Trading Cards: Wie zwei Brüder die Sammelkartenwelt erobern

Vom Hobby zum Geschäft:Wie zwei Brüder die Sammelkartenwelt erobern

von Heiko Oldörp
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Es gibt Briefmarken- und Münzsammler - und es gibt Kiki und Ivan Beslić. Die Leidenschaft der Brüder: Sportkarten. Manche ihrer Raritäten sind Hunderttausende Euro wert.

Sammelkarten
Das Geschäft mit Sammelkarten boomt: Youtuber öffnen Packs in Livestreams, Stars jagen seltene Karten, die Preise explodieren. Mittendrin: zwei Brüder aus Langenfeld im Rheinland.15.08.2025 | 43:30 min
Christian und Ivan Beslic sind seit ihrer Kindheit Jäger und Sammler aus Leidenschaft. Die Zwillinge aus Langenfeld in Nordrhein-Westfalen leben seit ihrer Kindheit ihre Passion für Trading Cards und sind Ikonen der Szene.

Erste Sammelkarten in Zigarettenschachteln

"Du willst die krasseste Sammlung haben", sagt Ivan. Wenn er aufstehe, denke er an Karten, betont Christian, den alle nur "Kiki" nennen. Wenn er schlafen gehe, denke er ebenso nur an Karten - und zwischendurch auch. Die Brüder sind die Protagonisten der ZDF-Doku "Könige der Sammelkarten" (jetzt im ZDF streamen, TV: Sonntag, 17:15 Uhr), in der es um ein besonderes Hobby, große Leidenschaft und Deals im Wert von mitunter mehreren Millionen Dollar geht.
Seit 1875 gibt es Sammelkarten. Damals steckten sie noch als Bildchen in Zigarettenschachteln - und waren mit Boxern oder Schauspielern versehen. Mittlerweile ist daraus ein globales Business geworden.
Sammelkarten
Sammelkarten: Ein Investment, was sich für die Brüder lohnt.
Quelle: ZDF

Teuerste Karte: 12,6 Millionen Dollar

Im Vorjahr wurde der Gesamtwert aller im Umlauf befindlichen Karten auf 13,3 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die teuerste Karte? Eine von Baseballstar Mickey Mantle aus dem Jahr 1952. Sie war im August 2022 einem Sammler 12,6 Millionen Dollar wert.
Kiki und Ivan bekamen ihre ersten Sammelkarten 1997 in einem lokalen Videoshop. Sie gingen dort täglich nach der Schule hin, kauften die Päckchen "für zwei, drei Mark", erinnert sich Kiki, und ergänzt:

Da waren wir infiziert.

Christian "Kiki" Beslic, Sammler

4.600 Karten alleine von Kobe Bryant

Er hat auch andere Memorabilia. Einen unterschriebenen Boxhandschuh von Mike Tyson zum Beispiel, ein signiertes Foto von Pelé, ein Trikot von Kobe Bryant aus seiner Rookie-Saison in Nordamerikas Basketball-Profiliga NBA. Und Beslic hat sogar das Bild dazu, wie Bryant seine Unterschrift auf das Jersey setzt.
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Überhaupt Kobe Bryant: der einstige Superstar der Los Angeles Lakers, der im Januar 2020 zusammen mit seiner Tochter bei einem Hubschrauberunglück ums Leben kam, hat es Kiki besonders angetan. Er habe "4.600 verschiedene Kobe-Karten", darunter 147 globale Unikate, betont Beslic. Hinzu kommen "214 Unterschriften von Kobe".

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Sammeln als Investition und Lebensstil

All sein Geld, sagt der Jüngere der Brüder, sei in sein Hobby geflossen. Partys, Zigaretten, Alkohol? Nein, betont Kiki, dafür habe er nie Geld ausgegeben. Er bezeichnet seine Karten als "moderne Art von Aktien".
Der Wert einer Karte setzt sich aus den Faktoren Seltenheit, Zustand und Nachfrage zusammen. Hinzu kommen Details wie das Design. Ist die Karte zudem signiert und vielleicht noch mit einem Stück Trikot versehen, steigt der Preis.

800.000-Dollar-Angebot abgelehnt

Kiki hat eine Karte mit Michael Jordan und Kobe Bryant - und deren Unterschriften dazu. Als er während der Corona-Krise ein Foto davon auf Instagram postete, antworte Star-DJ Steve Aoki - und bot ihm 150.000 Dollar. Doch Kiki lehnte ab. Derzeit gibt es eine Offerte von 800.000 Dollar für die Karte, aber Kiki denkt gar nicht daran, sie zu verkaufen.
Sammelkarten
Kiki Beslic hat seine Sammelleidenschaft zum Beruf gemacht.
Quelle: ZDF

"Die Power ist es, etwas zu haben, das andere wollen. Aber du gibst es nicht her, egal, wie viel die Leute bieten", erklärt Ivan. Der Sinn des Sammelns? Eine perfekte Sammlung. Aber die gebe es eben nicht, sagt Ivan. Deshalb gehe es darum, "dem Perfektionismus so nahe wie möglich zu kommen".

Ein Laden wie aus Kindheitsträumen

Er ist eher zufällig Maler geworden. Mittlerweile haben Celebrities wie Spike Lee, Kendrick Lamar oder Sido Bilder von ihm. Kiki wiederum ist in der Sammelkarten-Szene längst eine Ikone. Im November 2021 eröffneten beide in Langenfeld ihren "B Brothers store".
Hier gibt es Kunst von Ivan und Karten von Kiki. "Wir haben uns den Laden erschaffen, den wir gerne gehabt hätten, als wir Kinder waren", sagt Ivan. Suchen, jagen, kaufen, verkaufen, tauschen. Für viele ist der Kick um die Karten ein Hobby, für einige gar ein Beruf - und für alle eine ganz große Passion.

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Quelle: Reuters

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