Australien wirft Iran Organisation antisemitischer Angriffe vor

Antisemitische Vorfälle:Australien: Iran hat Angriffe organisiert

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Australien wirft Iran vor, antisemitische Angriffe in dem Land organisiert zu haben. Der australische Premier kündigte daraufhin den Abbruch einiger diplomatischer Beziehungen an.

Die iranische Nationalflagge weht am 26. August 2025 über der iranischen Botschaft in Canberra (Australien)

Die australische Regierung hat den iranischen Botschafter ausgewiesen.

Quelle: AFP

Der australische Premierminister Anthony Albanese wirft Iran vor, antisemitische Angriffe in Australien organisiert zu haben. Mindestens zwei solcher Taten habe die Islamische Republik in Auftrag gegeben, sagte Albanese am Dienstag.

Dabei handelte es sich laut dem australischen Inlandsgeheimdienst Asio um einen Brandanschlag auf ein koscheres Lebensmittelunternehmen in Sydney sowie einen weiteren auf die Synagoge Adass Israel in Melbourne im Dezember. Australien brach deshalb die diplomatischen Beziehungen zu Teheran ab.

Frauen im Iran

Auch innenpolitisch kriselt es in Iran. Den Glauben an ihre Regierung haben viele Iraner schon lange verloren. Täglich wird für mehrere Stunden der Strom abgestellt. Benzin wird knapp, Wasser ist es schon.

22.08.2025 | 2:47 min

"Der Asio hat genügend glaubwürdige Informationen gesammelt, um zu einem zutiefst beunruhigenden Schluss zu kommen", sagte Albanese. Ein ausländischer Staat habe gefährliche Aggressionen auf australischem Boden inszeniert.

Es waren Versuche, den sozialen Zusammenhalt zu untergraben und Zwietracht in unserer Gemeinschaft zu säen. Das ist völlig inakzeptabel

Antohny Albanese, Premierminister Australien

Seit Beginn des Gaza-Krieges 2023 stieg in Melbourne und Sydney die Zahl der antisemitischen Vorfälle.

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Die australische Regierung wies den iranischen Botschafter Ahmad Sadeghi aus. Australische Diplomaten in Iran würden in andere Länder versetzt, kündigte Albanese an. Australische Staatsbürger in Iran wurden auf die Schließung der Botschaft hingewiesen und aufgefordert, eine baldige Ausreise in Erwägung zu ziehen.

Ausländer in Iran, darunter Australier und Personen mit australisch-iranischer Staatsangehörigkeit, sind einem hohen Risiko willkürlicher Inhaftierung oder Verhaftung ausgesetzt

Antohny Albanese, Premierminister Australien

Außenministerin Penny Wong sagte, Canberra werde diplomatische Verbindungen zu Teheran aufrechterhalten, um Australiens Interessen zu wahren. Sie erklärte, es sei das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass Australien einen Botschafter ausweise.

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Wer sich in Deutschland kritisch gegenüber dem Mullah-Regime in Teheran äußert, lebt gefährlich. Der iranische Geheimdienst ist auch bei uns aktiv.

23.07.2025 | 2:44 min

Revolutionsgarden werden als Terrororganisation eingestuft

Der Regierungschef kündigte zudem an, die iranische Revolutionsgarde zu einer Terrororganisation zu erklären. Die paramilitärische Revolutionsgarde Irans wurde in den Jahrzehnten ihres Bestehens immer wieder beschuldigt, im Ausland Anschläge verübt zu haben, bestreitet jedoch weitgehend jegliche Beteiligung.

Weder Asio-Direktor Mike Burgess noch Albanese erläuterten, welche Beweise es für eine iranische Beteiligung gebe. Burgess sagte aber, es seien keine iranischen Diplomaten in Australien beteiligt gewesen. Die Revolutionsgarde habe die Anschlagspläne über eine Reihe von ausländischen Vermittlern an Koordinatoren weitergegeben, die dann Australier beauftragt hätten.

Der australische Premierminister Anthony Albanese spricht mit Labour-Anhängern, als sie sich am 4. Mai 2025 zum Kaffee in der Bar Italia in Leichhardt, Sydney, Australien, treffen.

Im Mai hatte die sozialdemokratische Labor Partei die Parlamentswahlen klar gewonnen. Premierminister Albanese kann seitdem auch in seiner zweiten Amtszeit ohne Koalitionspartner regieren.

04.05.2025 | 0:17 min

Jüdische Gemeinden begrüßen Vorgehen

Ein Sprecher der jüdischen Gemeinden in Australien begrüßte die Einstufung der Revolutionsgarde als Terrorgruppe. Die Angriffe hätten sich gezielt gegen jüdische Australier gerichtet, ein Gotteshaus zerstört, Schäden in Millionenhöhe verursacht und die Gemeinde in Angst und Schrecken versetzt, hieß es in der Mitteilung.

Quelle: AP

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