Im Stich gelassen
von Ingo Dell und Jörg Göbel
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Fachkräfte in der ambulanten Pflege werden deutlich schlechter als ihre Kollegen in Krankenhäusern oder Pflegeheimen bezahlt. Durchschnittlich verdienen sie 917 Euro brutto weniger.
Das hat Folgen: Immer mehr Pflegedienste klagen, dass sie keine neuen Pflegekräfte finden oder dass langjährige Mitarbeiter in besser bezahlte Jobs abwandern. Zudem wird es immer schwieriger, einen Pflegedienst zu finden.
900 Euro weniger als im Krankenhaus - schlechtere Bezahlung in der ambulanten Pflege führt zu Personalmangel
Nach einem Bericht des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung müssen mehr als 40 Prozent der Anfragen an ambulante Dienste abgelehnt werden. Besonders betroffen ist die Intensivpflege. Hier geht es in der Regel um Patienten, die rund um die Uhr zu Hause betreut werden müssen. Die Kosten für eine solche Pflege können 20 000 Euro im Monat schnell übersteigen, denn in der Regel sind fünf bis sechs Pflegestellen notwendig, um eine 24-Stunden-Betreuung zu gewährleisten. Die Pflegedienste klagen darüber, dass die Krankenkassen zu schlecht bezahlen. Seit Anfang des Jahres 2019 soll eine Gesetzesänderung die Situation für die Betroffenen verbessern.
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