Keine Nationalgarde in US-Metropole:Supreme Court bremst Trumps Pläne für Chicago
In mehreren Städten patrouilliert die Nationalgarde auf Wunsch von US-Präsident Trump schon. In Chicago verweigert das Oberste Gericht den Einsatz.
In mehreren US-Städten patroulliert die Nationalgarde auf Wunsch von US-Präsident Trump. Auch nach Chicago wollte er Truppen entsenden. Der US-Supreme Court erlaubt das aber nicht.
24.12.2025 | 0:46 minDer Oberste Gerichtshof der USA hat Pläne von Präsident Donald Trump gestoppt, Truppen der Nationalgarde in die Großstadt Chicago zu entsenden. Die Richter lehnten es am Dienstag ab, eine einstweilige Verfügung eines untergeordneten Gerichts aufzuheben, die den Einsatz blockiert. Damit erleidet die Regierung eine seltene Niederlage vor dem mehrheitlich konservativ besetzten Gericht.
Trump hat in mehreren anderen von Demokraten geführten Städten die Nationalgarde eingesetzt, was ihm den Vorwurf einbrachte, militärische Machtdemonstrationen gegen politische Gegner einzusetzen.
Demokratische Politiker gegen Einsatz von Nationalgarde
Seit Sommer hat Trump in mehreren Städten den Einsatz angeordnet. In Los Angeles ging es im Sommer los, weil es dort Proteste gegen Razzien der Einwanderungsbehörde ICE gegen Migranten gegeben hatte. Auch in der US-Hauptstadt Washington sind seit Monaten Nationalgardisten im Einsatz.
Auch Chicago hatte der US-Präsident immer wieder als möglichen Ort genannt - dort gab es ebenfalls Proteste gegen ICE-Razzien. Trump rief im Oktober Hunderte Nationalgardisten in der Region zum Dienst auf, zudem kamen auch aus Texas Soldaten in den Bundesstaat Illinois, in dem Chicago liegt.
Trump und seine Verbündeten beschreiben diese Städte als gesetzlos und von gewalttätigen Protesten heimgesucht. Demokratische Bürgermeister und Gouverneure weisen dies als falsche Darstellung und Vorwand für einen Machtmissbrauch zurück.
In Los Angeles kam es im Sommer nach Razzien der Einwanderungsbehörde ICE zu massiven Protesten. US-Präsident Trump hatte Nationalgardisten entsandt, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
08.06.2025 | 1:34 minRichterin weist Argumentation der US-Regierung zurück
Eine Bundesrichterin in Chicago, April Perry, hatte die Entsendung am 9. Oktober vorläufig blockiert. Sie befand die Behauptungen über Gewalt bei Protesten als nicht schlüssig. Es gebe keine Beweise für einen Aufstand oder dafür, dass die Gesetze nicht durchgesetzt würden. Ein Einsatz der Nationalgarde würde "nur Öl ins Feuer gießen", erklärte die von Ex-Präsident Joe Biden ernannte Richterin. Ein Berufungsgericht bestätigte ihre Entscheidung.
Trump stützt sich auf ein Gesetz, das einem Präsidenten erlaubt, die Nationalgarde zur Unterdrückung eines Aufstands, zur Abwehr einer Invasion oder dann einzusetzen, wenn er "mit den regulären Streitkräften nicht in der Lage ist, die Gesetze der Vereinigten Staaten durchzusetzen". Richterin Perry hatte in ihrer Entscheidung argumentiert, die Regierung habe nicht einmal versucht, auf reguläre Streitkräfte wie die Armee zurückzugreifen.
Trump vor Supreme Court meistens erfolgreich
Die Regierung hat wiederholt versucht, beim Obersten Gerichtshof die Umsetzung von Trumps Politik durchzusetzen, die von unteren Gerichten blockiert wurde. Das Gericht, das über eine konservative Mehrheit von sechs zu drei Richtern verfügt, hatte sich seit Trumps Rückkehr ins Präsidentenamt im Januar in fast allen zur Überprüfung vorgelegten Fällen auf die Seite der Regierung gestellt.