US-Fans bei Europa-Tour:Wenn Swifties ihrem Star überall hin folgen
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Ganze Flugzeugladungen an Fans werden Taylor Swift in den kommenden Wochen über den großen Teich folgen. Tausende wollen ihr Idol live zu sehen - zuhause ist es mitunter zu teuer.
Vorfreude auf den US-Megastar: Swifties mit einem VIP-Logen-Paket vor dem Europa-Auftakt der Welttour in Frankreich
Quelle: AFP
Europa ist zum Anlaufpunkt Tausender Taylor-Swift-Fans aus Amerika geworden. Wer die "Eras Tour" des Pop-Superstars im vergangenen Jahr in den USA verpasst hat oder die exorbitanten Ticket-Preise denn doch zu hoch fand, kann auf den Alten Kontinent ausweichen, wo Swift am Donnerstag den europäischen Abschnitt ihrer überaus erfolgreichen Tour mit einem Konzert in Paris in Angriff nimmt.
Paris: 20 Prozent der Tickets an US-Swifties
Insgesamt geht es in 18 Städte, und ganze Flugzeugladungen voller "Swifties" werden in den kommenden Wochen ihrem Idol über den Großen Teich folgen. Allein in Paris entfallen 20 Prozent der Eintrittskarten für die vier ausverkauften Shows in der Stadt auf Amerikaner. Stockholm, Swifts nächster Stopp, erwartet etwa 10.000 Konzertbesucher aus den USA.
Manche dürften ein Konzert für einen merkwürdigen Grund halten, ins Ausland zu reisen - zumal Fans Swifts Auftritte daheim im Fernsehen verfolgen können. Doch die Online-Reisegesellschaft Expedia sagt, dass die Reisefreudigkeit der Swift-Anhänger Teil eines breiteren Trends sei. Dieser "Tour-Tourismus" sei erstmals während Beyoncés "Renaissance Tour" zu beobachten gewesen.
Flug, Hotel plus Ticket in Europa billiger als ein US-Ticket
Manche nordamerikanische Fans, die Swift in Europa sehen werden, weisen darauf hin, dass dies wegen Beschränkungen bei Ticket-Preisen und Weiterverkäufen in Europa nicht teurer - ja, sogar möglicherweise billiger - für sie sei, als wenn sie ihr Idol näher am eigenen Heimatort bejubelt hätten. Einige hätten sich gesagt:
Augenblick mal, ich kann entweder 1.500 Dollar ausgeben, um meine Lieblingskünstlerin in Miami zu sehen, oder ich kann diese 1.500 Dollar dafür verwenden, eine Konzert-Eintrittskarte, ein Hin- und Rückflugticket zu kaufen und drei Nächte in einem Hotelzimmer zu buchen.
Melanie Fish, Expedia-Sprecherin
Dass Hardcore-Fans einem Star oder einer Band auf der Tournee folgen, ist indes kein ganz neues Phänomen. "Groupie" tauchte in den späten 1960ern als ein etwas abfälliger Begriff für Leute auf, die sich an die Fersen von Rockbands hefteten.
Restaurants und Hotels erwartet wohl Schub
Auf jeden Fall wird die Swift-Tour auch in Europa die Kassen klingeln lassen. So erwartet Natalia Lechmanova, die leitende für Europa zuständige Ökonomin des Mastercard Economics Institutes, dass Restaurants und Hotels den gleichen Schub erleben werden, den das Institut innerhalb eines Vier-Kilometer-Radius um die Konzert-Veranstaltungsorte in den USA 2023 ausmachte.
Und die Stärke des Dollar gegenüber dem Euro könnte auch die Bereitschaft der Besucher zum Kauf von Kleidung, Erinnerungsstücken, Schönheitsprodukten und anderem fördern.
Tatsächlich können die örtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen von dem, was mittlerweile als "Swiftonomics" bezeichnet wird, beträchtlich sein. Airbnb berichtete, dass Suchanfragen nach Unterkünften in den britischen Städten, in denen Swift im Juni und August auftritt, um durchschnittlich 337 Prozent gestiegen seien, seit die Eintrittskarten in den Verkauf kamen.
Alle 40.000 Hotelzimmer in Stockholm ausgebucht
In Stockholm werden im Mai 120.000 Besucher aus 130 Ländern - davon 10.000 aus den USA - erwartet, wie Carl Bergqvist von der dortigen Handelskammer sagt. Stockholm ist Swifts einziger skandinavischer Stopp auf ihrer "Eras Tour", und Fluggesellschaften bieten Extra-Flüge aus Dänemark, Finnland und Norwegen an, um Fans zu den Shows vom 17. bis 19. Mai zu befördern. Die 40.000 Hotelzimmer in der Stadt sind Bergqvist zufolge ausgebucht, obwohl sich die Preise rund um die Tour-Daten massiv verteuert haben.
Das kann Caroline Mattlock aus dem texanischen Houston nicht davon abhalten, nach Stockholm zu fliegen - obwohl sie Taylor Swift bereits vor mehr als einem Jahr in ihrer Heimatstadt auf der Bühne gesehen hat. Sie sei noch nie in Schweden gewesen und freue sich darauf, beim Konzert mit "Swifties" aus anderen Ländern in Kontakt zu kommen.
Amerikaner tendierten dazu, "eine sehr obsessive Kultur zu haben, insbesondere, was Taylor Swift betrifft", sagt Mattlock. "Deshalb bin ich neugierig, ob die Menge (in Stockholm) etwas gedämpfter ist."
Quelle: AP
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