Deutschlandticket: Sozialtarif und Geld vom Bund gefordert
Geld vom Bund:Deutschlandticket: Verbände fordern Sozialtarif
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Das Deutschlandticket soll ab 2025 neun Euro teurer werden. Doch 58 Euro könnten sich nicht alle leisten, warnen Sozialverbände. Der Städtetag fordert Geld vom Bund.
Das Deutschlandticket soll vom kommenden Jahr an 58 Euro pro Monat kosten. Die Verkehrsminister der Länder verständigten sich auf eine Erhöhung um 9 Euro ab dem 1. Januar 2025 – das kommt nicht überall gut an. 24.09.2024 | 2:13 min
Nach dem Beschluss zu einem teureren Deutschlandticket ab 2025 werden Forderungen nach preisgünstigeren Alternative und einem stabilen Preis laut. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, sagte:
Viele Menschen, die Grundrente oder Bürgergeld beziehen, werden sich das Deutschlandticket für 58 Euro nicht leisten können. Es ist Zeit, endlich einen Sozialtarif von 29 Euro einzuführen.
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Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK
Zudem sollte es das Ticket nicht nur in einer Abo-Lösung, sondern auch als Monatsfahrschein geben.
"Die Menschen sollen sich darauf verlassen können, dass es ein bezahlbares Ticket bleibt. Dann werden das auch mehr Menschen nutzen", sagte die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, im Juli 2024. 10.07.2024 | 6:20 min
Deutschlandticket wird neun Euro teurer
Auch die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, sprach sich für ein landesweites Sozialticket für maximal 29 Euro aus. Die Preiserhöhung sei eine "Hiobsbotschaft für Millionen von Nutzer".
Für viele, vor allem finanziell schwächere Menschen, ist das ohnehin schon zu teure Ticket nun in unerreichbare Ferne gerückt.
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Michaela Engelmeier, Sozialverband Deutschland
Die Verkehrsministerkonferenz hatte entschieden, dass das derzeit 49 Euro teure Deutschlandticket ab 2025 58 Euro pro Monat kosten soll. Für wie lange ist aber offen. Einige Landesminister hoffen, dass der Preis weit ins Jahr 2026 hinein gilt. Bedingung dafür ist aber die weitere finanzielle Unterstützung des Bundes. Bisher geben Bund und Länder jährlich jeweils rund 1,5 Milliarden Euro hinzu. Das gilt aber nur bis einschließlich 2025. Laut Bundesverkehrsministerium soll das Gesetzgebungsverfahren für die dauerhafte Finanzierung des Tickets ab 2026 im kommenden Jahr starten.
ADAC: Verbraucher brauchen Planbarkeit
Der Allgemeine Deutschen Automobilclub (ADAC) sprach sich für einen längerfristig stabilen Preis aus.
Mit der Verteuerung des Deutschlandtickets um neun Euro muss eine Preisgarantie für mehr als ein Jahr einhergehen.
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Gerhard Hillebrand, ADAC-Verkehrspräsident
Angesichts der erheblichen Preiserhöhung benötigten Verbraucher langfristige Planbarkeit. Um die Akzeptanz des Deutschlandtickets nicht zu gefährden, dürfe aber auch der dringend notwendige Ausbau des ÖPNV-Angebots vor allem im ländlichen Raum nicht in Vergessenheit geraten.
Das Deutschlandticket vom Chef oder gar ein Auto zur privaten Nutzung - zusätzlich zum Gehalt? Solche Benefits sind ein immer beliebteres Instrument im Kampf um Fachkräfte.22.07.2024 | 2:47 min
Städtetag: Brauchen Mittel vom Bund
Für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs plädierte auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy.
Für mehr Busse und Bahnen mit kurzen Taktzeiten und attraktiven Netzen sowie das dafür nötige Personal brauchen wir vor Ort deutlich mehr Mittel. Die können nicht über den Ticketpreis kommen, sondern müssen von Bund und Ländern bereitgestellt werden.
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Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer Deutscher Städtetag
Ein günstiges Ticket nütze wenig, wenn das Angebot nicht stimme. Bund und Länder müssten mehr Geld in die Hand nehmen.
Quelle: dpa
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