Israel im ESC-Finale, Pfiffe in der Halle

Eurovision Song Contest:Israel im ESC-Finale, Pfiffe in der Halle

Dominik Rzepka
von Dominik Rzepka, Malmö
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Israel steht im ESC-Finale. Doch beim Auftritt von Sängerin Eden Golan gibt es Pfiffe in der Halle. In Malmö demonstrieren Tausende gegen Israels Teilnahme, so auch Greta Thunberg.

Die israelische Eurovision Song Contest Kandidatin Eden Golan bei der finalen Generalprobe in Malmö
Am Samstag findet das Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest in Malmö statt. Doch schon jetzt ist die Veranstaltungen von Protesten gegen die Teilnahme Israels geprägt.10.05.2024 | 4:57 min
Eden Golan hat es geschafft. Die israelische Sängerin hat das zweite ESC-Halbfinale überstanden und sich mit ihrer Pop-Ballade "Hurricane" für das Finale des Wettbewerbs am Samstag qualifiziert.
Überschattet wurde ihr Auftritt von Protesten, in der Halle gab es Pfiffe. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer kritisieren das Vorgehen Israels in Gaza. Das war im Fernsehen kaum zu hören, in der Halle aber deutlich.
Israelische Flaggen waren in der Halle erlaubt, Palästina-Fahnen hingegen nicht. Der Veranstalter des ESC begründet das damit, dass nur Flaggen der teilnehmenden Länder mit in die Halle gebracht werden sollten - sowie die Regenbogenflagge.

Greta Thunberg bei Großdemonstration in Malmö

Zuvor hatten in der Innenstadt von Malmö etwa 10.000 bis 12.000 Menschen für einen Ausschluss Israels vom ESC demonstriert, darunter war auch Klimaaktivistin Greta Thunberg. Es kamen deutlich weniger Menschen als erwartet, die Polizei beschrieb die Situation als "ruhig".

Mitorganisator Yomn Kadoura ist Mitglied der schwedischen Linkspartei. Mit der Demonstration unter dem Titel "Stoppt Israel" wolle man zeigen, dass man das palästinensiche Volk unterstütze. Kadoura sagt ZDFheute:

Die ESC-Veranstalter sagen, dass der Wettbewerb ausgesprochen unpolitisch ist, aber Russland wurde ja trotzdem ausgeschlossen.

Yomn Kadoura, Mitorganisator der Demonstration "Stoppt Israel"

Die schwedische Polizei sichert den ESC mit Einsatzkräften aus allen Teilen des Landes. Auch Beamte aus Nachbarländern seien im Einsatz, sagt Polizeisprecher Jimmy Modin ZDFheute.
Proteste gegen Israel in Malmö
Proteste gegen Israel in Malmö.
Quelle: ZDF / Rzepka

Mitfavorit Schweiz zieht ins Finale ein

Während des zweiten Halbfinales qualifizieren sich neun weitere Länder für das Finale, darunter Mit-Favorit Schweiz. Nemo könnte mit dem Song "The Code" den ersten Sieg der Schweiz seit Céline Dion 1988 einfahren. Nemo, eine nicht binäre Person, dürfte vor allem bei den profesionellen Jurys gut ankommen, die am Samstag über den ESC-Sieg miteintscheiden.
Am Dienstag konnte sich bereits Top-Favorit Kroatien mit dem Rap-Rock-Song "Rim Tim Tagi Dim" für das Finale qualifizieren. Der deutsche Sänger Isaak ist mit seinem Song "Always on the run" bereits qualifiziert. Er wird in der ersten Hälfte des Finales auftreten.

Dass die Diskussion um Israel den ESC überlagert, finden viele ESC-Fans schade. Niederländerin Rosemarie etwa, die während des zweiten Halbfinals den holländischen Sänger Joost Klein und seinen Song "Europapa" angefeuert hat, sagt: "Dieses Jahr liegt ein Schatten über dem ESC".

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Die Favoriten haben sich durchgesetzt: Kroatien und die Ukraine qualifizieren sich für das ESC-Finale am Samstag. Vor allem Kroatien hat gute Chancen, den Wettbewerb zu gewinnen.
Dominik Rzepka, Malmö
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Mitarbeit: Diana Olofsson

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