GlobalPolitiX: Argentiniens Kettensägenmassaker

Argentiniens Kettensägenmassaker

von Christoph Röckerath

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Argentiniens Präsident Milei mit Kettensäge

Die Argentinier haben ihrem Präsidenten mit der Kettensäge politisch den Rücken gestärkt. Javier Milei will das Land mit Radikalmaßnahmen aus der Krise führen. Ist er da auf dem richtigem Trip?

Javier Milei ist nicht nur einer der radikalsten unter allen radikalen Populisten. Er ist auch Präsident von Argentinien. In den letzten zwei Jahren hat er den Staat geschrumpft, Ausgaben für Soziales, Bildung und Gesundheit massiv gekürzt und die Hälfte der Ministerien aufgelöst. Er war auch kurz davor, die Nationalbank kurz und klein zu sägen. Die Argentinier haben ihn trotzdem oder gerade deswegen bei den jüngsten Parlamentswahlen überraschend gestärkt.

Wird Milei seinen Kurs jetzt um so furchtloser durchziehen? Ist der Fußballer, Rockmusiker, Wirtschaftsprofessor und Hunde-Fanatiker damit auf dem richtigen Trip? Ist der Staat schlicht der Feind der Wirtschaft oder wie meint er das eigentlich genau? Es gibt kaum ein spannenderes Live-Experiment als Mileis Schocktherapie in Argentinien.

ZDF-Korrespondent Christoph Röckerath hat den Präsidenten seit Jahren im Blick und ist kreuz und quer durch Argentinien gereist. Er portraitiert einen Staatschef außer Rand und Band und fragt, was dran ist an seinem Ansatz? Was sind die Folgen von Mileis Radikal-Kur, was sind die historischen Ursachen von Argentiniens jahrzehntelanger Malaise? Warum geriet das einst so reiche Land mit der Einführung des Sozialstaats immer weiter an den Rand des Abgrunds? Ist zu viel Staat grundsätzlich schlecht? Oder gibt es noch ein anderes Geheimnis?