Mähroboter: Warum Sie das Gerät nachts besser stehen lassen

Wenn es dunkel wird, sind die nachtaktiven Igel auf Nahrungssuche. Kommt ihnen dann ein Mähroboter entgegen, sind sie ihm hilflos ausgeliefert. Denn: Igel sind keine Fluchttiere. Droht Gefahr, bleiben sie sitzen und stellen ihr Stachelkleid auf.

Gegen die scharfen, rotierenden Klingen eines Mähroboters hilft das allerdings nicht. Schwere Verletzungen sind die Folge, häufig mit tödlichem Ausgang. Und nicht nur Igel sind davon betroffen.

Immer mehr Städte wollen den Einsatz der fast lautlosen Geräte daher deutlich einschränken: Halle, Magdeburg und Erfurt beispielsweise planen Verbote. In Leipzig gilt es schon: Von 30 Minuten vor Sonnenuntergang bis 30 Minuten nach Sonnenaufgang, da viele Tiere auch in der Dämmerung aktiv sind.

Allein in Leipzig werden rund 400 Igel pro Jahr durch Mähroboter verletzt, etwa jeder Zehnte stirbt sogar an den Folgen. Bei Verstößen gegen das Fahrverbot wird ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro fällig.

Inwieweit die Städte das Verbot nachts kontrollieren, ist bisher noch unklar. Der Leipziger Stadtrat Andreas Geisler kann sich momentan nicht vorstellen, dass er nachts beispielsweise das Ordnungsamt rausschickt, um die Einhaltung des Verbots zu kontrollieren. Das angedrohte Bußgeld soll wohl auch als Appell wirken.

Wer sich einen Roboter in den Garten holt, sollte ein Gerät mit Sensoren wählen, die Hindernisse erkennen und umfahren können. Lisa Falkowski vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Leipzig findet das Nachtfahrverbot in ihrer Stadt gut. Doch auch beim Einsatz am Tag hofft sie auf die Rücksicht der Gartenbesitzer.

"Außerdem sollten kleine Inseln bestehen bleiben, auf die sich Insekten flüchten können", rät Falkowski.

Ähnlich wie in Leipzig, dürfen auch in Köln nachts bereits keine Mähroboter mehr fahren. Der BUND fordert sogar ein bundesweites Nachtfahrverbot. Igel stehen in Deutschland unter Naturschutz und sind im Garten nützlich, da sie sich von Schädlingen wie Insekten, Larven, Schnecken und Würmern ernähren.