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Abschlussbericht zu Secret Service:Trump-Attentat: Gravierende Sicherheitsmängel
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Vor einem Jahr schießt ein Mann auf den damaligen Präsidentschaftskandidaten Trump. Eine der Kugeln trifft ihn am Ohr. Ein Abschlussbericht wirft dem Secret Service Versagen vor.
Ein Jahr nach dem versuchten Attentat auf Donald Trump kommen heftige Vorwürfe gegen die Personenschützer des damaligen Präsidentschaftskandidaten.
Quelle: Evan Vucci/AP/dpa
Die rechte Faust in die Höhe gereckt, das Gesicht blutverschmiert und dann der Ausruf "Kämpft, kämpft, kämpft!" (Fight, fight, fight): Kaum ein Bild von US-Präsident Donald Trump hat sich so in das Gedächtnis eingebrannt wie seine Reaktion auf das Attentat auf ihn in der Kleinstadt Butler in Pennsylvania am 13. Juli 2024. Zum Jahrestag an diesem Sonntag hat Trump den gescheiterten Anschlag als "unvergesslich" bezeichnet.
"Ich wurde von Gott gerettet, um Amerika wieder großartig zu machen" - sagte Trump am 20. Januar in seiner Antrittsrede im Kapitol. Damit festigte er das Bild eines Auserwählten, der diabolischen Mächten trotzt.
Ausschuss im US-Senat: "Mehrere inakzeptable Fehler"
Ein Jahr nach dem Attentat kommen aus dem US-Senat heftige Vorwürfe gegen die Personenschützer des damaligen Präsidentschaftskandidaten. Der Secret Service habe es versäumt, wichtige Informationen über eine verdächtige Person und die Bedrohungslage mit Trumps Leibwächtern zu teilen, heißt es in einem Abschlussbericht eines Ausschusses im US-Senat.
Bei der Planung und Durchführung der Butler-Veranstaltung am 13. Juli gab es mehrere inakzeptable Fehler.
Schlussbericht
Die verdächtige Person sei dem Secret Service mindestens 25 Minuten vor dem Anschlag gemeldet worden, hieß es in dem Bericht weiter. Bei der Koordination und der Kommunikation zwischen Secret Service und den staatlichen und lokalen Strafverfolgungsbehörden sei es zu "gravierenden Mängeln" gekommen, heißt es weiter.
Dies habe bei der Vorbereitung angefangen und sich bis hin zur Durchführung der Veranstaltung fortgesetzt.
Es handelte sich nicht um einen einzelnen Fehler. Es war eine Kaskade vermeidbarer Fehler, die Präsident Trump fast das Leben gekostet hätte.
Schlussbericht
Mehrere Anträge auf zusätzliche Ressourcen für den Wahlkampf des Republikaners seien unbeantwortet geblieben oder verweigert worden.
Secret Service zuständig für Personenschutz
Bereits nach dem Attentat war Kritik an den Personenschützern aufgekommen. Dem Abschlussbericht zufolge wurden infolge des Attentats nur gegen sechs Secret-Service-Mitarbeiter Disziplinarmaßnahmen eingeleitet. Die damalige Chefin der Behörde, Kimberly Cheatle, trat kurz nach den Schüssen auf Trump zurück.
Der Secret Service ist in den USA für den Schutz des Präsidenten und von ranghohen Politikern zuständig. Dazu gehören auch Präsidentschaftskandidaten.
Beim Attentat kam ein Besucher ums Leben
Vor einem Jahr hatte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler von einem nahe gelegenen Dach auf Trump geschossen und ihn am rechten Ohr verletzt. Ein Besucher kam ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.
Über die Motive des Schützen ist so gut wie nichts bekannt. Mehrere US-Medien hatten nachgezeichnet, wie aus dem ruhigen Ingenieurwissenschafts-Studenten Thomas Matthew Crooks der 20-Jährige wurde, der auf ein Gebäude stieg und acht Schüsse auf Trump abfeuerte. Weder ein besonderer Hass auf Trump lässt sich bei Crooks nachweisen noch eine politische Ideologie. Er scheint jedoch unter psychischen Problemen gelitten zu haben.
Donald Trump stand zwei Tage nach dem Attentat wieder auf einer Bühne und gab sich kämpferisch. Anfang Oktober, nur einen Monat vor der Präsidentschaftswahl, trat er erneut in Butler auf.
Quelle: dpa, AFP
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