DSV-Skispringer Philipp Raimund: "Habe jeden Sprung ausgekostet"

Die Lokalmatadorin Valérie Grenier stürzt sich den Hang hinunter. Beim Eingang in den Steilhang muss sie einmal querstellen. Dadurch verliert sie ihren Vorsprung von vier Zehnteln, ehe sie unten nochmal voll aufdrehen kann und doch noch als Erste ins Ziel kommt. Das Publikum in Tremblant ist natürlich aus dem Häuschen und feiert lautstark.

Der Nebel am Start wird immer dichter. Allerdings ist die Sicht noch gut genug, dass es keine Unterbrechung geben wird. Von den widrigen Bedingungen lässt sich Camille Rast nicht beirren und kann ihre Schwünge gekonnt durchziehen. Im Schlussabschnitt holt sie noch rund zwei Zehntel heraus, wodurch sie in Führung geht.

Auch der Lauf von Clara Direz ist nicht fehlerfrei. Allerdings unterläuft ihr der Fahrfehler im Steilhang, sodass sie nur wenig Zeit verliert. Am Ende kann sie ihren Vorsprung verteidigen und sie nimmt den Platz an der Sonne ein. Damit ist ihr mindestens Platz sieben gewiss!

Maryna Gasienica Daniel verteidigt ihren Vorsprung von knapp fünf Zehnteln, bis ihr am Ende des Flachstücks ein Rechtsschwung überhaupt nicht gelingt. Das bedeutet, dass sie eine Sekunde liegen lässt, wodurch es nur für Position acht reicht.

Nach einem sichtbaren Fahrfehler im oberen Teil von Britt Richardson weiß die Kanadierin, dass es heute wohl schwer werden wird, unter die besten zehn zu kommen. Dennoch schmeißt sie sich in jede Kurve und hält den Rückstand gering. Allerdings sind die ersten sieben Fahrerinnen innerhalb einer halben Sekunde, sodass sie sich auf Rang acht wiederfindet.

Die Speed-Queen der letzten Jahre stürzt sich den Hang hinunter. Sofia Goggia hält den Vorsprung konstant, ehe sie im Schlussabschnitt an Zeit verliert. Am Ende sind es vier Hundertstel, die über Platz eins und zwei entscheiden. In diesem Fall jedoch gegen die Italienerin.

Nach dem Ausscheiden von Julia Scheib nimmt bereits die letzte Österreicherin das Rennen auf. Auch ihr gelingt eine Fahrt ohne sichtbaren Fehler, doch bei jeder Zwischenzeit schwindet der Vorsprung, ehe er kurz vor dem Ziel in Rückstand umschlägt. Am Ende sind es 31 Hundertstel, die ihr auf Alphand fehlen.

Bis zum Mittelteil ist Mina Fuerst Holtmann ähnlich schnell wie die führende Schwedin. Auf den letzten Metern verliert sie jedoch einiges an Zeit, sodass sie rund eine halbe Sekunde Rückstand aufweist. Damit fällt sie auf Position sechs zurück.

Im Gegensatz zu Emma Aicher kann Estelle Alphand eine saubere Fahrt von oben bis unten durchziehen. Obwohl die Schwedin kontinuierlich an Zeit verliert, leuchtet im Ziel Rang eins neben ihrem Namen auf.

Das ist bitter! Emma Aicher startet gut und baut ihren Vorsprung leicht aus. Dann gibt es jedoch im Flachstück einen kleinen Fahrfehler, der in der Situation überaus unglücklich ist. Am Ende fehlen ihr 14 Hundertstel auf die führende Italienerin, womit sie sich auf Position drei wiederfindet.

Die Gruppe der besten 15 wird durch Katharina Liensberger eingeläutet. Die Österreicherin ist zwar extrem bemüht, Speed aufzunehmen, allerdings scheint sie bei mehreren Schwüngen abwarten zu müssen. Dementsprechend wächst der Rückstand an, wodurch sie weit zurückfällt.

Der obere und untere Teil von Wendy Holdener ist auf Augenhöhe mit der Fahrt von Lara Della Mea. Allerdings verliert die Schweizerin im Mittelstück über eine halbe Sekunde, weshalb sie drei Fahrerinnen an sich vorbeiziehen lassen muss.

Franziska Gritsch fährt couragiert, allerdings fällt sie kontinuierlich zurück. Am Ende beträgt ihr Rückstand über eine Sekunde, womit die Österreicherin nicht gänzlich zufrieden sein dürfte.

Im Gegensatz dazu attackiert Nina O'Brien vom Start weg und baut damit ihren Vorsprung auf Lara Della Mea aus. Im Mittelteil fehlt ihr jedoch das Feingefühl, wodurch sie wieder verliert. Im Ziel sind es neun Hundertstel, die am Ende für die Italienerin sprechen.

Der zweite Lauf ist weitaus weniger aggressiv gesteckt, sodass ein aktives Fahren vonnöten ist. Dies kommt den Speedfahrerinnen eher entgegen, wozu Lena Dürr nicht zählt. Wenig überraschend fällt sie zurück und landet erst einmal auf Rang sechs.

Beim Übergang vom Steilhang in den Flachteil verpasst Paula Moltzan die Einfahrt und muss aus ihrer Position heraus. Dadurch verliert sie das Tempo, sodass es im Ziel nicht für die Bestzeit reicht. Mit 24 Hundertstel Rückstand ist es vorerst Position zwei.

Cassidy Gray möchte beim Heimrennen zu viel und scheint dadurch ein wenig gehemmt zu wirken. Sie verliert über zwei Sekunden auf die führende Italienerin und rutscht deutlich ab.

Nach einem großen Fehler im ersten Durchgang möchte Erika Pykäläinen ihr Missgeschick von zuvor ausbessern. Allerdings findet sie nicht richtig in Tritt, sodass am Ende nur Rang drei aufleuchtet.

Nachdem die vorherigen Fahrerinnen keine Chance auf Rang eins hatten, kommt Lara Della Mea deutlich besser in Fahrt. An der ersten Zwischenzeit baut sie ihren Vorsprung aus, ehe sie ein wenig rausnimmt. Zwar verliert sie daraufhin einen Teil ihres Vorsprungs, doch der couragierte Beginn bringt sie in Führung!

Die Norwegerin gibt sich zwar größte Mühe, doch schlussendlich fehlt ihr das Tempo, sodass sie stetig verliert. Damit fällt sie zwei Positionen zurück.

Obwohl bei Sue Piller keine größeren Fahrfehler zu erkennen sind, verliert sie stetig auf Nina Astner. Im Ziel steht die zwei hinter ihrem Namen, wobei sie 44 Hundertstel Rückstand aufweist.

Im oberen Abschnitt verliert Nina Astner drei Hundertstel auf Lara Colturi, ehe sie im unteren Teil aufdrehen kann. Im zweiten Abschnitt fährt sie eine Dreiviertelsekunde heraus und darf vorerst auf dem heißen Stuhl Platz nehmen.

Ilaria Ghisalberti fährt sehr rund und lässt den Ski laufen. Allerdings ist sie oftmals einen kleinen Abstand zu den Stangen, sodass die Extra-Meter sich summieren, wodurch sie knapp eine Sekunde auf die Albanerin verliert. Das ist zwischenzeitlich der zweite Platz.

Im Gegensatz zu den beiden bisherigen Starterinnen kommt Lara Colturi besser in Fahrt und sie zündet den Turbo. Im Ziel weist sie einen Vorsprung von über eineinhalb Sekunden auf, womit sie den Angriff nach vorne starten möchte.

Nach dem ersten Durchgang lagen Simone Wild und Lisa Hörhager noch gleichauf. Im Mittelteil der Strecke muss die Schweizerin einmal hart aufkanten und so verliert sie beinahe eine komplette Sekunde, sodass an ein Vorbeikommen nicht zu denken ist.

Kurz bevor sich Lisa Hörhager auf den Weg machen darf, zieht im oberen Teil der Strecke ein wenig der Nebel herein. Das scheint die Österreicherin nicht zu stören und sie rast den Hang hinunter. Schlussendlich kommt sie sicher im Ziel an und übernimmt als erste Athletin selbstverständlich die Führung.

Willkommen zurück zum zweiten Durchgang des Riesenslaloms von Tremblant. In wenigen Minuten wird Lisa Hörhager die Entscheidung einleiten. Als letzte Fahrerin wird Alice Robinson das Rennen aufnehmen, die einen Vorsprung von etwa drei Zehnteln auf Zrinka Ljutic hat.

Das war es für den Moment mit dem Riesenslalom aus Tremblant. Weiter geht es um 20 Uhr mit dem zweiten Durchgang, der noch einiges an Spannung verspricht. Bis später!

Wie schon in Copper Mountain ist Camille Rast erneut die beste Schweizerin und liegt als sechste in Schlagdistanz zum Podium. Die Slalom-Weltmeisterin wird sich aber vor allem der Angriffe von hinten erwehren müssen, da die Zeitabstände in den Top-Ten sehr eng sind. Wendy Holdener kämpft nach wie vor im Riesenslalom, dürfte mit dem 16. Zwischenrang aber einigermaßen zufrieden sein. Sue Piller (25.) und Simone Wild (29.) haben sich mit hohen Startnummern noch für den zweiten Durchgang qualifiziert und können dementsprechend befreit auffahren.

Nachdem Ausscheiden von Österreichs bester Riesenslalom-Fahrerin Julia Scheib, müssen heute andere Athletinnen in die Bresche springen. Die beste Ausgangsposition hat Stephanie Brunner, die als elfte nur eine halbe Sekunde Rückstand auf Platz fünf hat. Katharina Liensberger (15.) und Franziska Gritsch (17.) haben sich ebenfalls in eine ordentliche Ausgangslage gebracht. Nina Astner (26.) und Lisa Hörhager (29.) können möglicherweise ihre frühen Startnummern ausnutzen und sich später noch ein paar Positionen nach vorne schieben.

Emma Aicher gelang im ersten Lauf ein kleiner Befreiungsschlag: Endlich hat die Deutsche den Sprung in den zweiten Lauf geschafft und liegt als 14. gut im Rennen. Lena Dürr konnte dagegen nicht an ihr starkes Resultat aus Copper Mountain anknüpfen und hatte mit der schwierigen Sicht zu kämpfen. Die 34-Jährige kann von Platz 19 aber nochmal volle Attacke gehen und einige Plätze gut machen. Fabiana Dorigo schied nach wenigen Toren aus und bekommt morgen wieder die Chance, unter die besten 30 zu fahren.

Auf der scheinbar einfachen, aber unter diesen schwierigen Bedingungen tückischen Piste, führt erneut Alice Robinson zur Halbzeit. Der Vorsprung der Neuseeländerin ist mit 33 Hundertsteln auf Zrinka Ljutic aber nicht so komfortabel wie letzte Woche. Auf Rang drei meldet sich Mikaela Shiffrin mit einer starken Fahrt zurück und ist mit einer halben Sekunde ebenfalls noch in Schlagdistanz zur Führenden. Mit Sara Hector und Julia Scheib sind gleich zwei Top-Fahrerinnen bereits im ersten Lauf ausgeschieden.

Der Jubel war für Moritz aber nur von kurzer Dauer, da Simone Wild sich als letzte Starterin noch auf Platz 29 und damit in den zweiten Durchgang schiebt.

Moritz kommt genau auf dem 30. Rang ins Ziel. Da nur noch zwei Läuferinnen oben stehen, hat die US-Amerikanerin gute Chancen, noch einen zweiten Lauf zu bekommen.

Lisa Hörhager muss als 29. noch bangen. Das wird eng für die Österreicherin!

Das wird leider nichts für Viktoria Buergler, die ein Tor verpasst und damit ausscheidet.

Cassidy Gray qualifiziert sich vor ihrem heimischen Publikum ebenfalls noch für den zweiten Lauf und ist 21.

Die junge Finnin zeigt eine couragierte Fahrt und das wird für Pykalainen mit dem 21. Rang belohnt.

Das geht sich für Victoria Olivier heute nicht aus. Als 30. ist sie bei der nächsten Läuferin, die vor ihr landet, ausgeschieden.

Piller könnte noch eine zweite Chance bekommen. Die Schweizer Vize-Meisterin kommt als 23. ins Ziel.

Kann Fabiana Dorigo heute punkten? Nein, leider nicht! Dorigo wird von einer Welle überrascht und fährt ins nächste Tor rein.

Astner handelt sich im Steilhang schon einen großen Rückstand ein, der sich dann bis ins Ziel weiter aufbaut. Dennoch könnte es für die Österreicherin noch für einen Platz unter den besten 30 reichen.

Die ersten 30 Läuferinnen sind im Ziel und nach einer kurzen Präparierungspause gilt es nun für Emma Aicher. Erreicht die 22-Jährige heute mal wieder den zweiten Durchgang im Riesenslalom? Die Deutsche hat im oberen Teil Probleme, kommt aber danach besser ins Fahren. Vor dem Flachstück rutscht sie leicht auf dem Innenski weg, doch sie hält den Rückstand in Grenzen und ist gute 14.

Ghisalberti tut es ihren Teamkolleginnen gleich und kommt auf der Piste in Tremblant nicht gut zurecht. Die Italienerin lässt zu viel Abstand zu den Toren und fällt weit zurück.

Die 20-jährige Norwegerin ist sehr abwartend unterwegs, hat aber auch noch nicht viel Erfahrung im Weltcup. Der Rückstand ist zunächst groß, doch mit etwas Glück könnte Sylvester-Davik noch eine zweite Fahrt bekommen.

Die junge Schweizerin überzeugte in Copper Mountain vor allem im ersten Lauf und will an diese Leistung heute naknüpfen. Kasper springt fast von Tor zu Tor und ist sehr wild unterwegs. Das ist auf dem flachen Hang in Tremblant aber nicht schnell und Kasper reiht auf Platz 22 ein.

Für die Italienerinnen läuft es heute einfach nicht. Auch Collomb verliert fast drei Sekunden auf Robinson und muss noch bangen, ob es für eine zweite Fahrt reicht.

Direz zeigt eine saubere Fahrt und leistet sich keine großen Fehler. Das wird mit einem starken siebten Platz und einer guten Ausgangslagen für Durchgang zwei belohnt.

Gritsch ist in einem Privatteam unterwegs und muss liefern, um ihren österreichischen Startplatz nicht zu verlieren. Ihr gelingt ein solider Lauf und mit Rang 15 gibt sie sich erstmal zufrieden.

Della Mea kann die Geschwindigkeit aus dem Steilhang nicht mit ins Flachstück nehmen und kommt mit großem Rückstand ins Ziel. Damit muss die Italienerin noch ein wenig zittern.

Bokock verpatzt den Übergang direkt zu Beginn und verliert viel Tempo. Das bringt die Amerikanerin offensichtlich aus dem Konzept und es reihen sich weitere Patzer aneinander. Nach der Hälfte der Fahrt ist Bokocks Lauf beendet.

Für die Slowenin ist der Lauf schon nach wenigen Sekunden vorbei. Bucik Jogan kommt von der Ideallinie ab und ihr verschlägt es die Ski so stark, dass sie stürzt. Bucik Jogan kommt aber zum Glück unbeschadet davon.

Zenere stellt im Steilhang die Ski sehr hart auf, was sie oben schon einiges an Tempo kostet. Das war eine verkorkste Fahrt für die Italienerin, die heute nicht genug Ski-Gefühl auf den Hang bringen konnte.

Alphand kommt gut in den Lauf und ist im ersten Abschnitt voll bei den Besten dabei. Vor dem Ziel muss die junge Schwedin aber mehrmals hart aufkanten und das kostet wichtige Zehntel.

Was geht heute für Riesenslalom-Spezialistin Brunner? Die dritte Österreicherin macht ihre Sache deutlich besser als ihre Teamkolleginnen und ist lange auf Top-fünf-Kurs. Unten verliert Brunner dann aber noch viel Boden und muss sich mit Rang zehn zufrieden geben.

Bei der Österreicherin staubt es am Geländeübergang ordentlich auf. Liensberger kämpft, trifft jedoch heute nicht die Ideallinie und muss von weiter hinten attackieren.

Die Speed-Königin der vergangenen Saison greift nun auch im Riesenslalom an. Die Strecke in Tremblant kommt Sofia Goggia aber nicht so entgegen, da sie ohne die großen technischen Schwierigkeiten auskommt. Mit Zwischenrang neun dürfte die Italienerin aber erstmal zufrieden sein.

Viele der Top-Fahrerinnen haben heute federn lassen. Kann Shiffrin die Chance nun nutzen und nach vorne reinfahren? Die Slalom-Spezialistin schiebt in den ersten Toren ordentlich an, muss aber früh schon viel aufkanten. Im Mittelteil ist Shiffrin schneller als alle Fahrerinnen zuvor und setzt den Ski feinfühlig. Der Superstar nutzt seine Chance und ist Dritte im Ziel.

Aufgrund des starken Schneefalls werden noch einmal die Linien auf dem Hang nachgezogen und die Pistenarbeiter probieren noch etwas Schnee aus dem Hang zu rutschen. Die Sichtbedingungen stellen heute für die Athletinnen definitiv eine Herausforderung dar.

O Brien komplettiert die zweite Startgruppe. Kann die zweite Amerikanerin ihre Sache besser machen als Moltzan zu Beginn? Auch O Brien hat ihre Probleme und wird früh von einem Schlag erwischt. Sie reiht sich knapp vor Dürr ein und hat ebenfalls einen großen Rückstand.

Was geht nun für Lena Dürr? Die erste Deutsche beginnt etwas verhalten und kommt mit der schlechten Sicht nicht gut zurecht. Im Mittelteil verliert sie den Rhythmus und fährt zu weite Wege. Mit einem Rückstand von über zwei Sekunden muss Dürr später von weit hinten angreifen.

Die zweite Kanadierin folgt direkt danach. Richardson geht das Rennen aber oben zu übermotiviert an und kommt fast aus dem Gleichgewicht. Nach ein paar Toren kommt Richardson aber besser ins Fahren und hält den Rückstand in Grenzen.

Was macht Grenier bei ihrem Heimrennen? Die Kanadierin verkauft sich teuer und bringt das Stadion zum beben. Sie nutzt ihre Pistenkentnisse und meistert alle Schlüsselstellen. Das wird erstmal ein guter vierter Platz für Grenier.

Die nächste Norwegerin steht am Start. Fürst Holtmann ist aktiv unterwegs, doch auch sie trifft die Einfahrt ins Flachstück nicht perfekt. Die Schlüsselstelle am heutigen Tag verzeiht keine Fehler, denn die Geschwindigkeit lässt sich danach auf dem langsamen Hang nicht mehr neu aufbauen. Fürst Holtmann ist ebenfalls nur im Mittelfeld des Feldes zu finden.

Die Polin ist bei der Einfahrt ins Flachstück spät dran und erwischt danach einen Schlag ungünstig. Gasienica-Daniel ist mit einer knappen Sekunde Rückstand aber noch gut dabei und reiht sich auf dem fünften Platz ein.

Was gelingt ihrer Landsfrau? Holdener muss an der Hector-Welle stark aufkanten und verliert dort einiges an Tempo. Das fehlt ihr anschließend im Flachstück, weshalb der Rückstand bis ins Ziel kontinuierlich anwächst und bei fast zwei Sekunden stehen bleibt.

Die Schweizerin macht sich extrem klein und geht zwischendurch sogar in die Abfahrtshocke. Der Schneefall und der Nebel erschweren die Sicht erheblich, weshalb sie fast eine Welle übersieht. Rast war im flachen Teil der Strecke ein wenig langsamer und ist erstmal Vierte.

Stjernesund war in dieser Saison bisher sehr verlässlich unterwegs. Nachdem die Konkurrentinnen gepatzt haben, kann die Norwegerin sich nun eine gute Ausgangslage für ein weiteres Podium schaffen. Stjernesund ist nicht zufrieden mit ihrer Fahrt, leistet sich aber keine erkennbaren Fehler und ist Dritte.

Colturi konnte in dieser Saison vor allem im Slalom überzeugen. Die Albanerin leistet sich oben aber einen ähnlichen Bock wie Hector und verpatzt den ersten Geländeübergang. Nachdem Fehler kommen weitere dazu und Colturi verliert zweimal fast den Außenski. Das war eine schwache Fahrt der 19-Jährigen, die über zweieinhalb Sekunden auf Robinson verliert.

Direkt danach folgt Robinson. Kann es die Neuseeländerin besser machen als ihre Konkurrentin zuvor? Robinson ist für ihren aktiven Fahrstil bekannt und probiert sich im Flachstück klein zu machen, um viel Geschwindigkeit mitzunehmen. Das wird mit der Bestzeit belohnt, doch so ganz zufrieden ist die Siegerin von Copper Mountain noch nicht.

Nun folgt eine der Favoritinnen. Julia Scheib ist deutlich aktiver und risikobereiter unterwegs und das zahlt sich im Steilhang aus. Im Mittelteil verliert sie die Ideallinie und kommt aus dem Rhythmus. Scheib fährt voll ins nächste Tor rein und ist ebenfalls draußen. Ist das bitter für die Führende in der Disziplinen-Wertung!

Kann die Kroatin nun eine fehlerfreie Fahrt auf die Piste zaubern? Ljutic kommt deutlich sauberer durch den Lauf und zeigt keine großen Fehler auf dem flachen Hang. Das reicht, um erstmal fast zwei Sekunden schneller als Moltzan zu sein. Das letzte Risiko war bei der Kroatin aber noch nicht zu sehen.

Somit wird Paula Moltzan dann zur ersten Testpilotin auf dem schwierigen Hang. Die Amerikanerin meistert den Übergang besser, hat aber vorher große Probleme und muss einmal fast absitzen. Im unteren Teil kommt Moltzan komplett aus dem Rhythmus und muss fast anschieben, weil es so flach ist. Das war noch nichts für Moltzan!

Sara Hector eröffnet den Riesenslalom am Mont-Tremblant. Es schneit heftig und die Sicht ist schwierig. Die Schwedin übersieht dann direkt mal eine Welle und verpasst das nächste Tor. Hector regt sich fürchterlich auf und fährt enttäuscht ins Ziel.

Als größte Sieg-Anwärterinnen gelten heute die bereits erwähnte Julia Scheib und Alice Robinson (Startnummer 5). Zuletzt dominierte die Neuseeländerin ihre Konkurrenz in Copper Mountain und siegte mit 96 Hundertstelsekunden vor ihrer österreichischen Rivalin. Dahinter machte bisher vor allem die Norwegerin Thea Louise Stjernesund (7) mit zwei Top-fünf-Platzierungen auf sich aufmerksam. Ein großes Fragezeichen steht nach wie vor hinter US-Superstar Mikaela Shiffrin (16), die den Slalom in dieser Saison zwar nach Belieben dominiert, nach ihrem Sturz ihm vergangenen Winter im Riesenslalom aber immer noch nicht befreit auffahren kann. Wenn Shiffrin die Handbremse löst, ist auch sie wieder eine heiße Kandidatin auf eine Top-Platzierung.

Nach der schweren Knieverletzung der besten Schweizer Riesenslalom-Fahrerin, die in Sölden noch auf Rang drei fuhr, müssen nun andere für Swiss Ski die Kohlen aus dem Feuer holen. Das gelang zuletzt Camille Rast (Startnummer 8) am besten, die in den USA auf einem sehr guten fünften Platz landete. Wendy Holdener (9) ist in den ersten beiden Rennen im Riesenslalom noch nicht so richtig in Schwung gekommen, hat aber definitiv mehr drauf als die Plätze 18 und 30. Vanessa Kasper (28) schaffte es immerhin zweimal in die Punkteränge, wo heute auch Sue Piller (36) und Simone Wild (50) landen wollen.

Eins und zwei lauteten die Riesenslalom-Platzierungen von Julia Scheib (Startnummer 4) in Sölden und Cooper Mountain. Die Österreicherin führt den Disziplinen-Weltcup an und zeigt sich in der Olympia-Saison schon früh in Topform. Hinter der 27-Jährigen klafft jedoch eine große Lücke, was auch damit zusammenhängt, dass die meisten ÖSV-Fahrerinnen mehr auf den Slalom spezialisiert sind. Katharina Liensberger (18) machte in Copper Mountain mit einem guten zehnten Platz auf sich aufmerksam, Stephanie Brunner (19) schaffte es in diesem Winter hingegen noch nicht unter die ersten 20. Für Franziska Gritsch (25), Nina Astner (32), Victoria Olivier (37), Viktoria Bürgler (41) und Lisa Hörhager (43) geht es darum Punkte zu sammeln und sich eine bessere Startnummer zu erarbeiten.

Lena Dürr (Startnummer 14) feierte in Copper Mountain mit einem starken sechsten Platz zuletzt das beste Riesenslalom-Ergebnis ihrer Karriere und präsentierte sich in vergangene Woche auch mit einem Slalom-Podium in sehr guter Form. Emma Aicher (31) hatte dagegen in den USA zu kämpfen und der Riesenslalom gilt weiter als die schwächste Disziplin der Allrounderin. Ein Platz unter den besten 30 wäre heute somit wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Das gelang der dritten Deutschen Fabiana Dorigo (34) in den bisherigen zwei Riesenslaloms noch nicht, weshalb für sie ebenfalls die Devise lautet, sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren.

Hallo und herzlich willkommen zum dritten Riesenslalom der Frauen in diesem Winter. Im kanadischen Tremblant wird Sara Hector sich als erste von 50 Läuferinnen um 17 Uhr die „Flying Mile“ Piste hinabstürzen.