Brennende Fassaden

Brennende Fassaden

von J. Göbel, H. Klar, G. Purtul und H. Rahms
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Hochhausbrand in London

Der Hochhausbrand in London kostete bislang 79 Menschen das Leben. Die deutsche Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) reagierte nur einen Tag nach dem Unglück: Nach menschlichem Ermessen könne so eine Katastrophe in Deutschland nicht passieren.

Experten haben da Zweifel. Denn immer mehr Fassaden werden in Deutschland gedämmt und das vor allem mit einem Material, das brennbar ist.
Polystyrol ist preiswert, steht wegen seiner Brenneigenschaften aber in der Kritik. Deutsche Feuerwehren haben nach Angabe ihres Verbandes rund 100 Brandfälle ausgewertet, an denen Wärmedämmverbundsysteme mit Polystyrol beteiligt waren. Dabei waren elf Todesfälle und weit mehr als 100 Verletzte zu beklagen. Deshalb wurden in den vergangenen Jahren Gesetze verschärft: Sogenannte Brandriegel sollen verbaut werden, um im Ernstfall ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Doch helfen schärfere Baugesetze wirklich? Viele Regeln gelten nur für Neubauten nicht für den Altbestand. Wie genau wird der Einbau von Brandriegeln kontrolliert? Warum verzichtet die Bauwirtschaft nicht komplett auf brennbare Dämmmaterialien?
„Frontal 21“ über Fassadenbrände in Deutschland und die Konsequenzen aus der Katastrophe von London.