Ortskräfte für deutsche Institutionen gearbeitet. Auch sie sollten mit dem Bundesaufnahmeprogramm nach Deutschland kommen können.
Die Bundesregierung hat inzwischen entschieden, freiwillige Aufnahmeprogramme so weit wie möglich zu beenden. Laut Bundesinnenministerium wird derzeit geprüft, wie dies für Afghanistan umgesetzt wird.
Außerdem blicken wir zum Start des Ausbildungsjahres auf das Handwerk: Was braucht es, um junge Menschen für diese Berufe zu begeistern? Tischlermeister und Content Creator Jonas Winkler hat Ideen.
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