Segeln: Ocean's Seven für Europa mit Boris Herrmann

Segeln:Europas "Ocean's Seven" - mit Boris Herrmann

von Tatjana Pokorny
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Am Sonntag startet in Kiel das Ocean Race Europe. Für Boris Herrmanns Team Malizia bringt das Rennen einen Abschied - aber auch ein Neubeginn.

Die "Malizia - Seaexplorer" beim Ocean-Race-Fly-by 2023 in Kiel im Vordergrund vor anderen Yachten

Boris Herrmann wird seine "Malizia - Seaexplorer" - hier beim Ocean-Race-Fly-by 2023 in Kiel - an eine Kollegin abgeben.

Quelle: Sailing Energy/The Ocean Race

Zum zweiten Mal nach 2022 führt das Ocean Race Europe seine Herausforderer rund um den Kontinent. Die Segler und Seglerinnen der sieben Rennställe werden über fünf Etappen und 4.500 Seemeilen auf dem Kurs von Kiel via Portsmouth, Fly-by in Porto, Cartagena, Nizza und Genua in den Zielhafen Boka Bay in Montenegro geprüft.

Die Teams treten als Crew-Quartette mit mindestens einer Frau plus An-Bord-Reporter auf den von der Vendée Globe bekannten Imoca-Rennyachten an. Vor drei Jahren war es die deutsche Imoca-Außenseiterin "Einstein", die in den oft, aber nicht immer leichten Sommerwinden den Sieg-Coup landete.

Herrmanns Abschiedsrennen mit "Malizia - Seaexplorer"

Jetzt tragen Boris Herrmann und Team Malizia die deutsche Flagge. Für den 44 Jahre alten Skipper aus Hamburg soll das Europa-Rennen die Abschiedsgala mit der von ihm mitentwickelten und 2022 getauften "Malizia - Seaexplorer" werden.

Sie hat ihn zwei Mal um die Welt und bei vielen Abenteuern getragen. Das Boot wird nach dem Europa-Rennen an Francesca Clapcich übergeben, die sich auf die Vendée Globe 2028 (ihre erste) vorbereitet. Sie ist jetzt schon Teil der Crew.

Vendee-Globe-Sieger Charlie Dalin im Ziel auf seinem Boot stehend.

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Boris Herrmann hat ein Sextett formiert, das rotiert: Jeder setzt mal aus. Das gilt auch für Herrmann selbst, der die zweite Etappe auslässt.

Mit von der Partie sind neben "Frankie" Clapcich der vertraute britische Co-Skipper Will Harris, die US-Weltumseglerin Cole Brauer, der talentierte Franzose Loïs Berrehar und die starke Schweizer Vendée-Globe-Achte Justine Mettraux.

Boris Herrmann segelt für den Klimaschutz: Mit der Malizia Explorer sammelt er wichtige Ozeandaten weltweit.

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Für Team Malizia ist die kleine Europa-Schwester des bekanntesten Mannschaftsrennens um die Welt der Jahreshöhepunkt.

Wir haben ein fantastisches Team für das Ocean Race Europe und die kommenden Jahre beisammen.

Boris Herrmann, Crew-Chef

Herrmanns übernächstes Ziel: Vendée Globe 2028

Boris Herrmann sagt: "Andere nehmen an diesem Rennen teil, weil es sehr attraktiv ist. Für uns ist es das erste Rennen einer neuen Kampagne, die bis 2030 geht." Dieses Rennen sei ein Test, "bei dem wir unser Team zusammenbringen, um zu sehen, wie wir zusammenarbeiten".

Mittelfristige Ziele Herrmanns sind - dann mit neuem Boot - ein erfolgreicher Einsatz im Ocean Race um die Welt 2027, große Transat-Rennen und ein drittes Vendée-Globe-Solo 2028. Davor steht das Ocean Race Europe. Herrmann sagt:

Ich hoffe, dass wir Etappen gewinnen und auf dem Podium stehen können.

Boris Herrmann, Crew-Chef

Mehr Podiumskandidaten als Außenseiter

Unter den "Ocean’s Seven" sind mehr Sieg- und Podiumskandidaten als Außenseiter. Zu den Top-Gegnern zählen das von Boris Herrmanns ehemaliger Co-Skipperin Rosalin Kuiper (Niederlande) erstmals als Skipperin geführte Team Holcim-PRB (Schweiz).

Co-Skipperin Rosalin Kuiper mit Skipper Boris Herrmann

Beim Ocean Race 2023 ein Team: Co-Skipperin Rosalin Kuiper mit Skipper Boris Herrmann.

Quelle: Team Malizia/The Ocean Race

Siegchancen werden auch "Paprec Arkéa" mit dem Vendée-Globe-Zweiten Yoann Richomme und "Biotherm" mit dem Vendée-Globe-Fünften Paul Meilhat eingeräumt. Beide kommen aus Frankreich.

Mit Außenseiterchancen gehen Scott Shawyers Team Canada Ocean Racing und Alan Rouras Team Amaala (Schweiz/Saudi-Arabien) ins Rennen.

Im Europa-Rennen träumen

Dazu kommt Imoca-Neueinsteiger Ambrogio Beccaria mit seinem Team Allagrande Mapei Racing. Dem Italiener gefällt das Rennen auch aus einem besonderen Grund. "Wir befinden uns in einem Moment in der Geschichte, in dem wir Angst haben, in wirklich dunkle Zeiten zurückzukehren", sagt er: "Daher lässt mich die Idee eines Rennens, das Menschen in ganz Europa verbindet, von besseren Zeiten träumen."

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