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Sielmann-Stiftung:Gartenschläfer ist Gartentier des Jahres
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Gartentier des Jahres ist der Gartenschläfer. Der Verwandte des Siebenschläfers gilt als stark gefährdet und ist ein nützlicher Gartenbewohner.
In einer Wildtierstation wird ein Gartenschläfer aufgepäppelt.
Quelle: dpa
Der Gartenschläfer ist das "Gartentier des Jahres". Die Schlafmaus mit der markanten Fellfärbung, die einer Zorro-Maske um den Augen ähnelt, gilt als stark gefährdet, wie die Heinz Sielmann Stiftung in Duderstadt bei Göttingen mitteilte.
Umso erfreulicher ist, dass er als frisch gewähltes "Gartentier des Jahres 2025" nun besondere Aufmerksamkeit bekommt.
Stiftungssprecher der Sielmann-Stiftung
Lebensraum des Gartenschläfers schrumpft
Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) war ursprünglich in vielen Teilen Süd- und Mitteldeutschlands heimisch, überwiegend in Laub- und Mischwäldern. Als Kulturfolger kommt die kleine Bilchart auch in naturnahen Hausgärten, auf Streuobstwiesen oder in alten Weinbergen vor. Generell ist der Lebensraum aber geschrumpft und beschränkt sich auf einzelne Gebiete etwa im Moseltal, Taunus, Schwarzwald und Harz.
Die Art leidet unter dem Verlust von Lebensraum und knapper werdenden Nahrungsquellen. Grund dafür sind etwa die intensive Forstwirtschaft und urbane Verdichtung. In Schutzprojekten etwa von Umweltschützern des BUND im Harz wird versucht, verloren gegangene Lebensräume neu anzulegen.
Appell an Gartenbesitzer: Rückzugsorte schaffen
Das kleine, nachtaktive Tier frisst Schnecken, Würmer und Pflanzen, kann geschickt klettern und schläft den Winter durch - in der Regel von Oktober bis April. Als Rückzugsort braucht die mit dem Siebenschläfer verwandte Art naturnahe Gärten, wie die Stiftung mitteilte.
Typische Rückzugsorte des Gartenschläfers:
- alte Bäume mit Höhlen
- dichtes Gebüsch
- Steinhaufen
- Nistkästen
Dort bauen die Tiere Nester aus Gras und Moos.
Jede Maßnahme, die einen "wilden Winkel" im Garten erhält, komme dem Gartenschläfer zugute, appelliert die Stiftung. Und ergänzt: Dadurch, dass die Art Nacktschnecken und Insekten fresse, leiste sie im Gegenzug "auch im Garten einen wertvollen Dienst".
Internetabstimmung haushoch gewonnen
Zwischen April und Anfang Juni konnten Menschen unter sechs tierischen Kandidaten das Gartentier des Jahres wählen. Der Gartenschläfer erhielt 40 Prozent und 3.648 der 9.181 abgegebenen Stimmen. Auf Platz zwei landete der Sperber. Zur Wahl standen außerdem die Garten-Bänderschnecke, der Grasfrosch, die Totelkopfschwebfliege und der Sreckfuß.
Quelle: dpa
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von Anna Grösch
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