Tod in Venedig: Hohe Entschädigung nach Gondel-Unglück

Deutscher in Venedig gestorben:Hohe Entschädigung nach Gondel-Unglück

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Zehn Jahre nach dem Tod eines Deutschen in Venedig soll die Familie mit vier Millionen Euro entschädigt werden. Der Mann war von einer Gondel gefallen und zerquetscht worden.

Leere Gondeln in Venedig
Diese Stille an den venezianischen Gondeln ist selten. Im Rummel des Massentourismus von Venedig ist es vor zehn Jahren zu einem tödlichen Unfall gekommen.
Quelle: AP

Mehr als zehn Jahre nach dem Tod eines deutschen Touristen bei einer Gondelfahrt in Venedig hat dessen Familie nach italienischen Medienberichten vier Millionen Euro Entschädigung zugesprochen bekommen. Dies entschied ein Berufungsgericht in der italienischen Lagunenstadt, wie unter anderem die Nachrichtenagentur Ansa und die Lokalzeitung "Il Gazzettino" berichten.
In erster Instanz war die Familie noch leer ausgegangen. Dieses Urteil wurde nun laut den Berichten aufgehoben.

Venedig: Deutscher zwischen Gondeln und Vaporetto geraten

Der 50 Jahre alte Mann aus Baden-Württemberg hatte im August 2013 mit seiner Frau und drei Kindern im Alter zwischen damals vier und zehn Jahren Urlaub gemacht. Die Familie unternahm auch eine Gondelfahrt auf dem Canal Grande. Dabei stieß die Gondel in der Nähe der berühmten Rialtobrücke mit einem der Vaporetto-Schiffe zusammen, die in Venedig als öffentliche Transportmittel in den Kanälen unterwegs sind.
Der Mann, ein Jura-Professor und Richter, fiel ins Wasser und wurde zwischen Pier und Schiff so unglücklich eingequetscht, dass er an seinen Verletzungen starb. Eine Tochter wurde ebenfalls verletzt. Der Gondoliere gab damals an, die Kontrolle über das Boot verloren zu haben, weil er anderen Booten und Gondeln an der Brücke ausweichen wollte.
Venedig bei Nacht. Ein Kanal ist wenig beleuchtet, kleine Boote fahren darauf. Das Bild ist in dunklen Tönen gehalten.
Venedig - einst eine der mächtigsten Städte Europas. Ein Ort vieler Mythen und Legenden. Hinter prachtvollen Fassaden, im Labyrinth von Gassen und Kanälen verbergen sich finstere Geheimnisse.10.05.2025 | 44:27 min
Das Berufungsgericht in Italien verurteilte den Berichten zufolge nun die städtischen Verkehrsbetriebe, die für den Betrieb der Schiffe auf den Kanälen zuständig sind, zu 2,2 Millionen Euro Entschädigung. Die anderen 1,8 Millionen sollen zwei Bootsfahrer zahlen. In erster Instanz hatte ein Gericht 2018 die Entschädigungsforderung noch verworfen.

Bootsführer verurteilt

Dem Zivilprozess um die Entschädigung waren bereits Strafverfahren vorausgegangen. Im Juni 2015 wurden drei Vaporetto-Fahrer und der Fahrer eines Wassertaxis wegen grob fahrlässigen Verhaltens bereits zu Bewährungsstrafen verurteilt, weil sie sich gegenseitig behindert und damit den Unfall verursacht hätten. In einem späteren Verfahren wurde auch ein Gondoliere verurteilt.
Quelle: dpa

Tourismus in Venedig