Barmer-Institut: Mehr Depressionen bei jungen Menschen

Studie Barmer Institut :Mehr Depressionen bei jungen Menschen

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Die Anzahl von jungen Menschen mit Depressionen steigt. Laut Daten der Krankenkasse Barmer setzt sich damit der Trend aus der Pandemie auch nach deren Ende fort.

Illustration: Eine Frau mit Anzeichen von Depressionen
Immer mehr jüngere Menschen leiden an Depressionen (Symbolfoto).
Quelle: Imago

Depressionen bei jungen Menschen haben sich deutlich ausgebreitet. Im vergangenen Jahr gab es 409.000 Betroffene im Alter von fünf bis 24 Jahren, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Auswertung des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) ergab. Dies waren demnach knapp 30 Prozent mehr als fünf Jahre davor. Im Jahr 2018 gab es laut Krankenkasse 316.000 junge Menschen mit Depressionen

Größter Anstieg während Corona

Mit Ausbruch der Coronapandemie war demnach der mit Abstand größte Anstieg innerhalb eines Jahres zu verzeichnen. Von 2020 auf 2021 stieg die Zahl der Fälle sprunghaft von 327.000 auf 383.000 an. Seitdem stieg die Zahl trotz des Endes der Coronapandemie noch weiter.

Die deutliche Zunahme an Depressionen bei jungen Menschen ist besorgniserregend - dabei hat die Erkrankung viele Gesichter und wird nicht immer sofort erkannt.

Christoph Straub, Barmer-Vorstandschef

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Frauen stärker betroffen als Männer

Selbst wenn Betroffene oder Angehörige merkten, dass etwas nicht stimme, falle ihnen konkrete Unterstützung mitunter schwer. Vor allem Mädchen und junge Frauen leiden laut Auswertung an Depressionen, auf sie entfällt auch der größte Anteil des Anstiegs der vergangenen Jahre.
Die Fallzahl erhöhte sich von etwa 204.000 im Jahr 2018 auf 283.000 im Jahr 2023, was einem Zuwachs von 38 Prozent entspricht.
Bei Jungen und jungen Männern stieg die Zahl der Fälle um 14 Prozent von 112.000 auf 127.000. Straub erklärte: "Wir wissen schon lange, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei Depressionen gibt, aber hierzu sind weitere Analysen erforderlich, um die Wirkzusammenhänge noch besser zu verstehen."

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Quelle: dpa

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