Borna-Virus in Bayern: Mann stirbt an Folgen einer Infektion

Bayern:Mann stirbt an seltenem Borna-Virus

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Nur selten infizieren sich Menschen mit dem Borna-Virus - dann aber ist die Erkrankung oft tödlich. In Oberbayern ist ein Mann an den Folgen einer Infektion gestorben.

Pflegepersonal kümmert sich um Patienten auf einer Intensivstation (Symbolbild)
Zwei Männer aus Pfaffenhofen sind schwer am Borna-Virus erkrankt, einer von ihnen starb. (Symbolbild)
Quelle: dpa

In Bayern ist ein Mann an den Folgen einer Infektion mit dem seltenen, aber gefährlichen Borna-Virus gestorben. Ein weiterer am Virus erkrankter Mann werde derzeit behandelt, teilte eine Sprecherin des Landratsamts Pfaffenhofen an der Ilm mit.
Beide Männer kommen demnach aus dem Stadtgebiet von Pfaffenhofen. Das Gesundheitsamt kläre derzeit "intensiv" den möglichen Infektionsweg ab und stehe in engem Kontakt mit den Expertinnen und Experten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, hieß es.
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Übertragung durch Lebensmittel oder Erde

Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) kommt ursprünglich bei Feldspitzmäusen vor. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus, wie es beim Landesamt heißt.
Wie genau das Virus von der Feldspitzmaus auf den Menschen übergeht, ist demnach noch nicht geklärt. Es seien verschiedene Übertragungswege denkbar - etwa die Aufnahme des Virus über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser und eine Schmierinfektion über kontaminierte Erde.

Kontakt mit Feldspitzmaus meiden

Um sich vor einer Infektion zu schützen, rät das Landesamt, den Kontakt mit Spitzmäusen und ihren Ausscheidungen zu meiden. Lebende oder tote Tiere sollten nicht mit bloßen Händen berührt werden.
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Der Erreger ist bei Tieren seit langem bekannt. Erst seit 2018 ist nachgewiesen, dass BoDV-1 auch auf den Menschen übertragbar ist und dabei meist tödliche Gehirnentzündungen verursacht.
Die Infektionskrankheit ist seit 2020 meldepflichtig. Seitdem seien dem Robert-Koch-Institut (RKI) bis zu sechs akute Fälle pro Meldejahr übermittelt worden, ein Großteil der Fälle davon in Bayern, schreibt das Landesamt weiter.
Quelle: dpa

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