Louvre-Kunstraub: Weitere Verdächtige festgenommen

Juwelen weiterhin vermisst:Louvre-Kunstraub: Weitere Verdächtige festgenommen

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Weitere Festnahmen nach dem spektakulären Diebstahl im Pariser Louvre: Im Großraum Paris wurden fünf Verdächtige festgenommen. Von dem geraubten Schmuck fehlt weiter jede Spur.

 26.10.2025, Frankreich, Paris: Ein Polizeiauto parkt im Hof des Louvre während Besucher vor der Glaspyramide in einer Schlange stehen.

Nach dem Raub im Louvre wurden weitere Verdächtige festgenommen.

Quelle: dpa

Nach dem spektakulären Kunstraub im Louvre hat es weitere Festnahmen gegeben. Fünf weitere Verdächtige seien im Großraum Paris festgenommen worden, sagte Staatsanwältin Laure Beccuau im französischen Sender RTL. Darunter sei auch ein Hauptverdächtiger. Der erbeutete Schmuck im Wert von geschätzt 88 Millionen Euro sei allerdings noch nicht wieder aufgetaucht.

DNA-Spuren von Verdächtigem gefunden

Noch sei es zu früh, Genaues zum Profil der Festgenommenen zu sagen, führte die Staatsanwältin aus. Einer von ihnen werde aber verdächtigt, Teil des Einbruchskommandos vor Ort gewesen zu sein. Man habe DNA-Spuren von ihm, die ihn mit dem Raub in Verbindung bringen. Die übrigen vier Personen könnten eventuell Informationen zum Ablauf der Tat geben. Die Festnahmen erfolgten Beccuau zufolge am Mittwochabend an verschiedenen Orten in und um Paris.

Bereits am Samstag waren zwei Verdächtige festgenommen worden. Sie legten inzwischen nach Angaben der Ermittler ein Teilgeständnis ab und seien in Untersuchungshaft. Gegen die 34 und 39 Jahre alten Männer läuft mittlerweile ein Ermittlungsverfahren wegen Raubüberfalls in organisierter Bande und der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Beide sind wegen schweren Diebstählen justizbekannt.

France Louvre

Nach dem spektakulären Juwelenraub im Louvre in Paris waren bereits am Wochenende zwei Verdächtige festgenommen worden.

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Täter stahlen wertvolle Kronjuwelen

Der dreiste Raubzug der Täter am 19. Oktober hatte international Schlagzeilen gemacht. Die Maskierten hatten einen mit einer Hebebühne ausgestatteten Lkw neben dem Museum geparkt. Während zwei der Täter auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in das Museum.

Innerhalb weniger Minuten konnten sie mit acht Exponaten aus der Kronjuwelensammlung fliehen, während sich Besucher im Museum befanden.

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Nach dem spektakulären Diebstahl stellte Frankreich die Sicherheit der Museen im ganzen Land auf den Prüfstand. Innenminister Laurent Nuñez wies die Polizeichefs an, die Sicherheitsvorkehrungen rund um Museen und Kulturstätten zu überprüfen.

Sicherheitsprobleme waren bekannt

Beim Louvre hatte es mehrfach Warnungen vor Sicherheitsproblemen gegeben. So bat die Museumspräsidentin den Polizeichef vor zwei Jahren um eine Sicherheitsüberprüfung. Außerdem prangerte das Personal bei einem Streik Mitte Juni Sicherheitsmängel an. Dass die Einbrecher derart einfach in den Louvre gelangen konnten, sorgte für Kopfschütteln und Verwunderung.

Das Louvre-Museum bleibt nach einem Raubüberfall in Paris geschlossen.

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Das Pariser Kulturministerium begegnete der Kritik und betonte, die Alarmanlagen am Außenfenster der Apollon-Galerie sowie an den beiden betroffenen Vitrinen hätten funktioniert. Außerdem hätten die Museumsmitarbeiter zum Zeitpunkt des Blitzeinbruchs sofort eingegriffen. Die fünf Beschäftigten hätten die Täter in die Flucht geschlagen, die ein Teil ihrer Ausrüstung zurückließen.

Noch offen ist, wo die gestohlenen Juwelen im geschätzten Wert von 88 Millionen Euro geblieben sind. Experten befürchten, dass Komplizen der Räuber die Diamanten und Edelsteine aus den Schmuckstücken gelöst haben könnten, um sie einzeln zu verkaufen. Staatsanwältin Laure Beccuau äußerte sich dennoch hoffnungsvoll:

Ich möchte die Hoffnung bewahren, dass sie gefunden werden und an das Louvre-Museum und die Nation zurückgegeben werden können.

Laure Beccuau, Staatsanwältin

Quelle: AFP, dpa