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Nach verheerenden Unwettern:89 Vermisste in spanischer Region Valencia
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Nach den verheerenden Unwettern im ostspanischen Valencia werden noch 89 Menschen vermisst. Spaniens Zentralregierung stellt ein Hilfspaket von 10,6 Milliarden Euro bereit.
Eine Woche nach dem verheerenden Unwetter im Osten von Spanien wurde die offizielle Zahl der Todesopfer von 217 auf 215 korrigiert. 211 Leichen wurden bisher allein in der auch bei deutschen Urlaubern beliebten Provinz Valencia geborgen. Dort werden nach Behördenangaben vom Dienstag noch 89 Menschen vermisst.
Es war das erste Mal, dass die Verwaltung von Valencia konkrete Angaben zur Zahl der Vermissten machte. Die Zahl beruhe auf Informationen von Familien und DNA-Spuren ihrer bislang unauffindbaren Angehörigen, teilte das Kammergericht mit.
Dabei muss man berücksichtigen, dass 62 der geborgenen Leichen noch nicht identifiziert wurden, so dass einige der von Angehörigen und Freunden als vermisst gemeldeten Personen darunter sein könnten.
Katastrophengebiet bietet ein trostloses Bild
Trotz der inzwischen auf Hochtouren laufenden Bergungs- und Aufräumarbeiten sind viele Straßen der über 60 schwer betroffenen Gemeinden in Valencia immer noch mit Schlamm bedeckt. Überall lagen Müll, kaputte Möbel und aufgestapelte Autos, wie die Kameras des TV-Senders RTVE und anderer Medien zeigten.
"Der Gestank ist hier noch sehr schlimm", sagte in Paiporta unweit der Provinzhauptstadt Valencia eine RTVE-Reporterin. Die Gemeinde mit rund 27.000 Einwohnern und etwa 70 Todesopfern gilt als das "Ground Zero" der Tragödie. Anwohner berichteten dort und in anderen fast komplett zerstörten Ortschaften, man benötige noch mehr Hilfe.
Spaniens Regierung schnürt Hilfspaket
Zumindest gab es seit den Überschwemmungen und Erdrutschen eine erste gute Nachricht für die Flutopfer: Die Zentralregierung kündigte ein Hilfspaket in einer Gesamthöhe von 10,6 Milliarden Euro an. Die vorgesehenen Direkthilfen und Bürgschaften für Haushalte und Unternehmen seien nur "ein erster Schritt", betonte Ministerpräsident Pedro Sánchez.
Die Suche nach Opfern konzentriert sich inzwischen auf Tiefgaragen und andere überflutete unterirdische Einrichtungen wie Tunnel und Passagen. Über der Erdoberfläche gebe es keine Leichen mehr, hieß es. Die Behörden befürchten, dass einige Opfer in Flussmündungen oder ins Mittelmeer gespült wurden, wie RTVE berichtete. Seit Dienstag werden die Such- und Bergungsarbeiten von einem Amphibienschiff der Marine unterstützt.
Quelle: dpa
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Quelle: dpa, AP
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